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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dieses Meßgerät zur Hilfe nehmen.«
    »Das ist ein Enzephalograph, der die elektrischen Gehirnströme und die Potentialschwankungen mißt«, sagte Pratt herablassend. »Na und? Mit diesem Gerät allein können Sie überhaupt nichts ausrichten. Es fehlen Ihnen die Zusatzgeräte, um feststellen zu können, woher die gemessenen Strömungen kommen. Die Meßergebnisse, die Sie erhalten, werden ein Gemisch aus den Impulsen des Zentralplasmas und unserer Gehirnströme sein.«
    »Warten Sie ab«, meinte Vallain geheimnisvoll. Dann fügte er hinzu: »Genau genommen bin ich im Besitz von zwei Enzephalographen. Denn ich hoffe, Mr. Lloyd wird mir seine telepathischen Fähigkeiten zur Verfügung stellen.«
    »Das Zentralplasma ist bereit«, meldete Lloyd. »Es versucht von diesem Augenblick an, über sämtliche Bioponleiter bis zum Bioponblock vorzudringen.«
    Vallain bat Lloyd, sich auf einen Platz zu stellen, der außerhalb des Bereichs der Paralysestrahlen war. Vallain selbst bezog auf der gegenüberliegenden Seite Stellung. Dann trug er Lloyd auf:
    »Ihre Aufgabe ist es, die Hauptleiter von ihrem Austritt aus dem Bioponblock auf die typischen Denkimpulse des Zentralplasmas zu untersuchen. Natürlich werden Sie solche beim Bioponblock nicht finden, weil sie erst gar nicht bis dorthin kommen. Denn sie werden auf dem Teilstück zwischen Wand und Bioponblock absorbiert, beziehungsweise abgeleitet. Tasten Sie sich also entlang der Hauptleiter bis zu jener Stelle vor, wo Sie die Impulse empfangen.«
    Lloyd gehorchte. Fünfzehn Meter hinter dem Bioponblock empfing er plötzlich die Impulse des Plasmas. Aber er erklärte: »Leider kann ich keine exakte Trennlinie ziehen. Ich weiß nur, daß die Impulse in diesem Bereich abgeleitet werden. Das Zapfgerät kann sich auf einer Länge von vier Metern an jedem Punkt befinden. Das ist zuviel.«
    »Ein ausgezeichneter Wert«, behauptete Vallain. Er wandte sich an Rhodan, Atlan und Pratt: »Schalten Sie jetzt bitte Ihre Strahler für die Dauer einer Sekunde ein und dann wieder aus. Und wiederholen Sie diesen Vorgang ständig. Dadurch tritt eine zeitweilige Lähmung der organischen Leiterelemente ein, so daß auch die Impulse in regelmäßigen Abständen unterbrochen werden. So kann der Enzephalograph die Gehirnströme des Menschen von den elektrischen Impulsen des Plasmas unterscheiden. Sind damit Ihre Bedenken zerstreut, Pratt?«
    Der Hyperschaltingenieur staunte. »Alle Achtung, Vallain, daran hätte ich nicht gedacht.«
    »Sie sind auch kein Ezialist«, entgegnete Vallain. »Achtung! Beginnen Sie jetzt mit dem Beschuß!«
    Vallain beobachtete die Skala des Enzephalographen. Als er ihn auf den Bioponleiter richtete, sprang der Zeiger wie der Sekundenzeiger einer Uhr von einem Teilstrich zum anderen über die halbkreisförmige Skala. Als er zwei Drittel der Strecke zurückgelegt hatte, wanderte er nicht mehr weiter. Er tickte an der Stelle im Sekundenrhythmus.
    »Ich habe es!« rief Vallain aus. »Genau an der Stelle, wo sich Mr. Lloyds telepathischer Strahl mit dem des Enzephalographen überschneidet – dort muß das Zapfgerät deponiert sein. Mr. Lloyd, merken Sie sich die rechte Toleranzgrenze und zeigen Sie sie am Bioponleiter an! Ich werde das gleiche an der von mir ermittelten linken Markierung tun. Genau in der Mitte dieser beiden Punkte werden wir das Zapfgerät finden.«
    Und so war es auch. Rhodan holte an der bezeichneten Stelle einen zehn Zentimeter langen und kaum zwei Zentimeter durchmessenden Zylinder hervor, der in den Bioponleiter versenkt worden war.
    »Es genügt aber nicht, daß wir einen Hauptleiter freigelegt haben«, äußerte Lloyd mit besorgter Miene. »Wenn wir für die anderen auch so lange brauchen, ist Irmina inzwischen verloren.«
    »Wenn wir erst eingespielt sind, schaffen wir es in einem Viertel der Zeit«, versicherte Vallain mit neuer Hoffnung.
    Irminas Lage wurde immer kritischer. Sie konnte kaum noch klare Gedanken fassen. Der fremde Wille in ihrem Geist gewann immer mehr Macht, und obwohl sie seinem Einfluß noch nicht unterlag, wurden ihre Sinne gestört.
    Sie nahm ihre Umwelt nur unscharf, wie in einem Traum wahr.
    Da war die Bildschirmgalerie, auf der die Paradiessucher zu sehen waren. Sie hatten sich zurückgezogen. Über den beiden Türmen zogen die Gleiter ihre Kreise. Fünf Lastenschweber waren eingetroffen. Ihnen entstiegen weitere Paradiessucher.
    Irmina wußte, daß sie den Suggestionen nicht mehr lange standhalten konnte.
    Oberst Anakas

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