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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kronen hervorsahen. Aus dem Hochwald war ein niedriger Buschwald geworden, der einem eisigen Schneesturm keinen Widerstand mehr entgegensetzte. Durch das Fehlen der Deckung wurden nun noch drei andere Vosgos sichtbar.
    »Was glaubst du, Gucky? Ist es gefährlich, Verbindung zu ihnen aufzunehmen? Was denken sie?« Kasom sah den Mausbiber fragend an. »Wir können ja nicht ewig warten.«
    »Ich nehme den Translator und versuche es, Toronar. Vor mir werden sie sich am wenigsten fürchten, weil ich ihnen ähnlicher bin als ihr. Außerdem bin ich kleiner als sie.«
    »Aber sei vorsichtig. Ich möchte die Schleuse geschlossen halten, es wäre also gut, wenn du teleportieren würdest, aber nicht direkt ihnen vor die Füße. Spring in den Buschwald hinein und nähere dich ihnen dann von der anderen Seite. Sobald Gefahr droht, komm zurück ins Schiff.«
    »Ich habe keine Lust, mich von denen da auffressen zu lassen.«
    Vorsichtshalber schob der Mausbiber einen kleinen Strahler in die Tasche seines Anzuges und hängte sich den Translator vor die Brust. Damit war eine Verständigung möglich, ganz davon abgesehen, daß er die Gedanken der Vosgos sowieso lesen konnte. Aber sie würden ihn ebenfalls verstehen. Den Druckhelm nahm er nicht mit, weil die Atmosphäre von SV-I atembar war.
    Er nickte seinen Freunden noch einmal zu und las in ihren Gedanken den festen Entschluß, den Vosgos einen Denkzettel zu verabreichen, wenn sie sich bösartig verhalten sollten. Der Auslöseknopf des Narkosestrahlers der Space-Jet lag in erreichbarer Nähe von Kasoms Hand.
    Beruhigt konzentrierte er sich auf ein paar besonders hohe Wipfelreste hinter den Vosgos und teleportierte.
    Gucky rematerialisierte etwa zehn Meter hinter den Vosgos zwischen den Büschen. Sie wandten ihm den Rücken zu und beobachteten schweigend die Space-Jet. Dabei dachten sie intensiv. Sie hielten den Diskus, dessen Landung sie beobachtet hatten, nicht etwa für ein Raumfahrzeug, sondern für eine Erfindung der Weisen aus den Bergen.
    Darunter konnte sich Gucky nun wieder nichts vorstellen. Allem Anschein nach lebten also auch in den Eisbergen Vosgos, und man mußte sie für besonders intelligent halten. Aber wer konnte schon im ewigen Eis leben und dazu noch Fluggeräte bauen?
    Er mußte die Vosgos fragen, wenn er es wissen wollte.
    Vorsichtig trat er ins Freie und näherte sich den bärenähnlichen Geschöpfen, bis er dicht hinter ihnen stand. Sie unterhielten sich leise, aber laut genug für den Translator. Er räusperte sich.
    »Erschreckt nicht, bitte! Ich komme mit guten Absichten.«
    Seine Worte wurden von dem Translator, der inzwischen genügend Sprachfetzen der Vosgos aufgenommen und analysiert hatte, in deren Sprache übersetzt und laut wiedergegeben. Gucky erschrak selbst über die scheinbar sinnlosen Grunzlaute, die aus dem Gerät kamen. Seine helle Piepsstimme hatte sich dank der hervorragenden Technik erstaunlich gewandelt – aber die Vosgos verstanden ihn. Und er verstand sie.
    »Woher kommst du?« fragte einer von ihnen mit einem drohenden Unterton in der Stimme, aber dann schien ihm die geringe Größe seines Gegenübers zu Bewußtsein zu kommen. Zusammen mit den anderen hatte er sich umgedreht und musterte Gucky aufmerksam. »Du bist aber winzig! Kommst du etwa aus dem Diskus?«
    Gucky war sicher, daß der Translator nur sinngemäß übersetzte, denn er traute den Eisbären eine solche Sprache überhaupt nicht zu. Immerhin war klar, daß sie ihn unterschätzten, und für eine Art kleines Tier hielten. Nun ja, vielleicht war das ganz gut so. Wenn sie erst Toronar sahen, würden sie anders denken.
    »Ich komme aus dem Diskus, und wir stammen nicht aus den Bergen. An Bord unseres Schiffes, mit dem wir von den Sternen zu euch kommen, hält sich auch kein Vosgo auf. Wir wollen euch helfen.«
    Die drei Gesellen waren nun bis auf zwei Meter herangekommen und stehengeblieben. Die Space-Jet schienen sie vergessen zu haben.
    »Helfen? Vielleicht gegen die Kannibalen im Süden?«
    Gucky sah ein, daß er so nicht weiterkam. Die Vosgos hatten keine Ahnung von der Gefahr, die ihre Welt bedrohte. Sie dachten nur an die Süd-Vosgos, ihre Erbfeinde. Sie dachten aber auch an den bevorstehenden Winter, an die damit verbundenen Nahrungssorgen, an die Raubzüge ihrer Gegner, an die Kälte.
    »Nein, nicht gegen die Kannibalen, sondern gegen eine andere Gefahr. Meine Freunde werden es euch erklären. Wo hält sich euer Stamm auf? Ihr müßt ihn unterrichten, daß wir in

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