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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich ernst nehmen, wenn ich ihm über das Auftauchen der Gefahr berichtete.
    Ich aktivierte meinen Telekom und sandte das Rufsignal für Commander Rorvic aus. Als er sich nicht meldete, schaltete ich den Reizauslöser hinzu, der durch Funkimpuls einen Neurovibrator an Rorvics verlängertem Rückenmark aktivierte.
    Das mußte den Tibeter aus der tiefsten Versenkung reißen. Ich hatte mir das Gerät von Patulli Lokoshan bauen lassen und heimlich installiert.
    Aber auch diesmal meldete sich Dalaimoc nicht. Meine Angst wich allmählich der Sorge um den Albino.
    Wenn ich den Commander nun durch meine überstürzte Flucht den geisterhaften Gewalten preisgegeben hatte, wie sollte ich dann jemals wieder fröhlich sein?
    Ich schaltete an meinen Gürtelschnallenkontrollen und schwebte den Liftschacht hinauf. Unterwegs zog ich meinen Strahler und machte ihn schußbereit.
    Die Nullfeldzentrale war in geisterhaftes blaues Leuchten gehüllt, das hoch oben an den gewölbten Verstrebungen kleine Wirbel bildete.
    Dalaimoc Rorvic schwebte einen Meter über dem Boden, und zwar in Rückenlage. Seine Augen waren weit aufgerissen und glühten dunkel. Er keuchte.
    Offenbar versuchte ein Cyno, den Commander geistig zu überwältigen – falls er es nicht schon geschafft hatte. Wenn er es schaffte, war ich daran schuld, weil ich geflohen war, als die Gefahr akut wurde.
    Ich blickte mich suchend um und entdeckte dort, wo Ribald Corello uns erwartet hatte, eine kleine Kühlbox. Als ich sie öffnete, sah ich zwei volle Whiskyflaschen. Da der Supermutant Antialkoholiker war, handelte es sich bei dem Whisky sicher um ein Geschenk.
    Das interessierte mich augenblicklich allerdings wenig.
    Ich öffnete eine Flasche, ging zu Rorvic und hob seinen Kopf leicht an. Dann hielt ich ihm die Flaschenöffnung an den Mund und kippte. Die ersten Kubikzentimeter liefen zu den Mundwinkeln heraus, dann erfaßte Rorvics Unterbewußtsein die Sachlage und reagierte dementsprechend. Die fleischigen Hände des Tibeters umfaßten die Flasche, und der Kehlkopf bewegte sich.
    Die Flasche war zur Hälfte geleert, als sich die Augen des Commanders normalisierten.
    Im nächsten Moment stürzte er wie ein Stein zu Boden. Ich konnte ihm gerade noch die halbvolle Whiskyflasche aus der Hand nehmen, sonst wäre die wertvolle Flüssigkeit verloren gewesen. Das geisterhafte Leuchten erlosch.
    Dalaimoc Rorvic bewegte stöhnend den kahlen, ölig glänzenden Schädel, dann stieß er auf. Einige Kubikzentimeter Whisky rannen aus den Mundwinkeln.
    Ich kniete neben meinem Vorgesetzten nieder und hielt ihm die Flaschenöffnung unter die Nase. Das machte ihn schlagartig munter. Seine Lider glitten hoch. Die roten Augen musterten mich durchdringend.
    »Die Flasche, Tatcher!« befahl er mit schwerer Zunge.
    Ich schüttelte den Kopf, griff mit der Hand an seinen Hinterkopf und zeigte sie dem Tibeter. Sie war voller Blut.
    »Sie haben sich beim Sturz die Kopfschwarte verletzt, Sir«, sagte ich. »Erst muß ich die Wunde versorgen, dann können Sie sich restlos vollaufen lassen.«
    Rorvic wölbte die Brauen. »Beim – Sturz?«
    Ich berichtete ihm, wie ich ihn vorgefunden und was ich dagegen unternommen hatte. Er zog mich mit einer Hand herab und tätschelte mir mit der anderen die Wange.
    »Sie sind manchmal ein brauchbarer Mensch, Tatcher. Schade, daß das nur anfallartig eintritt.«
    Der fette Albino mußte meine Leistungen stets herabwürdigen. Aber inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt und war psychisch abgehärtet. Ich sprühte Heilplasma über die Wunde.
    »Wo ist der Angreifer, Sir?« fragte ich.
    »Welcher Angreifer?«
    »Der, der Sie in den Schwebezustand versetzte und wahrscheinlich Ihre Erinnerungen angezapft hat.«
    Dalaimoc Rorvic setzte sich auf, musterte erst mich, dann die Nullfeldzentrale mit gerunzelter Stirn und hob schließlich die Schultern.
    »Keine Ahnung, Captain. Ich weiß, daß ein Cyno versucht hatte, mich parapsychisch zu überwältigen und meine Erinnerungen anzuzapfen, aber ich habe keine Ahnung, von wo aus er operierte und wo er sich gegenwärtig aufhält.«
    »Er ist tot«, sagte eine dünne Stimme vom Liftschacht her. Ich fuhr herum und atmete auf, als ich Ribald Corello erkannte.
    Der Supermutant schwebte mit seinem Transportkegel in die Zentrale, hielt an und sagte: »Es war mein Fehler, daß die Kampfroboter in den Hangars der Zeitmaschine nicht aktiviert wurden. Ich hatte sie lediglich zur Routineüberprüfung gegeben und im desaktivierten Zustand

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