Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
sanitäre Vorrichtungen, ein Bad und eine Küche eingebaut waren. Im Hauptraum standen Betten.
Merkosh und Takvorian erhielten ihr Quartier unmittelbar daneben.
Im dritten Gefängnis fanden der Paladin, Ras Tschubai und Gucky ihre vorläufige Bleibe.
Die Türen wurden positronisch verschlossen.
Die Gefangenen waren allein.
In dieser Nacht geschah nichts.
Rhodan konnte das Licht in ihrem Gefängnis löschen, ohne daran gehindert zu werden. Es sah tatsächlich so aus, als gestattete der Taschkar ihnen alle Bequemlichkeiten und Wünsche, daß sich seine ›Gäste‹ wohl fühlten.
Die Siganesen in dem Paladin-Roboter konnten auf eine zusätzliche Verpflegung verzichten. In den Vorratsräumen ihres Giganten lagerten Lebensmittel für Wochen und Monate.
Gucky allerdings war mit seiner Verpflegung nicht zufrieden gewesen. Verächtlich hatte er auf die Schüssel mit dem grauen Brei gedeutet und Ras Tschubai gefragt:
»Was soll denn das? Denken die vielleicht, so was schütte ich mir in den Bauch?«
Ras hatte ihn beschwichtigt und vorsichtig darauf aufmerksam gemacht, daß sie beobachtet werden könnten. Daraufhin war Gucky tapfer genug gewesen, das undefinierbare Zeug herunterzuschlingen. Unfähig zu jeder weiteren Handlung hatte sich der Mausbiber dann auf sein Bett gelegt und zu schlafen versucht.
Vergeblich. Die Bauchschmerzen ließen nicht nach.
Er schwor, einen solchen Brei nie mehr anzurühren, und wenn er verhungern würde.
Am anderen Vormittag wurden Rhodan, Atlan und Ovaron zum ersten Verhör abgeholt. Ginkorasch erwartete sie in einem seiner Amtsräume, der in seiner nüchternen Sachlichkeit überraschte. Er wirkte lediglich durch die vielen Nachrichtenanlagen, Bildschirme und technischen Einrichtungen ein wenig überladen.
Der Chef des Geheimdienstes saß hinter einem breiten Tisch. Er deutete auf drei Sessel.
»Nehmen Sie Platz. Der Taschkar wird gleich erscheinen, um Ihnen einige Fragen zu stellen.«
Schweigend setzten sie sich.
Rhodan wußte, daß Gucky sie ständig überwachte und jederzeit wußte, was hier geschah, auch wenn die Gefängnisse dreihundert Meter entfernt waren. Zusammen mit Ras Tschubai war der Mausbiber durchaus in der Lage, sie im äußersten Notfall sofort zu holen. Aber das war nur ein vorübergehender Ausweg aus einer unmittelbar gefährlichen Lage. Die Marsav würde sie überall auf diesem Planeten aufspüren und zurückbringen können.
Rhodan hoffte, daß die beiden Teleporter nicht einzugreifen brauchten.
»Sind Sie mit der Unterbringung zufrieden?« erkundigte sich Ginkorasch in neutralem Tonfall.
»Ich hatte leider noch keine Gelegenheit, mich nach dem Wohlbefinden der anderen zu erkundigen«, erwiderte Rhodan, der die Falle sofort bemerkte. »Funkgeräte besitzen wir leider nicht, und keiner von uns kann durch die Wände gehen.«
Ginkoraschs Gesicht blieb ausdruckslos.
»Ich fragte Sie, sonst niemanden. Den anderen geht es gut.«
Das Gespräch wurde durch den Eintritt des Taschkars unterbrochen.
Wortlos ging er zu einem separat stehenden Sessel und nahm Platz, wobei er den Ganjo mit finsteren Blicken maß. Eine Weile betrachtete er seine drei Gefangenen, dann sagte er:
»Ich will Sie, Ovaron, nicht dafür verantwortlich machen, daß Sie sich auf meiner Hauptwelt aufhalten, denn ich habe Sie selbst hierher bringen lassen. Aber Ihre Gegenwart sollte geheim bleiben. Es sieht jedoch so aus, als hätten Uneingeweihte von Ihrer Existenz erfahren. Mein Volk ist unruhig geworden.«
»Das ist nicht meine Schuld, Taschkar. Es konnte nicht unbemerkt bleiben, daß der Ganjo zurückgekehrt ist.«
»Ich weiß, daß Sie der Ganjo sind, Ovaron, aber ich werde den Völkern dieser Galaxis klarmachen, daß Sie ein Betrüger seien. Es gibt dazu immer noch Mittel.« Er sah Rhodan und Atlan fest an, ehe er fortfuhr: »Diese beiden sind Ihre Freunde, Ovaron, aber sie gehören nicht unseren Völkern an.«
»Sie können trotzdem Freunde sein.«
»Das stimmt allerdings. Warum haben sie Ihnen geholfen, nach Gruelfin zurückzukehren? Es gäbe keine Probleme, wäre das nicht geschehen.«
»Sie sind meine Freunde, das sagte ich schon, und sie wollen mir helfen, das verschollene Volk der Ganjasen wiederzufinden.«
»Ist das der einzige Grund?«
»Ja, Taschkar.«
»Wir werden das noch überprüfen. Aber ich sage Ihnen, Ovaron, Ihre Suche ist sinnlos. Es gibt kein Volk der Ganjasen mehr. Zweihunderttausend Jahre sind eine lange Zeit. Ihr Volk ging unter.«
»Sie werden entsprechend
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