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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwölf Tagen sind wir mit Riesenschritten vorangekommen. Seit wann arbeiten Sie jetzt schon an dem Gerät zur Aufhebung der totalen Verdummung?«
    »Seitdem das Problem besteht«, entgegnete Waringer ruhig. »Also seit Ende November 3440. So lange versuchen wir jetzt schon, eine Lösung zu finden.«
    »Und Sie haben es im Prinzip auch geschafft«, stellte Hung-Chuin nachdrücklich fest. »Ihre Überlegungen waren absolut richtig. Daran besteht jetzt wohl kein Zweifel mehr.«
    »Das Prinzip ist im Grunde einfach«, warf Waringer ein. Er bemühte sich, die Laudatio ein wenig abzuschwächen, doch das ließ Hung-Chuin nicht zu.
    »Niemand außer Ihnen wäre in so kurzer Zeit so weit gekommen. Es geht doch darum, die veränderte Gravitationskonstante, die sich so nachteilig auf menschliche Gehirne auswirkt, speziell für jedes Gehirn aufzuheben oder rückgängig zu machen. Diese Frage haben Sie gelöst. Der fünfdimensional strahlende Schwingquarz Howalgonium bot sich als Hilfsmittel an, zumal er nunmehr ja auch in Metallegierungen verwendet werden kann.«
    »Sicherlich«, bestätigte Waringer lächelnd. »Ich bin jedoch eindeutig an der Schwelle zwischen fünf- und vierdimensionalen Frequenz- und Einflußbereichen gescheitert – bis Sie kamen, um mir auf die Sprünge zu helfen.«
    Hung-Chuin ging auf den scherzhaften Ton nicht ein.
    »Der Prototyp des Anti-Verdummungsgerätes liegt ja eigentlich schon vor. Alle Faktoren für das Kopfnetz sind bekannt. Was fehlt, sind doch nur Kleinigkeiten.«
    »Nun gut«, sagte Waringer jetzt ebenfalls in ernstem Tonfall. »Wenn es nicht so gewesen wäre, dann hätten wir wohl auch nicht in knapp zwölf Tagen so große Fortschritte machen können. Wir werden vermutlich in vier Tagen einsatzfähige Netze haben. Gut, das ist alles bekannt. Sie haben die noch ausstehenden Fragen beantworten können. Auch gut. Ich weiß jedoch immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen, Hung-Chuin.«
    Professor Mart Hung-Chuin setzte sich in einen Sessel. Er nahm einen Becher aus einem Tischautomaten und zapfte sich ein Erfrischungsgetränk ab. Er antwortete erst, nachdem er den Becher ausgetrunken hatte.
    »Mir gefällt nicht, daß ausgerechnet in diesem Stadium noch ein gewagtes Experiment angestellt wurde. Darüber hinaus beunruhigt mich, daß dieser Versuch ausgerechnet an einem Ruhetag unternommen wurde. Wir waren uns alle darüber einig, daß an diesen beiden Tagen nicht gearbeitet werden sollte.«
    Professor Waringer setzte sich ebenfalls.
    »Wenn Hansens Experiment geglückt wäre, dann wäre das eine besondere Geburtstagsüberraschung für Ihren Chefassistenten Belcant gewesen.«
    »Eben. Ich würde ihm gönnen, daß er alle anstehenden Fragen allein löst und auf seiner Feier bekannt gibt, welch geniale Arbeit er geleistet hat, aber dieser Vorfall könnte vieles zerstören. Wenn Belcant dafür verantwortlich ist, dann wird er auch die Folgen zu tragen haben.«
    »Überstürzen Sie nichts«, bat Waringer. »Vielleicht hat Belcant sich von seinem Ehrgeiz mitreißen lassen, sicherlich hat er aber dabei immer an die große Aufgabe gedacht und nicht nur an sich allein.«
    »Wir werden sehen«, sagte der Hyperdimregulator. »Belcant wird mir nach seiner Feier einige Fragen beantworten müssen.«
    Nach der Feier war Professor Belcant endlich allein. Er verließ das Appartement mit einem Schweber und landete in der Nähe der vier Obelisken. Er verließ das Fluggerät. In der rechten Hand hielt er ein Glas, das mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt war. Während er auf die Obelisken zuging, trank er ab und zu einen Schluck. Sein Gang war nicht mehr ganz sicher. Die Nachricht, die er vor einigen Stunden erhalten hatte, hatte ihn mehr mitgenommen, als er es seinen Gästen zeigen durfte.
    Fünf Meter vor den säulenartigen Gebilden blieb er stehen. Er schwankte etwas. Seine Blicke suchten den Boden ab. Belcant blickte in den Himmel hinauf, von dem das Licht zahlreicher Sonnen herabstrahlte. Die Säulen hätten mehrere Schatten werfen müssen, aber sie taten es auch jetzt nicht.
    Der Wissenschaftler ließ das Glas achtlos auf den Boden fallen. Suchend sah er sich um. Er war allein. Er ließ sich niedersinken, zog die Beine so hoch an, daß er sein Kinn auf die Knie stützen konnte, und umschlang sie mit seinen dünnen Armen. Nachdenklich musterte er die Obelisken.
    Sie erschienen ihm noch rätselhafter als bei allen seinen vorherigen Besuchen. Mühsam versuchte er, sich auf sie zu konzentrieren. Er

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