Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
natürlichen Abwehrimpulse waren sehr stark, das konnte ich noch spüren, aber nicht mehr. Ich glaube behaupten zu dürfen, daß eine Übernahme sehr schwer gewesen wäre.«
»Es ist gut, Haleschkar. Sie können gehen.«
Der Takerer schien es nicht glauben zu können, daß er keine Strafe erhielt. Langsam nur erhob er sich, und in gebückter Haltung verließ er den Raum. Die Tür schloß sich hinter ihm.
Ginkorasch kam hinter seinem Tisch hervor. Vor dem Taschkar blieb er stehen.
»Wenn ich raten darf, Taschkar …«
»Reden Sie, Ginkorasch! Haben Sie die Lösung, oder haben Sie nur wieder einen Ihrer undurchführbaren Vorschläge?«
»Ich weiß nicht, ob es die Lösung ist, aber ich halte es für gefährlich, den Gefangenen die Geräte zu belassen, mit denen sie die Pedotransferierung unmöglich machen. Warum nehmen wir ihnen die Geräte nicht ab, dann können Sie sich nicht mehr wehren?«
Der Taschkar nickte.
»Natürlich werden wir sie ihnen abnehmen, Ginkorasch, aber damit haben wir noch längst nicht die Lösung. Gut, die Gefangenen können übernommen werden, aber das ist auch alles. Ich beginne zu glauben, daß es Millionen dieser Geräte gibt. Wenn jedes so wirkt wie das, welches man uns vorführte, müssen wir zu anderen Mitteln greifen. Und ich weiß auch schon, was zu tun ist.« Er winkte Ginkorasch zu, sich wieder an seinen Platz hinter den Tisch zu begeben. Zu Rhodan gewandt, fuhr er fort: »Sie werden doch nicht den Fehler begehen, unsere Wissenschaftler zu unterschätzen? Oder glauben Sie wirklich, daß es uns nicht möglich sein könnte, diese Geräte unschädlich zu machen? Auf breiter Basis, meine ich, nicht Stück für Stück …«
»Sie könnten es versuchen, aber wie?«
»Ich nehme zum Beispiel Ihr Gerät, oder das von Atlan oder Ovaron, und lasse es untersuchen. Vielleicht werden einige meiner Wissenschaftler dabei getötet, so wie das Rukal getötet wurde, aber sie müssen gehorchen. Einem wird es schließlich gelingen, das Gerät auseinanderzunehmen und unschädlich zu machen. Dann kann er mit der Untersuchung beginnen, lernt die Wirkungsweise kennen, entdeckt das Geheimnis, das Sie so vor mir hüten wollen, und dann …«
»Ich unterbreche Sie nur ungern in Ihren kühnen Träumen«, sagte Atlan kalt dazwischen, »aber vielleicht ist es besser, wir sagen Ihnen gleich alles, ehe Sie einen nicht mehr wiedergutzumachenden Fehler begehen. Einen Fehler übrigens, der alle Ihre Pläne nicht nur zunichte machen, sondern auch Ihrem Leben ein Ende bereiten würde.«
»Sie bluffen!«
»Nicht mehr, als wir bisher geblufft haben. Und wenn Sie den Tod des Rukal als einen Bluff bezeichnen wollen, so ist das Ihre Sache. Ich warne Sie noch einmal, Taschkar! Es ist unmöglich für Sie, ein solches Gerät …«, er nahm seinen eiförmigen Zellaktivator fast spielerisch in die Hand, »… zu untersuchen, weil es Ihnen unmöglich ist, ihn uns abzunehmen.«
»Es sollte mir nicht möglich sein?« Ungläubig sah der Taschkar auf den schimmernden Zellaktivator. »Warum? Ich brauche Ginkorasch nur zu befehlen …«
»Ginkorasch wird diesen Befehl nicht ausführen, Taschkar. Er wird es deshalb nicht tun, weil er kein Selbstmörder ist – und weil er als Ihr getreuer Diener auch Sie nicht töten will.«
Atlans Stimme klang kompromißlos und absolut überzeugend. Der Taschkar sah ihn forschend und durchdringend an. Er schien in den Gedanken des Arkoniden lesen zu wollen, was ihm natürlich nicht gelang. Der Taschkar war kein Telepath.
»Was geschieht«, stellte er endlich die entscheidende Frage, »wenn Ihnen das Gerät abgenommen wird, ohne daß jemand es an Ihrer Stelle trägt? Hätte das Folgen für Sie und Ihr Leben?«
»Ja«, gab Atlan zu. »Weil wir im Augenblick auf demselben Planeten stehen wie Sie, Taschkar. Wir haben Ihnen bewiesen, daß die Geräte auf die Individualimpulse ihres Trägers geeicht wurden. Sobald sie andere Impulse empfangen, töten sie den falschen Besitzer. Nein, geben Sie sich keinen Illusionen hin, Taschkar, ich weiß schon, was Sie jetzt denken. Sie meinen, dann muß das Gerät bei der Untersuchung eben so isoliert werden, daß es keine Impulse empfangen kann. Das genügt nicht!«
»Warum sollte es nicht genügen?«
»Wenn das Gerät länger als fünfzehn Minuten ohne die Impulse seines Trägers bleibt, wird eine Vorrichtung ausgelöst, die eine Sextadim-Explosion hervorruft. Gerade Ihnen brauche ich wohl nicht zu erklären, was das bedeutet: die Vernichtung von
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