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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tresorraumes untergebracht haben. In jeder Bank gibt es an die hunderttausend solcher Schließfächer. Wie sollten die Schließfachinhaber an ihre Wertgegenstände gelangen können, wenn man ihnen den Zutritt nicht gestattet?«
    »Das schon – aber in den Tresorräumen muß es ja zugehen wie auf einem Jahrmarkt«, meinte Lloyd kopfschüttelnd. Er wandte sich an Loysh: »Stimmt es, daß das Tabora im Tresorraum deiner Bank untergebracht ist?«
    »Jawohl.«
    »Fürchtest du nicht, daß sich das herumsprechen könnte?«
    »Jeder weiß es, in welchem Schließfach das Tabora untergebracht ist«, antwortete Loysh. »Überall auf Hüter der Reinheit haben sich Sekten um das Tabora gebildet. Viele von ihnen pilgern von weit her zu meiner Bank, um es anzubeten.«
    »Mußt du nicht befürchten, daß es gestohlen werden könnte?« fragte Lloyd.
    »Nein.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil es so schwer ist, daß nicht einmal zwei Groß-Autoritärs es tragen könnten. Das Schließfach wurde schon oft aufgebrochen, aber nie gelang es den Revolutionären, das Tabora zu stehlen. Darum behaupten sie auch, daß ich nicht das wirkliche Tabora besäße.«
    »Aber du bist sicher, daß es echt ist, Loysh?«
    »Ich besitze das wahre Tabora!«
    »Und würdest du uns zum Schließfach führen und es für uns öffnen?«
    »Das tue ich gerne.«
    Lloyd wandte sich an Icho Tolot.
    »Ich glaube, wir können unseren Plan vereinfachen. Soll uns Loysh zum Schließfach führen. Wenn wir zu der Meinung gelangen, daß sich darin tatsächlich das Tabora befindet, können wir später mit einer Antigrav-Transportscheibe wiederkommen und es an uns nehmen.«
    Die erste Überraschung erlebten Tolot und Lloyd, als sie mit Loysh vor dessen Bankgebäude ankamen. Gegenüber der Bank stand auf einem frischen Platz ein zwanzig Meter hoher Torbogen, aus dessen Sockel mächtige Isolatoren herausragten.
    »Was stellt dieser Torbogen dar?« erkundigte sich Lloyd bei dem Füßler-Autoritär.
    »Das ist eines der Tore der Reinheit«, antwortete Loysh.
    Lloyd hatte es sich beinahe gedacht.
    »Ein Transmitter, der im Augenblick noch stillgelegt ist«, stellte er fest. »Aber am Tag DAH wird man ihn aktivieren. Jetzt wissen wir, wie die der parapsychischen Fähigkeiten beraubten Artefoker zu ihrem Bestimmungsort gebracht werden.«
    Sie betraten die Bank. Der Schalterraum entsprach genau der Skizze Loyshs. Er war nicht größer als sieben mal fünfzehn Meter. An seinem Ende führten eine breite Treppe und drei mechanische Aufzüge zu den in der Tiefe gelegenen Tresorräume und zu den vielen Büros in den Obergeschossen.
    Einer der hier angestellten Füßler-Autoritärs kam bei Loyshs Anblick schnell hinter seinem Schalter hervor.
    »Loysh!« rief er, offenbar erleichtert. »Wo hast du die ganze Zeit über gesteckt?«
    »Er war zu Besuch bei uns«, sagte Fellmer Lloyd anstelle des Bankiers, der noch immer unter dem Einfluß des Wahrheitsserums stand. »Wir sind seine Freunde. Loysh hat uns eingeladen, sein Tabora zu besichtigen.«
    »Jawohl, das stimmt«, sagte der Füßler-Autoritär automatisch. »Der Artefoker und der Groß-Autoritär sind meine Freunde. Sie beten das Tabora an und möchten es mit eigenen Augen sehen. Geh du wieder an deine Arbeit, Ilshor!«
    »Wie du wünschst, Loysh.« Der Bankangestellte zog sich an seinen Arbeitsplatz zurück.
    Loysh würdigte ihn keines weiteren Blickes und bestieg mit Tolot und Lloyd einen der Aufzüge. Sie fuhren fünf Etagen in die Tiefe. Als sie die Aufzugkabine verließen, kamen sie in eine große Halle, in der sich an die fünfhundert bis sechshundert Personen aufhielten.
    Es waren Vertreter aller vier auf Tronko Y Artefo lebenden Völker anwesend. Sie standen in diskutierenden Gruppen beisammen, saßen im Kreis um seltsame Reliquien, oder hatten sich auch in ruhigere Winkel zurückgezogen. Ein unbeschreibliches Stimmengewirr herrschte.
    Entlang aller vier Wände zogen sich in schier endloser Reihe und bis zu der zehn Meter hohen Decke hinauf die Schließfächer, die eine Abmessung von fünfzig mal vierzig Zentimeter hatten. Auf der dem Aufzug gegenüberliegenden Breitseite gab es jedoch auch Schließfächer, die um ein Vielfaches größer waren. Auf diese Wand steuerte Loysh zu.
    Er bahnte sich durch die Menge einen Weg, stieß vor ihm stehende Artgenossen ebenso beiseite wie die fast dreimal so großen Groß-Autoritärs. Aber die meisten der Anwesenden erkannten ihn und machten ohne besondere Aufforderung Platz.
    Fellmer Lloyd

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