Silberband 060 - Die Cynos
längst von den Mutanten geortet worden.«
Takvorian drängte sich herein und blickte dabei stumm auf die vier Kreaturen.
»Ich hatte gehofft, daß wir keine Schwierigkeiten mehr mit ihnen haben würden«, sagte Rhodan leise.
Er sah zu, wie Eggny seine Hände durch die Energiefelder um die Schlangenkörper schob und langsam nickte.
»Wie bei Saedelaere!« erriet Takvorian.
»Genau«, erklärte Eggny.
Für Rhodan war das nur eine Bestätigung seiner Vermutung. Sie brachte ihn jedoch der Lösung des Rätsels nicht näher.
Es schien unmöglich, daß zwischen Alaska und den Lacoons ein Zusammenhang bestand.
Und trotzdem wurden Saedelaere und diese Wesen von gleichartigen Energiefeldern umschlossen.
Eggny wollte etwas sagen, sah aber, daß Rhodan intensiv nachdachte und schwieg.
Nach einer Weile kamen ein paar Spezialisten mit Meßgeräten herein, um Eggny zu unterstützen.
Rhodan zog Takvorian mit auf den Korridor hinaus.
»Ich glaube nicht, daß eine Gemeinsamkeit zwischen den Lacoons und Alaska Saedelaere besteht«, sagte Perry Rhodan zu dem Movator. »Vielmehr wird es so sein, daß das Cappin-Fragment für die Strahlung um Alaskas Körper verantwortlich ist. Diese organische Masse spricht auf irgend etwas an, was sich eigentlich nur auf die Lacoons auswirkt. Es muß sich um eine Strahlung handeln, die nur innerhalb des Schwarms existiert. Vielleicht sogar um eine Strahlung, die absichtlich für die Lacoons erzeugt wird.«
»Was soll ich dazu sagen?« fragte Takvorian hilflos.
»Ich glaube einen Zusammenhang zu erkennen«, sagte Rhodan leise. Er schnippte mit den Fingern. »Wenn meine Vermutung stimmt, ist Alaska in höchster Gefahr. Ich muß sofort in die Krankenstation zurück.«
Sein Armbandsender summte. Er schaltete auf Empfang. Die Stimme Atlans wurde hörbar.
»Wir brauchen dich hier«, sagte der Arkonide. »Es sieht so aus, als würde sich der Körper des Transmittergeschädigten auflösen.«
Rhodan zuckte zusammen. Das war genau das, was er befürchtet hatte! Im Augenblick sah er keine Rettungsmöglichkeit für Alaska.
Wenn nicht alles täuschte, befand sich der Mann mit der Maske in einer Art Transmitterfeld. Genau wie die vier Lacoons.
Du spürst, daß irgendeine Veränderung mit dir vorgeht. Ab und zu wird dein Körper von zerrenden Schmerzen durchzogen. Gleichzeitig scheint sich die Umgebung aufzulösen. Sie verschwimmt vor deinen Augen. Du nimmst an, daß dieser Effekt durch die Strahlung des Cappin-Fragments hervorgerufen wird, ahnst aber gleichzeitig, daß dies nicht sein kann.
Um dich herum ist alles in Aufregung geraten. Niemand scheint zu wissen, wie man dir helfen kann.
Es wäre gut, wenn du reden könntest. Du mußt dich zusammenreißen, dann wird es dir vielleicht gelingen. Der Prozeß, der vor wenigen Augenblicken begonnen hat, ist noch nicht abgeschlossen. Aber seltsamerweise spürst du keine Furcht; du wartest voller Interesse, was geschehen wird.
Plötzlich siehst du gar nichts mehr. Die Luft, die du ausatmest, scheint vor Kälte zu klirren. Du spürst, daß dein Körper danach drängt, dieses Schiff zu verlassen. Dabei kannst du dir nicht vorstellen, wie das geschehen könnte.
Dann fällst du zurück, bist wieder völlig in der Krankenstation und siehst durch den Lichtkranz des Cappin-Fragments ein paar Gestalten hin und her huschen.
Am Eingang entsteht Unruhe. Du hörst Rhodans Stimme, der soeben zurückkommt und mit Atlan spricht. Wenig später steht Rhodan neben dir und blickt auf dich herab. Du glaubst, diese klaren grauen Augen sehen zu können. Die Nähe dieses Mannes wirkt beruhigend auf dich. Manchmal denkst du, daß er dir in gewisser Beziehung ähnlich ist, auch wenn er nicht durch eine Maske verunstaltet ist. Es ist sein Alter, das ihn von den anderen Menschen unterscheidet und ihn ungewollt in eine einsame Position drängt. Den Sterblichen fällt es schwer, einen Mann zu begreifen, der im Jahr 1936 geboren wurde. Umgekehrt gibt sich Rhodan natürlich Mühe, eine Beziehung zu allen Menschen herzustellen, aber es ist fraglich, ob ihm das immer gelingt.
Vielleicht ahnt er, daß er sich immer weiter von den Menschen entfernt, daß die geistige und seelische Kluft immer größer werden muß. Für viele Menschen ist Rhodan eine Institution, es fällt ihnen schwer, in ihm einen Mann zu sehen, der Männern dieser Zeit gleicht.
Es ist denkbar, daß Rhodan eines Tages seine verantwortliche Position aufgeben muß. Die psychologische Notwendigkeit eines solchen
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