Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wir die notwendige Geheimausrüstung mitnehmen, Major Nonderver und Leutnant Kalowont werden die instandgesetzte BUTTERFLY startklar machen – und Captain Hainu begleitet mich zu meiner Unterkunft, wo noch einiges vorbereitet werden muß.«
    »Was denn beispielsweise?« flüsterte ich wütend.
    »Der Futterautomat für Philomena – unter anderem«, antwortete Rorvic mit gönnerhaftem Lächeln.
    Langsam glitt die reparierte BUTTERFLY auf das scheibenförmige Cyno-Schiff zu. Backbords leuchtete und flimmerte der Kristallschirm des Schwarms wie eine Zusammenballung angestrahlter gigantischer Seifenblasen, und steuerbords stand scheinbar unbeweglich das Sternenmeer des galaktischen Südwest-Sektors.
    »In höchstens zehn Minuten sind wir bei dem Cyno-Schiff; bis dahin muß ich noch allerlei durchdenken«, sagte Dalaimoc Rorvic.
    Er ließ die Lider zur Hälfte herabsinken und fixierte einen imaginären Punkt an der durchsichtigen Kanzelwandung. Möglicherweise war dieses Dösen, das er als ›Meditieren‹ ausgab, ein erstes Anzeichen einer fortschreitenden Gehirnerweichung. Man würde den Albino gut beobachten müssen, damit er kein irreparables Unheil anrichtete.
    Als die Cynos uns mit einem Traktorstrahl in einen Schleusenhangar ihres Schiffes zogen, tastete ich verstohlen nach der alten Kanne, die ich unter meinem Kontursessel verborgen hatte.
    Doch diesmal erwachte Dalaimoc ohne mein Dazutun. Überraschend behende öffnete er seine Anschnallgurte und stand auf.
    Peltrow Batriaschwili schaute den Commander verwundert an, denn es war nicht üblich, sich loszuschnallen oder gar seinen Platz zu verlassen, bevor ein Einschleusungsmanöver abgeschlossen war – und das bedeutete, bevor sich das Außenschott nicht geschlossen und die Hangarschleuse nicht mit Luft gefüllt hatte.
    Aber Rorvic ignorierte den Blick nicht nur, er klatschte sogar in die Hände und rief: »Bewegen Sie sich, meine Herren! Die Cynos sollen nicht denken, wir vertrauen ihren Fähigkeiten und technischen Möglichkeiten nicht. Man muß Vertrauen zeigen, um Vertrauen zu gewinnen. Was zeigen die Meßinstrumente an, Major Nonderver?«
    Der Epsaler blickte auf. »Schleusentore geschlossen, Luftdruck und Temperatur im Hangar normal, Sir.«
    »Gut«, lobte Rorvic, »dann steigen wir aus, und zwar in folgender Reihenfolge: Ich, Tatcher, Peltrow, Riev – und zuletzt Bescrilo. Bescrilo, Sie sorgen dafür, daß kein Unbefugter in die BUTTERFLY eindringt, auch nicht mit parapsychischen Kräften.«
    Er schnallte den Waffengurt ab und ließ ihn fallen, wo er gerade stand. Wir hängten unsere Gurte über die Lehnen unserer Kontursitze. Zwischen uns war ausgemacht, daß wir das Cyno-Schiff unbewaffnet betreten sollten, da man uns die Waffen sowieso nicht lassen würde. Für den Notfall besaß jeder eine Geheimausrüstung in Mikroausführung, die so genial getarnt in die Versorgungsaggregate unserer Anzüge eingearbeitet war, daß man sie nur fand, wenn man alle Aggregate vollständig zerlegte.
    Als ich hinter Rorvics breiter Figur die Bodenschleuse unserer Space-Jet verließ, sah ich vier schwerbewaffnete Cynos. Sie trugen schwarze Kampfanzüge und glichen in Statur und Gesichtsschnitt einander wie eineiige Vierlinge.
    Offenbar war es für die Cynos einfacher, sich mit gleichartigen parapsychischen ›Masken‹ zu tarnen, als von Individuum zu Individuum Unterschiede einzubauen. Vielleicht hatte der ›Zwillingseffekt‹ aber auch andere Gründe; wir wußten ja noch viel zuwenig darüber, auf welche Art und Weise die Cynos jemand eine andere körperliche Erscheinungsform vorspiegelten.
    Die vier Cynos rührten sich nicht eher, bis wir alle ausgestiegen waren, dann trat einer von ihnen vor und sagte: »Wir werden Sie zu Kommandant Otech begleiten und bitten Sie, nichts zu unternehmen, was gegen die Gastfreundschaft verstieße.«
    Er hatte Interkosmo gesprochen, und Rorvic antwortete auf Interkosmo: »Halten Sie sich nicht mit Vorreden auf; wir haben nicht unbegrenzt Zeit.«
    Es sah aus, als wollte der Cyno etwas darauf erwidern, doch dann winkte er ab und drehte sich um. Wir folgten ihm, begleitet von den anderen drei Bewaffneten.
    Man führte uns in einen großen Raum mit schwarzen Wänden, einem schwarzen, schwammartig federnden Boden und einer violett leuchtenden Decke. Als einziges Mobiliar standen in regelmäßigen Abständen große kastenähnliche Gebilde an den Wänden, jedes etwa drei Meter lang, anderthalb Meter breit und achtzig Zentimeter hoch und

Weitere Kostenlose Bücher