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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in den Geheimnissen des Gastgebers herumzuschnüffeln.«
    Er seufzte. »Manchmal sind Sie wirklich schwer von Begriff. Ich wollte von Ihnen hören, daß Sie gelernt haben, wie man es anstellt, daß der Gastgeber sich bei einem höflich dafür entschuldigt, daß er einen beim Mißbrauch des Gastrechts ertappt hat.«
    »Ich glaube, das kann man nicht lernen«, entgegnete ich. »Dazu muß man so unverfroren sein wie Sie.«
    Wir durchquerten den Raum mit den schwarzen Wänden und den kastenähnlichen Gebilden, in denen uns die drei maßgebenden Cynos dieses Schiffes empfangen hatten.
    »Wachen Sie endlich auf!« sagte der Commander unwillig. »Im Umgang mit Gegnern muß man unverfroren sein.«
    Wir traten durch das sich automatisch öffnende Schott, wandten uns in dem dahinterliegenden Korridor nach rechts und schwangen uns in das aufwärts gepolte Kraftfeld eines Doppelrohr-Liftschachtes.
    Langsam glitten wir an den Öffnungen dreier Decks vorüber. Beim vierten packte Rorvic mich am Ellenbogen und zog mich mit sich hinaus.
    »Warum steigen wir gerade hier aus?« fragte ich.
    »Das möchte ich Ihnen lieber nicht verraten, denn einen Moment später wüßten es die Cynos«, antwortete er.
    »Halten Sie mich für einen Verräter?«
    »Nein, aber ich halte die Cynos für telepathisch begabt. In diesem Schiff gibt es eine gewaltige Menge unterschiedlichster psionischer Emissionen. Wahrscheinlich ist jedes Besatzungsmitglied so eine Art kleiner Corello.«
    Ich schwieg dazu. Mir wurde beinahe übel bei dem Gedanken, daß ich in jedem Augenblick von Hunderten parapsychischer Impulse durchbohrt wurde. Diese Wesen, die Dalaimoc Rorvic ›Cynos‹ getauft hatte, wurden mir immer unheimlicher.
    Commander Rorvic deutete auf die beiden gegenläufigen Transportbänder im Flur.
    »Ihre Technik scheint sich größtenteils auf dem gleichen Entwicklungsstand zu befinden wie die terranische. Die Cynos können demnach gar nicht so verschieden von uns sein. Auch die Körpermaße dürften nicht wesentlich von unseren abweichen, denn in den Räumlichkeiten des Schiffes könnten ohne weiteres Terraner wohnen.«
    »Vielleicht ist dieses Schiff eine Sonderanfertigung«, gab ich zu bedenken. »Es könnte eigens zu dem Zweck gebaut worden sein, um uns zu Trugschlüssen über die Beschaffenheit der Cynos zu verleiten.«
    Rorvic grinste. »Zumindest sind Cynos nicht größer als drei Meter. Das ist nämlich die Höhe der Flure und Räume des Schiffes. Ein Cyno kann uns mittels Para-Modulation zweifellos vormachen, er sein ein Mensch; aber wäre er ein zehn Meter hohes Monstrum, würde er trotzdem durch keine Tür passen.«
    »Sie sprechen überzeugend«, gab ich zu. »Dennoch kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, als führten die Cynos uns ganz gewaltig irre.«
    »Nicht mich!« widersprach Dalaimoc fest. »Kommen Sie, wir steigen auf dieses Band da …«, er schob mich hinauf, »… und dann sprechen wir eine Weile kein Wort. Das ist ein Befehl.«
    »Und wie begründen Sie diesen Befehl?« fragte ich.
    Dalaimoc Rorvic antwortete nicht. Er stand statuenhaft unbeweglich neben mir. Ich konnte nicht einmal erkennen, ob er atmete. Nachgebend konzentrierte ich mich auf das, was vor uns lag.
    Das Transportband führte einige Zeit durch einen Schiffssektor, in dem ich hinter schweren Panzerschotten das Geräusch starker Fusionskraftwerke hörte, dann wurden die Schotte zahlreicher und dünner.
    Ich blickte den Commander von der Seite an. »Dalaimoc!«
    Als er nicht antwortete, sagte ich ärgerlich: »Commander Rorvic, Captain a Hainu bittet darum, eine für den Einsatz wichtige Frage stellen zu dürfen. Beim Phobos, stellen Sie sich nicht taub!«
    Doch Rorvic antwortete nicht.
    Ich spürte, wie der Zorn mein Gesicht blutrot färbte. Mit aller Kraft rüttelte ich an seinem Arm. Das heißt, ich wollte es tun, aber ich griff ins Leere und wäre beinahe gestürzt.
    Fassungslos sah ich das an, was ich für Commander Dalaimoc Rorvic gehalten hatte, dann fuhr ich mit der Hand durch die immaterielle Erscheinung. Im nächsten Moment verschwand sie.
    Ich begriff, daß Dalaimoc mich nicht in seiner Nähe haben wollte. Deshalb hatte er mich auf ein Transportband geschoben und mir suggeriert, ich stünde neben ihm.
    Aber warum?
    Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, als ich den Grund dafür ahnte. Der Albino wollte etwas erkunden, wobei ich nur störend gewesen wäre. Wahrscheinlich barg sein Vorhaben außerdem unbekannte Gefahrenmomente.
    Ich wechselte auf das

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