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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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für das zweite Reittier und auch für Sandal und das Thoen tödlich.
    Als Sandals Lycamber voll bepackt war, hob Tahonka-No den Arm und sagte: »Ich versuche, so schnell zu laufen, wie es geht. Gib acht!«
    »Keine Sorge!« sagte Sandal.
    Er wandte sich um, versuchte, dem Thoen zu bedeuten, daß ein Flugversuch zweifellos lebensverlängernd sein würde. Das Thoen sprang aufgeregt auf der Stelle auf und ab und sagte laut: »To-en, toen.«
    Dann schnatterte es etwas Unverständliches, lief in einem Bogen um Sandal herum und setzte sich dicht neben den Knöchernen. Prompt richteten sich drei Kakteen auf und schossen ihre Stacheln nach allen Seiten durch die Luft.
    Jetzt verstand der Jäger – auch das Thoen war gegen die Kraft der Pflanzengeschosse immun.
    Das Tier und der knöcherne Mann liefen Seite an Seite nach Süden.
    Links von ihnen färbte sich der Horizont grau, dann silbern, schließlich erschien ein hellrotes Band, das wie das Zodiakallicht aussah.
    In einem langsamen Trab folgte Sandal mit dem schwer beladenen Lycamber.
    Eine Stunde verging … etwa zehn, zwölf Kilometer, nicht mehr. Die zweite Stunde brach an, und schließlich mußte Tahonka-No anhalten, weil er wie ein Igel vor Stacheln starrte, aber nur an den Stellen, an denen er bekleidet war. Er streifte büschelweise die dünnen rot-grünen Stacheln ab und sagte knurrend zu Sandal:
    »Diese widerlichen Pflanzen sind alle unter dem Gras versteckt. Man kann sie nicht sehen, bis man darauf tritt und eine ihrer feinnervigen Wurzeln berührt. Sie reagieren auf Erschütterungen und auf Druck.«
    »Wenn das alle Gefahren dieses Streifens sind, dann haben wir es leicht«, meinte Sandal, obwohl er seinen rasenden Herzschlag spürte. Sowohl seine Handflächen als auch sein Rücken waren schweißnaß.
    Wieder gab es einen dumpfen Knall, wieder verschoß eine Kaktee ihre Stacheln. Das Thoen und Tahonka-No wurden getroffen, aber die Stacheln, diesmal etwas kleiner und augenscheinlich weicher, prallten unschädlich ab. Sandal wäre jedoch getötet worden.
    Die zweite Stunde endete, und zwischen den Gruppen bizarrer, flachkroniger Bäume sah Sandal vom Sattel aus bereits hin und wieder Sand auftauchen. Es waren Dünenkämme, deren oberste Kanten, wie versteinerte Wellen geformt, von den ersten Sonnenstrahlen getroffen wurden.
    »Wir schaffen es bis zum Sonnenaufgang!« rief Tahonka-No und wurde schneller.
    Es wurde heller und heller, aber von der roten Sonnenscheibe war erst das oberste Zehntel zu sehen. In einem schnelleren Trab lief das Lycamber den beiden Lebewesen nach. Unaufhörlich, je näher die seltsame Karawane dem Sand kam, platzten die Kakteen und schleuderten ihre Stacheln. Sandal wagte sich einmal zu weit vor und wurde von zwei Geschossen getroffen – einmal in den Gurt seiner Energiewaffe, ein zweites Mal gab es einen hellen Laut, als der Stachel vom Funkgerät abprallte. Daraufhin fiel Sandal etwas zurück; er hatte nun keine Schwierigkeiten mehr, die Spuren zu erkennen.
    »Wohin rennst du?« rief Sandal, als die Sonne halb zu sehen war.
    Tahonka-No stob wie ein Wilder durch das Muster aus dunklem, taunassem Gras und langen Schatten. Er rannte auf eine große, auffallende Gruppe von Bäumen und Sträuchern zu, die an jener Stelle standen, wo der Sand ins Gras überging – oder umgekehrt.
    »In Deckung!« schrie Tahonka zurück und wurde abermals schneller. Sandal spürte den Strom heißer Luft, der aus der Wüste herankam und den Schweiß auf seiner Stirn trocknete. Dann hatte er genug zu tun, um das Reittier in der Spur zu halten.
    In einer schnellen Serie explodierender Kakteen kamen das Thoen und Tahonka unter der Krone des ersten Baumes an.
    Sie blieben stehen, dann trampelte der Knöcherne eine breite Spur, schritt sorgfältig alle Stellen ab, und als Sandal ankam, waren die Gefahren fürs erste beseitigt. Der erste Ring war überwunden.
    Sandal fiel fast aus dem Sattel und sagte heiser: »Dort drüben liegt eine weitere Mahnung für uns.«
    Er löste den primitiven Sattelgurt und hängte das geringe Gepäck und die Köcher an einige trockene Aststumpen. Der Knöcherne war völlig erschöpft. Er setzte sich auf Sandals ausgebreitete Decke und lehnte den Kopf an den Baumstamm. Sein Atemsystem arbeitete mit pfeifenden Geräuschen.
    »Ich bin total erledigt!« keuchte Tahonka-No.
    Sandal versorgte das Tier und sah sich um. Zwischen den tiefhängenden Ästen und Zweigen, die einen schützenden grünen Dom bildeten, konnte Sandal deutlich

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