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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flüssigkeit angefüllt war. Er schenkte sich und dem Mausbiber ein, dann trank er ihm zu.
    Gucky probierte. Das Zeug schmeckte keineswegs unangenehm, und da er Durst verspürte, trank er den Becher in einem Zug leer. Kun Tares hingegen nippte nur daran.
    Dann begann er umständlich von seinem dreijährigen Abenteuer zu berichten. Zwischendurch stand er auf und ließ eine mit feinem Draht bespannte Matte vor der Türöffnung herab. Die Wände und auch die Decke des Raumes waren mit dem gleichen Drahtnetz bespannt. Gucky achtete nicht darauf, aber er verspürte plötzlich eine Müdigkeit, die seine Glieder zu lähmen begann.
    Die Worte Kun Tares' wirkten, als würden sie aus weiter Ferne gesprochen. Ihre Bedeutung kam dem Mausbiber nur noch halb zu Bewußtsein, obwohl er noch folgerichtig zu denken vermochte. Vielleicht ließ auch nur seine Konzentration nach.
    Kun Tares hörte auf zu sprechen und beobachtete Gucky. Dann sagte er:
    »Ich glaube, nun ist es soweit. Ich werde dir die Krone der Koltas zeigen – warte einen Augenblick.« Er stand auf, als bemerke er den Zustand seines Gastes nicht, ging zu seiner Truhe und öffnete sie. Er nahm die Krone heraus und stellte sie auf den Tisch. Dann setzte er sich wieder. »Das ist sie, die Krone der Koltas, das größte Geheimnis des Universums, denn ihr Anblick allein genügt, die natürliche Lebensspanne zu verdoppeln. Ich habe sie gestohlen, und damit habe ich wohl auch dich, mein kleiner Freund, übertroffen. Doch was dich so wertvoll macht, ist etwas ganz anderes.«
    Gucky stellte immerhin noch fest, daß die Krone keinesfalls das gesuchte Tabora sein konnte. Signos Beschreibung paßte ganz und gar nicht darauf. Zu seiner Enttäuschung gesellte sich ein Gefühl der Übelkeit. Er saß da und konnte sich kaum rühren. Ihn schien eine Art Lähmung befallen zu haben.
    »Was soll mich wertvoll machen?« sagte er mühsam. »Und warum bin ich so müde? Was war in dem Zeug, das ich getrunken habe …?«
    Kun Tares blieb ruhig sitzen, als er sagte: »Ich kehrte vor einigen Tagen mit der größten und seltensten Beute zurück, die jemals gestohlen wurde. Und heute, nur wenig später, gelingt mir ein noch größerer Diebstahl. Ich habe einen Teleporter gefangen, zudem noch einen Meisterdieb. Mein Ruhm wird sich auf unserer ganzen Welt verbreiten, und ich werde Denkmäler auf allen großen Inseln erhalten.«
    Langsam begann Gucky zu begreifen, was mit ihm geschehen war.
    »Ein Schlafmittel also …? Da hast du Pech gehabt, denn einen Teleporter kann niemand festhalten. Und da du ja nichts anderes als die Krone der Koltas besitzt, die nicht einmal der Rede wert ist, kann ich mich nun von dir verabschieden, oder hast du im Ernst angenommen, du könntest mich … mich stehlen?«
    »Ich habe dich bereits gestohlen«, eröffnete ihm der Pai'uhn gelassen. Er stand auf, ging wieder zu der Truhe, in der er seine gesamten Habseligkeiten aufzubewahren schien, und holte einen festen Strick daraus hervor. »Und nun werde ich dich fesseln müssen, denn ich habe noch einen Besuch vor.«
    »Fesseln? Damit?« Gucky begann zu kichern, aber es klang schwach. »Soviel Kraft habe ich immer noch, um zum Schiff zurückzuteleportieren.«
    »Dann versuche es doch einmal«, riet Kun Tares jovial.
    Langsam begann auch in Guckys Gehirn die Vermutung zu dämmern, daß der Pai'uhn noch einen Trumpf im Ärmel haben könnte, anders war sein Verhalten einem Teleporter gegenüber nicht zu erklären. Bevor er noch schwächer wurde, mußte er fort von hier. Und auf keinen Fall hatte er Lust, sich fesseln zu lassen.
    Jemand hatte ihn gestohlen! Das war mehr als lächerlich.
    Erst jetzt konzentrierte er sich auf die Kommandozentrale der KAPELLA, schloß die Augen – und entmaterialisierte.
    Für Kun Tares mußte das, was nun geschah, erstaunlich und erfreulich zugleich sein. Der Mausbiber verschwamm vor seinem Blick, aber noch in derselben Sekunde rematerialisierte er wieder – unmittelbar an der südlichen Wand des Raumes, plumpste zu Boden und blieb dort liegen.
    Die Teleportation war nur über drei Meter hinweg gelungen, bis zu dem Paranetz und keinen Millimeter weiter.
    Kun Tares ging zu ihm, hob ihn behutsam auf und legte ihn auf ein trockenes Lager neben der Truhe. Gucky wehrte sich nicht, als er gefesselt wurde. Noch schob er die Fehlteleportation auf seinen geschwächten Zustand, aber dann, als er endgültig wehrlos geworden war, wurde er eines Besseren belehrt.
    »Dieser Raum ist in ein Paranetz

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