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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unwillkürlich vor einer Statue stehenblieb, die an eine menschengroße Echse erinnerte, wenn auch einige Merkmale fehlten. »Er nahm diese Form an, um zur Welt der Ssstx zu fliegen. Dort mischte er sich unter die Bevölkerung und lebte einige Jahre mit ihr, nur um ihr größtes Heiligtum zu entwenden. Können Sie sich das vorstellen? Er stahl ihr größtes Heiligtum, ihren Gott!«
    »Ihren Gott?«
    »Oh, das passierte schon mehrmals, mein edler Freund. Götter sind meistens Reliquien, denen besondere Bedeutung zugemessen wird. In diesem Fall war der Gott nichts anderes als ein Robotgehirn, das von früheren Zivilisationen auf dem betreffenden Planeten zurückgelassen worden war. Niemand wußte das, am allerwenigsten die Ssstx selbst. Aber das Robotgehirn wußte es, und es war intelligent genug, die Lage zu nutzen.«
    »Wie denn?«
    »Es machte sich zum Gott des Planeten, und es wurde als solcher von den ahnungslosen Eingeborenen anerkannt. Aber dann kam Gon'kales und schaltete das Robotgehirn ab. Es gab keinen Gott mehr. Er nahm die wichtigsten Teile und brachte sie in sein Schiff, das er irgendwo in einer unzugänglichen Gegend versteckt hatte, und floh. Die Ssstx gewöhnten sich wahrscheinlich daran, ohne ihren Gott zu leben, der nun nicht mehr antwortete – oder vielleicht schufen sie sich neue Götter, wir wissen es nicht. Jedenfalls erhielt Gon'kales sein Denkmal, denn seine Tat war einmalig und heroisch.«
    Rhodan verzichtete darauf, dem Bürgermeister seine eigene Meinung zu dieser Einstellung darzulegen. Es hatte wenig Sinn, die Logik zweier Weltanschauungen gegeneinander abzuwägen, da sie aus unterschiedlichen Ursachen entstanden waren. Außerdem paßten sich Weltanschauungen der jeweiligen Umgebung und den bereits herrschenden Verhältnissen an, oder es waren ungesunde Weltanschauungen.
    »Hat einer der Meisterdiebe auch das Tabora gestohlen?« fragte er direkt.
    Mun'ro warf ihm einen forschenden Blick zu. »Das Tabora? Was ist das?«
    Rhodan bedauerte es in diesem Augenblick ganz besonders, daß Fellmer Lloyd die Gedanken des Pai'uhns nicht lesen konnte. Der Gesichtsausdruck des Bürgermeisters jedoch verriet nichts anderes als ehrliches Erstaunen.
    »Ein Gegenstand, der auf einem Planeten dieses Universums gestohlen wurde. Ich nahm naturgemäß an, daß Sie davon wüßten.«
    »Leider nicht.« Mun'ro schritt zur nächsten Statue. »Und dies ist Keg'uhr, der vor einigen Jahren leider verstarb. Ihm gelang es …«
    Nur mit halbem Interesse hörte Rhodan zu. Blieb also nur Kun Tares, sonst niemand. Er war sich nicht ganz sicher, ob er Mun'ro direkt nach Kun Tares fragen sollte. Er beschloß, den richtigen Augenblick abzuwarten.
    »… und so brachte Keg'uhr die Brahnck mit auf unsere Welt, wo sie heute noch Gegenstand größter Bewunderung ist«, schloß Mun'ro und schritt weiter.
    Sie folgten ihm. Auch die Geschichte der restlichen Figuren und Helden brachte keinen von Rhodan erhofften Hinweis. Es handelte sich fast immer um spezielle Gegenstände, von denen keiner an eine Flasche erinnerte, oder um die üblichen Diebstähle aus Raumschiffen, die in diesem System gelandet waren.
    Nicht ohne geringeren Stolz führte sie Mun'ro dann in das Gebäude hinein, dessen Boden im Gegensatz zu den einfachen Wohnhäusern absolut trocken und fest war. In einem kleineren Saal gab es einen runden, reichlich gedeckten Tisch, an dem sie der Bürgermeister Platz zu nehmen bat.
    Im Verlauf der Unterhaltung brachte Rhodan seine Frage an. »Kennen Sie einen gewissen Kun Tares, verehrter Freund?«
    Ihm war, als zeige Mun'ro für den Bruchteil einer Sekunde nicht nur Überraschung, sondern sogar Erschrecken. Dann aber lächelte der Bürgermeister.
    »Ja, ich kenne Kun Tares recht gut. Wir sind alte Freunde. Warum fragen Sie mich das, und woher kennen Sie seinen Namen?«
    »Wir begegneten ihm am ersten Tag unseres Aufenthalts hier auf dieser Welt, und er stellte sich uns freundlicherweise vor. Wir kamen ins Gespräch, und dabei erwähnte er, daß er das größte Geheimnis des Universums besitzt. Er wollte es uns zeigen, aber leider haben wir den Kontakt mit ihm verloren. Vielleicht können Sie uns helfen, ihn wiederherzustellen.«
    Mun'ro nickte langsam. »Ja, Kun Tares …! Er ist schon immer ein Sonderling gewesen. Und er entwickelte ganz besonderen Ehrgeiz! Drei Jahre war er abwesend, und als er vor wenigen Tagen zurückkehrte, brachte er die Krone der Koltas mit.«
    Rhodan beugte sich vor. »Die Krone der Koltas? Wie

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