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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Großtransition vor.«
    Bully nickte. »Das kann als sicher gelten. Geoffry rief mich vor einer Minute an und legte mir entsprechende Auswertungsberichte vor, die NATHAN abgefaßt hat. Danach haben Imago II und die inzwischen auf Stato gelandeten Pros die kommende Transition bereits schalttechnisch konzipiert.«
    »Das hatten wir erwartet, Bully.«
    »Stimmt, aber was willst du unternehmen, um zu verhindern, daß dieser hinterhältige Nostradamus das Solsystem mitnimmt, Perry?«
    Diese Frage war berechtigt, und endgültig ließ sie sich noch nicht beantworten.
    Selbstverständlich verfügten wir über einige Druckmittel, aber die wirkten alle in etwa so wie eine scharfe Mikro-Atombombe, die jemand einem Räuber zeigt und mit deren Zündung er für den Fall droht, daß der Räuber ihn nicht in Frieden läßt.
    Reginald grinste.
    »Ich möchte zu gern wissen, welche unfeinen Gedanken zur Zeit durch die Kurven deiner Großhirnrinden rasen, Perry.«
    Meine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als Merceile und Ovaron die Hauptzentrale betraten. Wir befanden uns wieder auf der MARCO POLO. »Sobald ich Neuigkeiten habe, melde ich mich bei dir, Bully.«
    »Okay!« Reginald gebrauchte öfter als andere Unsterbliche die Redewendungen seines Geburtsjahrhunderts.
    Bevor ich abschalten konnte, hob er die Hand und sagte hastig: »Warte noch, Perry! Eben hat sich Captain a Hainu bei Imperium-Alpha gemeldet und per Hyperkom um Einflugerlaubnis ins Solsystem gebeten.«
    »Mit welchem Schiff?« fragte ich verwundert.
    »Er sagte, mit einer Space-Jet namens OLEGARIS. Es wäre ein Deckname.«
    Ich spürte Heiterkeit – trotz des Ernstes der Lage, in der wir alle uns befanden. Während der Zeitreise mit dem Nullzeitdeformator vor rund zehn Jahren waren wir mit der Expedition zu der lemurischen Hafenstadt Olegaris gekommen und hatten sie gegen die wütenden Angriffe der Zentauren, Zyklopen und Pseudo-Neandertaler verteidigen helfen. Bestimmt hatte Captain a Hainu den Namen OLEGARIS als Kodenamen für die Space-Jet des Nullzeitdeformators, die MOPY II, ausgesucht.
    »Was will er im Solsystem?« erkundigte ich mich.
    »Er will etwas suchen, was Dalaimoc Rorvic auf der Erde vergessen hat.« Bully rümpfte die Nase. »Meiner Meinung nach hast du den komischen Heiligen derartig verwöhnt, daß er bereits Starallüren entwickelt.«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Commander Rorvic hat seine Eigenheiten, aber auch seine vorteilhaften Seiten. Ich versuche ihn zu nehmen, wie er ist. Du kannst dem Marsianer unbesorgt Landeerlaubnis erteilen, Bully. Von ihm haben wir ganz bestimmt nichts zu befürchten. – Übrigens sind seine Eltern bei der Ersterprobung des Nullzeitdeformators verschollen – irgendwo in der Zeit verlorengegangen oder umgekommen.«
    »Jetzt erinnere ich mich an die beiden«, sagte Reginald. »Sie waren sehr tüchtige Temporal-Ingenieure. Gut, a Hainu erhält Landeerlaubnis. Bis später, Perry.« Er unterbrach die Verbindung.
    Ich schaltete das Gerät ebenfalls ab, erhob mich und wandte mich Merceile und Ovaron zu.
    Nachdem ich ihnen die von Reginald übermittelte Neuigkeit berichtet hatte, sagte ich: »Zweifellos wird Nostradamus versuchen, das Solsystem in die nächste Transition mitzunehmen, und sein Ziel weiterverfolgen, die Solarier als wertvolles Hilfsvolk zu gewinnen.«
    »Das ist uns ebenfalls klar.« Merceile warf dabei dem Ganjo einen Blick von der Seite zu, der mehr über ihre Gefühle zu Ovaron verriet als manches bisherige Wort. Mein Sohn Mike würde wohl den kürzeren ziehen bei der Takererin, obwohl er sie anfänglich mit allem Charme umworben hatte.
    »Ihr letztes Mittel sollten Sie auch erst ganz zuletzt ins Spiel bringen, Perry«, sagte Ovaron ernst. »Ich meine den Nullzeitdeformator.«
    Ich nickte. »Das ist mir klar. Ich habe mir folgendes überlegt: Wenn wir die Pedotransferer nach und nach sämtliche auf Stato II befindlichen Cynos anpeilen und kurzfristig übernehmen lassen, können wir eventuell noch vorhandene Kontra-Cynos entlarven und gleichzeitig eine Machtdemonstration abziehen.«
    Der Ganjase runzelte die Stirn und sah mich nachdenklich an, dann nickte er bedächtig.
    »Das könnte gehen«, sagte er leise. »Sie müssen entschuldigen, Perry, aber für einen Pedotransferer ist das Überwechseln zu einem anderen Pedopol so selbstverständlich, daß er meist gar nicht begreifen kann, wie ungeheuerlich diese Fähigkeit pedopolisch unbegabten Lebewesen vorkommen muß.«
    »So ist es«, bestätigte ich.

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