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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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endlich!«
    »Ich will hier arbeiten«, erklärte Markel beharrlich.
    In den Augen des alten Mannes flackerte Mißtrauen auf. »Wer sind Sie eigentlich?«
    »Kerbol Markel!«
    »Hier arbeitet kein Kerbol Markel!«
    »Doch! Ich arbeite hier!«
    Der alte Mann deutete auf das Portierhäuschen neben dem Eingang.
    »Warten Sie da, bis es hell wird. Das Werk öffnet um sechs Uhr, dann können Sie mit einem der Direktoren sprechen.«
    Der nächtliche Besucher zögerte. Schließlich gab er nach und betrat das Portierhäuschen. Der alte Mann sah, daß Markel mitten im Häuschen stehenblieb und herausblickte.
    »Ein Verrückter!« stieß der alte Mann hervor. Er hastete davon und betrat das Werk durch das Hauptportal. Vor dem ersten Videogerät blieb er stehen und stellte eine Verbindung zum Notdienst her.
    »Hier ist Carousel«, meldete er sich. »Ich rufe von den KARFLOCK-Werken aus an. Hier ist ein Verrückter, der mich nicht in Ruhe läßt. Kümmern Sie sich bitte darum.«
    »Wir schicken jemand zu Ihnen!«
    Carousel nickte zufrieden. Er trat an das Fenster und starrte hinaus. Der Gedanke, daß er und dieser Verrückte die beiden einzigen Menschen innerhalb des Werkes waren, hatte etwas Beunruhigendes. In der Nähe des Verrückten hatte Carousel einen dumpfen Druck auf seinem Bewußtsein gespürt.
    Er konnte sich seine Verwirrung nicht erklären. Er entschloß sich, das Gebäude erst wieder zu verlassen, wenn jemand vom Notdienst angekommen war.
    ***
    Kallto Predjuzin galt als der Welt bester Fußballspieler. Es gab zwar viele, die ihm diesen Ruf streitig machten, doch in entscheidenden Spielen hatte Predjuzin immer wieder bewiesen, daß es an Balltechnik und Schnelligkeit niemand mit ihm aufnehmen konnte. Äußerlich war Predjuzin eher unscheinbar: mittelgroß, schlank, blasses Gesicht und rötliche Haare, die er im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden hatte. Das Besondere an Predjuzin war, daß er stets allein trainierte. Er hatte noch nie einen Trainer gebraucht und absolvierte auch keine Trainingsspiele. Das brachte ihm den Vorwurf ein, eigensinnig und arrogant zu sein, aber er war eher zurückhaltend und schüchtern.
    Als er an diesem Morgen sehr früh sein Haus verließ, um in der Nähe des Stadions von Carumerq mit dem Training zu beginnen, ahnte er nicht, daß ihm etwas Ungewöhnliches zustoßen würde.
    Er begann mit leichtem Lauftraining, um die Muskeln zu lockern und geschmeidig zu machen. Er wollte nicht besonders hart trainieren, denn an diesem Abend hatte seine Mannschaft ein schweres Pokalspiel gegen die Kolonialauswahl des Orion-Sektors, das sie unter allen Umständen mit zwei Toren Vorsprung gewinnen mußte.
    Predjuzin bog in die kleine Seitenstraße ein, die direkt in das Buschwäldchen hinter dem Stadion führte. Er hoffte, daß die Umbauarbeiten im Stadion bald abgeschlossen sein würden, damit die Mannschaft nicht länger nach Rio de Janeiro ausweichen mußte.
    Im Buschwäldchen gab es verschlungene, unbefestigte Pfade, dort war der Boden weich und federte unter seinen Füßen. Predjuzin beschleunigte das Tempo. Seine Kondition war ausgezeichnet, auch bei dieser Geschwindigkeit ging sein Atem ruhig.
    Heute abend würde er im Mittelfeld gegen Olsin-Tan spielen. Olsin-Tan, der im Vorspiel das einzige Tor geschossen und Predjuzin abgeschirmt hatte. Olsin-Tan, der nach dem erfolgreichen Torschuß grinsend auf Predjuzin zugelaufen war und gerufen hatte: »Ein kleiner Unterschied war schon immer.«
    Heute abend wollte Predjuzin dem Rivalen klarmachen, worin dieser Unterschied bestand. Er würde Olsin-Tan totlaufen und Tore schießen.
    Mitten auf dem schmalen Weg stand ein Mann. Predjuzins Gedanken brachen abrupt ab. Er blieb wie angewurzelt stehen und starrte den großen, dünnen Mann an, der wie aus dem Nichts so plötzlich vor ihm aufgetaucht war. Ein Gefühl nie gekannter Furcht legte sich als dumpfe Beklemmung auf Predjuzins Brust. Der Fremde trug eine Plastikmaske.
    Ein Überfall! dachte Predjuzin. Ein paar unsinnige Gedanken machten sich in seinem Bewußtsein breit. Er zwang sich zu logischer Überlegung.
    Der Fremde hob einen Arm. »Kommen Sie!« sagte er.
    Predjuzin schüttelte den Kopf, aber wie unter einem unbekannten Zwang folgte er dem dünnen Mann, der die Uniform der Solaren Flotte trug. Sie verließen den Pfad und drangen in das Wäldchen ein. Im dichten Gestrüpp blieb der Unbekannte stehen.
    Predjuzin sah sich um. In unmittelbarer Nähe glaubte er eine Bewegung wahrzunehmen. Da war

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