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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehaltenen Positionen zu verändern.
    »Beginnen wir?« fragte Guvalasch.
    Der Taschkar nickte.
    »Fangen Sie an«, sagte er. »Wir müssen die Sammler in unsere Gewalt bekommen, koste es, was es wolle.«
    Guvalasch versicherte, während er bereits die ersten Schaltprogramme startete: »Wir haben sie sozusagen bereits fast in unserer Gewalt.«
    Er setzte sich, und seine Finger bewegten sich über die Knöpfe und Regler, als sei er ein Virtuose an einem Musikgerät.
    Etwa zwölf Tage waren seit den ersten Befehlen der Urmutter vergangen.
    Die Terrosch-Rotwolke war voller Sammler. Es waren etwa einhundertzwanzigtausend jener selbständigen Metallfragmente, die, in allen Formen und sämtlichen Größen, voller Maschinen, Energieerzeuger und voller VASAs, hier ziellos umherflogen. Sie schlugen meistens unregelmäßige Bahnen um die zentrale Station ein, hielten genügend Abstand voneinander und bildeten ein System, ähnlich den Ringen des Saturn, nur waren es keine flachen Ringe, sondern fast kompakte Schalen, die in verschiedenen Abständen die Station umkreisten.
    Eine allgemeine positronische Konfusion beherrschte die Szene.
    Als die ersten Befehle von den Antennen der Sammler aufgefangen wurden, als die schwachen Impulse durch die Verstärker gingen und schließlich in die Rechenanlagen eingespeist wurden, erkannten die mechanischen Hirne, daß die Natur der Signale und die vorgeschalteten Kennimpulse die oberste Dringlichkeitsstufe darstellten.
    Das bedeutete maschinellen Gehorsam.
    Dieser Gehorsam konnte nur neutralisiert werden, wenn die Urmutter selbst durch ähnliche Schaltungen und Impulse bekanntmachte, daß sie sich in existentieller Gefahr befand. Das wußten die Sammler jedoch nicht, und sie gehorchten den Impulsen, die der Komudakgürtel des alten Sextolotsen ausstrahlte.
    Sie stimmten ihre Aktionen sogar aufeinander ab.
    Die ersten verließen ihre unregelmäßigen Bahnen, nahmen schnelle Fahrt auf und orientierten sich nach ihren Zielen. Sie waren, für einen Außenstehenden, robotisch irrsinnig geworden.
    Bisher waren sie durch die Störimpulse unschlüssig gewesen und hatten die Befehle der Urmutter lediglich nicht befolgt. Jetzt aber gehorchten sie Guvalaschs Befehlen, und diese waren eindeutig.
    Sammler von verschiedenen Formen und unterschiedlichen Größen lösten sich von den Hauptpulks und rasten davon.
    Jeweils etwa vierzehnhundert Sammler erhielten ein Ziel.
    Dieses Ziel war eine der Trafidimstationen.
    Es gab sechsundachtzig dieser Stationen, die, wie allgemein angenommen wurde, die überschüssige Energie der Terrosch-Rotwolke in den Hyperraum ableiteten.
    Die erste Station wurde von einer kleinen Abteilung von Sammlern angegriffen. Es war ein regelrechter Feuerüberfall.
    Der Befehl, den Guvalasch geschaltet und modifiziert hatte, lautete übersetzt: »Alle Trafidimstationen sind zu vernichten!«
    Mehr und mehr Sammler strebten aus dem Zentrum, von der zentralen Schaltstation weg. Sie rasten ihren weit auseinanderliegenden Zielen entgegen. Sie waren nicht als Schlachtschiffe eingerichtet, und ihre Geschütze besaßen nicht die schwerste Feuerkraft, aber die ungeheure Menge war es, von der die akute Bedrohung ausging.
    Die ersten Sammler erreichten die erste Trafidimstation. Das Feuer begann.
    In der Rotwolke zuckten die weißen Strahlen hin und her, prallten von den Schutzschirmen ab, wurden in den Hyperraum abgeleitet und riefen vielfarbige Lichterscheinungen hervor. Die Stationen waren gefährdet, aber noch waren die Sammler unterwegs – sie mußten teilweise riesige Strecken zurücklegen, um ihre Ziele erreichen zu können, und das bedeutete einen zeitlichen Aufschub.
    Als die ersten Schüsse abgegeben wurden, leuchtete nach einem weiteren Knopfdruck der kleine Bildschirm im Zentrum des Gürtels auf, den Guvalasch trug. Er selbst sah das Bild richtig, aber die Männer, die es betrachteten, stellten fest, daß es für sie auf dem Kopf stand.
    Raekolond betrachtete das winzige Bild, dann fragte er leise: »Was hat dieser Angriff zur Folge, Guvalasch?«
    Der Sextolotse erklärte: »Diese Stationen, insgesamt sechsundachtzig an der Zahl, sind für den energetisch stabilen Zustand der Terrosch-Rotwolke verantwortlich.«
    »Was bedeutet das?«
    Atemloses Schweigen herrschte in der Zentrale des Flaggschiffes, als der Sextolotse mit klarer Stimme antwortete:
    »Wenn die Stationen zerstört werden, bedeutet das, daß die energetisch längst übersättigte Rotwolke in überraschend kurzer Zeit zu

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