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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anstellen«, sagte Edmond bereitwillig.
»Sie sind auf die bemerkenswerten geistigen und sonstigen Kräfte Ovarons gestoßen. Schließlich
ist er der Ganjo mit zwei Tryzomkörperchen im Kreislauf.«
    Der Cappin nickte. »So ist es. Auch Sie können nicht übernommen werden.«
    Mit drei Fingern berührte Edmond die schmale Dakkarschleife und sagte gutgelaunt:
    »Sie haben nur einen einzigen Ausweg. Das Rösselsprung-Prinzip. Um in Ihren Körper
zurückkehren zu können, müßten Sie als beste aller schlechten Lösungen einen dritten Körper
vorübergehend in Besitz nehmen. Falls Sie es vielleicht immer noch nicht glauben sollten –
dieses Schiff kann nicht mehr starten. Wir beide sind also dazu verurteilt, hierzubleiben.«
    »Ja. Keine angenehme Aussicht!« stimmte Vascalo zu.
    Einen Moment lang schloß Pontonac die Augen und dachte nach. Wenn er alle Aussagen
zusammenfaßte, dazu seine unbewußt gemachten Feststellungen addierte und die Erkenntnis daraus
zog, dann konnte er es riskieren. Er spielte mit seinem Leben und mit seinem gesunden Verstand,
aber schließlich überwand er sein Zögern und sagte:
    »Der Nachteil ist, daß ich Ihnen nicht traue. Angenommen, ich böte Ihnen an, meinen Körper
vorübergehend zu übernehmen …?«
    Er horchte auf die Reaktion.
    Selbst wenn sich Vascalo keinerlei sichtbare Blöße gab, würde er jetzt einen Anflug von
Freude, Triumph oder ähnlichen Emotionen erleben.
    Nichts!
    Nur ein leichtes Nachlassen der Resignation. Aus vielen möglichen Alternativen war die am
wenigsten unangenehme angesprochen worden. Einer hatte hoch gespielt und konnte sich ohne
nennenswerte Verluste aus dem Spiel zurückziehen.
    »Vertrauen?« fragte Vascalo. »Was ist das?«
    »Etwas, das ich Ihnen gegenüber nur in sehr geringem Maß besitze.«
    »Wenn ich Ihren Körper übernähme, dann nur für kurze Zeit«, erklärte der Cappin. »Ich kann
Ovaron nicht zwingen, meinen eigenen Körper zu verlassen. Ich muß diesen Körper hier freigeben,
dann erst verläßt Ovaron meinen Körper, und ich kann zurück. Das werde ich tun –
vorausgesetzt, ich erhalte Gelegenheit dazu.«
    Edmond hob die Hand und berührte die Dakkarschleife. Dann fragte er: »Warum wollten Sie mich
umbringen?«
    »Lästiger Zeuge und Mitwisser«, sagte der Cappin. »Aber es war idiotisch. Wir hätten uns viel
Ärger ersparen können.«
    »Das ist meistens so bei harten, kriegerischen Auseinandersetzungen«, pflichtete der Terraner
ihm bei.
    Er schaltete zuerst seinen Schutzschirm aus, dann sicherte er die Waffe und nahm die
Dakkarschleife ab.
    »Bitte! Bedienen Sie sich«, sagte er und lächelte.
    Das letzte, was er bewußt wahrnahm, waren die überraschten Augen des Wesens aus Vascalo und
Ovaron.
    Dann verlor er vorübergehend das Bewußtsein.

14.
    Vascalo der Krumme hatte die Chance ergriffen.
    In dem Augenblick, als Edmond die Dakkarschleife in den Fingern hielt, übernahm er den
Terraner. Er riskierte eine Pedotransferierung und verlor im gleichen Moment die Kontrolle über
seinen Körper innerhalb des mondgroßen Sammlers.
    Gleichzeitig reagierte der echte Ovaron. Sein eigener Körper zerfloß in dem Kontursessel und
bildete die bekannte quallenartige Masse.
    Der Ganjo merkte, daß die Fesseln gelöst wurden. Er hatte alles mit angesehen und kannte den
Punkt, an dem dieser Rösselsprung vorgenommen wurde.
    Als Edmond bewußtlos in seinen Sessel zurückfiel, handelte der Ganjo.
    Er sprang zurück in seinen eigenen zerflossenen Körper. Zur gleichen Sekunde erlangte Vascalo
der Krumme die Herrschaft über seinen buckligen Körper wieder zurück. Der Ringtausch war
durchgeführt worden.
    Zu hundert Prozent befand sich Vascalo wieder an der Front im All, in seinem Sammler. Ovaron
weilte wieder ganz in seinem ausgemergelten und erschöpften Körper.
    Und Edmond Pontonac wachte auf und sah sich neugierig um. Er registrierte, daß er weder
wahnsinnig noch willenlos war. Dann ließ er die Dakkarschleife um seinen Zeigefinger kreisen,
stand mit zittrigen Knien auf und beugte sich über Ovaron, der halb bewußtlos in seinem Sessel
hing. Eine Hand berührte den Boden, und der Atem des Mannes ging pfeifend und rasselnd.
    »Womit wir wieder alle bei uns wären …«, stellte Edmond sarkastisch fest und beugte sich
über den Ganjo.
    »Ihr macht eine unkaiserliche Figur, Hochwohlgeboren«, sagte er und legte sich den Arm des
Ganjasen um die rechte Schulter, denn auf diese Weise konnte er mehr Körperkräfte

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