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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Teleportation, und er fiel nur wenige Meter, als er rematerialisierte. Nicht weit entfernt erkannte er die runden Dächer einiger Kellerhäuser, die an einem kleinen See lagen. Beherzt marschierte er los und hoffte dabei, daß die Kunde von der Landung des fremden Raumschiffs inzwischen auch bis in diese Abgeschiedenheit gelangt war.
    Er trug nichts bei sich, nicht einmal einen Telekom. Gemäß Rhodans Weisung wollte er die diebischen Eingeborenen nicht in Versuchung führen.
    Die Männer des Dorfes aalten sich in dem seichten Wasser des Sees und blickten ihm neugierig entgegen. Niemand zeigte Erstaunen oder gar Angst, als er sich zu ihnen gesellte und auf einem Stein Platz nahm, der aus dem flachen Wasser ragte.
    »Guten Tag«, sagte Gucky und betrachtete die Eingeborenen prüfend. Kun Tares war mit Sicherheit nicht dabei, falls er noch seine ursprüngliche Gestalt besaß oder wieder angenommen hatte. »Schön warm heute, nicht wahr?«
    »So warm ist es immer«, belehrte ihn ein älterer Pai'uhn, der mit seinen Augen Guckys Gestalt vergeblich nach einem Gegenstand abtastete, den man ihm hätte abnehmen können. »Und das Wasser ist auch warm.«
    »Woher wißt ihr von unserem Aufenthalt hier?«
    »Es spricht sich herum, Fremder. Bist du der Meisterdieb, der unsere Helden stahl?«
    »Richtig, ich bin der Heldenklau«, bestätigte Gucky stolz. »Da ist euch die Spucke weggeblieben, oder nicht?«
    »Es war eine bemerkenswerte Tat«, gab der Alte zu, während die anderen beifällig nickten. »Leider können wir uns nicht mehr revanchieren.«
    Gucky wechselte jetzt das Thema. Er sagte: »Ich suche Kun Tares, den ruhmreichsten Dieb der Insel. Wo kann ich ihn finden? Er versprach uns …«
    »Er lebt an der Küste, und er brachte die Krone der Koltas mit.«
    »Ach, die Krone der Koltas? Nennt man es auch das Tabora?«
    »Wie sie die Bewohner jener Welt nannten, von der sie stammt, wissen wir nicht. Wir wissen nur von der Krone der Koltas.«
    »Gut, meinetwegen auch das. Wo also finde ich Kun Tares?«
    »Du willst ihm die Krone stehlen?«
    »Unsinn, ich will überhaupt nichts stehlen! Ich will nur mit Kun Tares sprechen.«
    »Er lebt an der Küste im Norden.« Es folgte eine sehr plastische Beschreibung der zerklüfteten Küste und der speziellen Bucht, an deren Ufern Kun Tares hauste. »Wir hörten, du bist Teleporter. Es wird dir also leichtfallen, ihn zu finden.«
    Gucky bedankte sich und blieb auf dem Stein sitzen, während er sich auf den beschriebenen Fjord konzentrierte, um dann zu entmaterialisieren. Als er in den Normalraum zurückkehrte, plumpste er ins Wasser.
    Erschreckt stoben einige Eingeborene beiseite, die in dem flachen und lauwarmen Naß gelegen hatten, unter ihnen auch Kun Tares, der schon sehnsüchtig auf das Erscheinen des kleinen Teleporters gewartet hatte.
    Er faßte sich sofort und kehrte zu dem Mausbiber zurück, der sich das Wasser aus dem Pelz schüttelte und den Gesuchten sofort erkannte.
    »Du möchtest das größte Geheimnis des Universums bewundern – habe ich recht?«
    »Du könntest Gedankenleser sein«, erwiderte Gucky und strebte dem nahen Strand zu. »Ich möchte die Krone der Koltas sehen, wenn du gestattest. Und ich gebe dir mein Wort, daß ich sie nicht zu stehlen versuche.«
    »Das befürchte ich auch nicht«, meinte Kun Tares und ging voran. »Folge mir in mein Haus.«
    Ohne jeden Argwohn folgte ihm Gucky. Die Krone der Koltas – was konnte das anderes sein als das Tabora? Sicher, im Aussehen bestand ein Unterschied zwischen einer Krone und einer Flasche, aber die Pai'uhns konnten ja auch keine Ahnung haben, was das Tabora in Wirklichkeit war. Sie konnten es nennen, wie sie wollten, ganz gleich, wie es aussah.
    Kun Tares blieb stehen, als sie die Hütte erreichten. »Hier wohne ich, und ich habe die Krone hier. Tritt ein!«
    »Nach dir, mein Freund.«
    Kun Tares ging ohne Zögern voran. Es gab kein Risiko, seiner Meinung nach. Er hatte seine Vorbereitungen getroffen, und zwar mit aller Sorgfalt.
    Als sie beide in dem halbdunklen Innenraum standen, deutete Kun Tares auf eine hölzerne Bank, vor der ein schmaler Tisch stand.
    »Wir wollen uns setzen, damit ich dir die Geschichte meines Diebstahls erzählen kann, dann werde ich dir die Krone zeigen.«
    »Warum kann ich sie nicht vorher sehen?«
    »Weil sie schöner ist, wenn man ihre Geschichte kennt.«
    Gucky zuckte mit den Achseln und setzte sich. Kun Tares holte aus einer Ecke einen Krug hervor, der mit einer goldgelben

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