Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gefallen, ich habe eine Verabredung«, eröffnete ihm der Mausbiber und verschwand spornstreichs in der nächsten Höhle.
    Ras tat ihm den Gefallen.
    Gegen Mittag kam einer der Späher ins Höhlendorf. Aufgeregt berichtete er, daß ein Trupp von zwanzig Süd-Vosgos im Anmarsch sei.
    Der Alte Herr blieb ruhig. Zu seinen Gästen bemerkte er: »Sie greifen niemals bei Nacht an. Erst wenn die Sonne aufgeht, beginnt die Gefahr. Mit zwanzig solchen Wilden werden wir schon fertig werden, wenn wir gewarnt sind. Unser Dorf wurde schon von hundert angegriffen, und wir konnten sie besiegen.«
    Kasom hatte auch keine Sorgen. Zwar mußte er nun seinen geplanten Erkundungsflug zum grünen Tal verschieben, aber das bereitete ihm weniger Kummer. Wenn ihm etwas Kummer bereitete, dann waren es die letzten Meldungen von der GOOD HOPE, die Ras inzwischen aufgefangen hatte.
    Das Schiff stand vor dem Kopf des Schwarms und nahm immer wieder neue und ergänzende Ortungsmessungen vor. Die INTERSOLAR unterstützte die Techniker dabei mit ihrer Riesenpositronik. Unverändert drang der Schwarm weiter mit halber Lichtgeschwindigkeit vor und näherte sich bedrohlich dem System Import-A und damit dem Eisplaneten SV-I.
    Nach Kasoms Meinung war die Frist zu kurz, sich auf das Ereignis vorzubereiten, ein geeignetes Versteck zu finden und die Eingeborenen aufzuklären, damit sie nicht von Panik befallen wurden, wenn es geschah.
    Er nutzte die Gelegenheit, den Alten Herrn zu fragen, als dieser weitere Späher ausschickte, um die Bewegungen des Feindes zu erkunden.
    »Warum habt ihr noch nie das grüne Tal gesucht?«
    »Viele von uns taten es, aber nur wenige kehrten zurück. Der letzte Vosgo, der von uns fortging, hinauf in die ewigen Gletscher, war Jäger, unser aller Freund und ein erfahrener Veteran. Auch er kam nicht mehr wieder.«
    »Wie lange ist das her?«
    Der Alte Herr versuchte, den Zeitbegriff zu erklären. Etwa siebzig Tage, bekam Kasom heraus.
    »Und er war schon oft in den Gletschern?«
    »Sehr oft.«
    »Dann besteht doch die Möglichkeit, daß er freiwillig blieb, weil er das Tal gefunden hat.« Kasom nickte dem Vosgo zu. »Wir bleiben, bis der zu erwartende Angriff vorbei ist, dann werden wir das grüne Tal suchen. Wir fliegen mit dem Schiff und kommen dann zurück, um euch zu berichten.«
    »Ihr wollt uns verlassen?«
    »Einmal werden wir es ohnehin müssen – aber noch sind wir hier.«
    Ras teleportierte in südliche Richtung und hielt sich an die Auskünfte, die er von den Spähern erhalten hatte. Er entdeckte den Stamm der Süd-Vosgos in einer Entfernung von nur zehn Kilometern. Die Kannibalen lagerten in einer flachen, dicht bewachsenen Mulde nahe den Ufern eines Baches, der nach Süden floß. Sie unterschieden sich schon rein äußerlich von den nördlichen Vosgos durch die Farbe ihres Felles. Es war dunkler und weniger dicht. Außerdem wirkte es ungepflegt und zottig. Auch ihre Manieren waren rauher und unzivilisierter, aber sie trugen metallene Waffen und sogar einige Schilde.
    Ras ging hinter dem Gebüsch in Deckung und beobachtete sie. Wenn er gegen jemand kämpfen sollte, dann wollte er auch wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    Es schien sich nur um männliche Vosgos zu handeln, denn von einem Familienleben konnte Ras nichts feststellen. Die Krieger einer Sippe auf Beutezug – so konnte man es wohl bezeichnen. Sie hatten ein größeres Tier erlegt, das sie über einem rauchlosen Feuer brieten. Ab und zu ging einer der zottigen Bären hin und schnitt sich ein Stück aus dem Körper der Beute, um es gierig zu verschlingen.
    Alles in allem: Sie machten keinen sehr vertrauenerweckenden Eindruck, aber das hatte Ras nach den eingehenden Schilderungen auch nicht erwartet.
    Befriedigt kehrte er in das Höhlendorf zurück.
    Ruhig verging die Nacht, und als der Morgen graute, griffen die Kannibalen das Dorf an. Sie liefen in eine wohlvorbereitete Falle.
    An den ausgestellten Spähern vorbei gelangten sie bis an den Rand der Felsenmulde, wo sie sich sammelten. Sie blickten hinab zu den Höhleneingängen, die leer schienen. Leise besprachen sie sich. Sie hatten keinen einheitlichen Plan, wie sie vorgehen sollten.
    Endlich entschlossen sie sich, an der am wenigsten steilen Stelle in die Mulde einzubrechen. Einige mitgebrachte Baumstämme sollten wohl als Leitern dienen, denn sie wußten aus Erfahrung, wie die Vosgos ihre Höhlen gegen unerwünschte Besucher schützten.
    Als sie vollzählig in der Mulde standen, gab der Alte Herr das

Weitere Kostenlose Bücher