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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf die Fingerspitzen.
    »Aus diesen Juclas mit der goldenen Haut rekrutieren sich die Henker.« Er drehte sich langsam
um die eigene Achse und deutete dabei auf die Nischen. »Das sind meine Vorgänger. Nicht sehr
viele, wie Sie sehen. Daran können Sie erkennen, wie alt wir werden.«
    Aus dem halbdunklen Hintergrund des Raumes trat Fana heran und lehnte sich gegen den
Henker.
    »Das ist meine Gefährtin«, erklärte der Henker. »Wir haben bisher noch keine Nachkommen, die
meine Stelle einnehmen könnten. Vielleicht sind wir die beiden letzten Cappins mit goldener Haut.
Dann müssen in Zukunft normale Juclas als Henker arbeiten.«
    »Ich war schon einmal hier«, erinnerte sich Pentschypon-Kala 896. betroffen.
    »Während Ihrer Geburt«, sagte der Henker. »Und ein paar Monate danach. Bis sich herausstellte,
daß Sie keine goldene Haut besitzen.« Er breitete die Arme aus. »Das läßt sich immer erst ein
halbes Jahr nach der Geburt feststellen.«
    »Sie kontrollieren also alle Ihre Nachkommen?«
    »Ja«, stimmte der Henker zu. »Es ist schade, daß Sie noch keine Kinder haben. Vielleicht wäre
eines mit goldener Haut darunter.«
    Er schlang seine Arme um Fana.
    »Wir werden keine Kinder mehr haben, Clanoberhaupt.«
    »Sie sind ein Monstrum!« rief Pentschypon-Kala 896. »Niemand kann so alt werden, wie Sie
behaupten. Sie tragen eine Maske. Nehmen Sie sie vom Gesicht.«
    »Sie verstehen nicht«, stellte der Henker enttäuscht fest. »Aber das konnte ich auch nicht
hoffen. Gehen Sie wieder nach oben und schweigen Sie über das, was Sie gesehen haben. Niemand
außer Ihnen darf je die Wahrheit erfahren. Die Autorität des Henkers wäre sonst erschüttert.
Denken Sie darüber nach.«
    »Und meine Mutter?«
    »Rpola bringt sie soeben in den Hinrichtungsraum. Es wird alles erledigt. Ich habe bereits ein
Gerücht verbreiten lassen, daß alles ein Irrtum ist, an dem Sie völlig unschuldig sind.«
    Zum erstenmal fühlte Pentschypon-Kala 896. Dankbarkeit. Er konnte hoffen, aus dieser Sache
ohne Schwierigkeiten herauszukommen.
    »Noch eines«, sagte der Henker. »Ich habe schon viele Oberbefehlshaber überlebt und werde noch
als Henker tätig sein, wenn Sie schon lange nicht mehr leben. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn ich
Ihnen sage, daß Sie das beste Oberhaupt sind, das der Murra-Clan je hervorgebracht hat.«
    Pentschypon-Kala 896. fragte sich, welchen Zweck der Henker mit diesen Worten verfolgte.
Vielleicht war die Äußerung sogar ehrlich gemeint.
    »Große Aufgaben liegen noch vor Ihnen«, fuhr der Henker fort. »Sie werden gebraucht. Von allen
Clans.«
    Pentschypon-Kala 896. nickte. Er drehte sich um und ging hinaus. Er durchquerte die klirrende
Waffenkammer und betrat den Antigravschacht. Hoch über ihm öffnete sich der schwere Deckel.
    Wenige Augenblicke später befand der Oberbefehlshaber sich nicht mehr im Reich des Henkers. Er
hörte Musik, Geschrei und den anderen charakteristischen Lärm des schnellen Lebens.
    Er tastete mit den Händen über sein Gesicht. »Ich muß geträumt haben«, sagte er.
    Doch er wußte, daß er keinen Traum erlebt hatte. Im unteren Teil des Schiffes lebten Cappins,
die Zeit hatten.
    Unendlich viel Zeit.
    Pentschypon-Kala 896. schüttelte sich. Der Henker hatte recht: Niemand durfte etwas davon
erfahren. Der Oberbefehlshaber würde sich bemühen, alles schnell zu vergessen. Er mußte sich
jetzt den bevorstehenden großen Aufgaben widmen.
    Die Flotte der Clans, die sich zunächst in Richtung des Zentrums von Gruelfin
bewegt hatte, entfernte sich jetzt wieder davon. Das war kein Zufall, denn die Kleingalaxis
Morschatztas, das Ziel der Juclas, war Gruelfin vorgelagert. Die Clanoberhäupter glaubten jedoch
nicht, daß sie Morschatztas erreichen würden. Noch in Gruelfin würden sie mit einer oder mehreren
Flotten der Ganjasen zusammenstoßen. Die Ganjasen würden nicht zulassen, daß eine Flotte solchen
Ausmaßes in Morschatztas eindrang.
    Es dauerte nicht lange, bis auch die Patrouillenschiffe der Ganjasen die Flotte der Clans
geortet hatten. Funksprüche gingen zwischen Morschatztas und den Patrouillen hin und her.
    Ganjasische Verbände änderten ihren Kurs. Eine große Flotte wurde zusammengezogen. Ovaron ging
an Bord eines Großkampfschiffes. Inzwischen flog die mehrfach geschlagene Flotte der Takerer
Störmanöver. Die Lage wurde immer unübersichtlicher.
    Am 5. Juli stand fest, daß die Flotte der Clans Morschatztas nicht erreichen würde. Wenigstens

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