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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schleuderte die drei vor ihm durch die zerklüftete Eislandschaft geisternden Männer mit seinen telekinetischen Kräften hoch in die Luft und ließ sie dort oben gegeneinanderprallen. Ras Tschubai teleportierte mit vier bis fünf Meter weiten Sprüngen im Zickzack durch die Gegend. Dabei hatte Rhodan wieder das Gefühl, als ob er sich durch ein Labyrinth einen Weg suche.
    »Dort ist Merkosh!« rief Roi Danton.
    Rhodan wollte sich in die Richtung wenden, in die seine ausgestreckte Hand wies, aber er wurde von einem anderen Ereignis abgelenkt.
    Vor ihm begann der HÜ-Schirm auf einmal verstärkt zu flimmern, und im nächsten Augenblick geisterte ein weit verästelter Strukturriß über die Wand aus grüner, komprimierter Energie.
    »Das Fremde versucht, den HÜ-Schirm zu durchdringen!« rief Rhodan.
    Ein zweiter, rotglühender Blitz spaltete die grünlich flimmernde Energiekuppel für Sekundenbruchteile auf. Der HÜ-Schirm dehnte sich einige Meter weit aus und zog sich dann wieder zusammen. Dieser Vorgang wiederholte sich.
    »Das Hochenergie-Überladungsfeld beginnt zu pulsieren!« rief einer der Wissenschaftler und blickte in Erwartung eines Befehls zu Rhodan.
    »Wir müssen die Insel räumen«, sagte Roi Danton drängend.
    »Wenn der HÜ-Schirm zusammenbricht, dann sind wir hier verloren – die ganze Erde ist vielleicht in Gefahr!« stimmte auch der Wissenschaftler zu.
    Rhodan rührte sich nicht vom Fleck. »Wir können Bull und Deighton, die Mutanten und die Wissenschaftler nicht einfach im Stich lassen«, sagte er.
    »Wollen Sie deshalb Ihr Leben und die Sicherheit der irdischen Menschheit aufs Spiel setzen, Sir?« rief der Wissenschaftler anklagend. »Wir können hier nicht helfend eingreifen. Wir müssen die EX-887-VRT mitsamt der fremden Macht in die Luft sprengen. Das ist unsere einzige Rettung!«
    Auf dem HÜ-Schirm zeigten sich erneut Strukturerschütterungen. Diesmal waren sie heftiger und hielten länger an.
    ***
    Corello erkannte zu spät, daß der Telekinet Balton Wyt wieder zu sich gekommen war. Gerade als er den Korridor erreichte, in dem der gleich zu Anfang außer Gefecht gesetzte Gucky lag, befreite sich Balton Wyt aus der Umklammerung des Robotarms und entmaterialisierte. Er teleportierte!
    Corello machte sich keine Gedanken darüber, wie das möglich sein konnte. Er war selbst zu stark damit beschäftigt, gegen den Einfluß der fremden Macht anzukämpfen. Er ließ den bewußtlosen Mausbiber von dem Gelenkarm zu sich auf den Trageroboter heben und glitt auf den nächsten Transportschacht zu.
    Er schloß geblendet die Augen, als rund um ihn geisterhafte Lichtspiralen explodierten. Aber auch als er die Augen geschlossen hatte, verschwanden die Leuchterscheinungen nicht. Im Gegenteil, sie waren noch deutlicher zu erkennen.
    Der Supermutant ließ sich davon nicht beirren. Er fuhr in den Transportschacht ein und glitt darin auf den Antigravfeldern seines Trageroboters in die Tiefe.
    Ich muß mit Gucky die Bodenschleuse erreichen! sagte er sich in Gedanken immer wieder vor.
    »Ich muß stark bleiben!« schrie er. Das Echo hallte schaurig nach. Seine eigene Stimme klang ihm fremd.
    Er mußte seine ganze Kraft zusammennehmen, um die fremden Einflüsse abzuwehren. Noch gelang ihm das, aber er wußte, daß er sich nicht mehr lange zur Wehr setzen konnte.
    Er versuchte, die Quelle der psionischen Ausstrahlung als Hypnosuggestor zu beeinflussen. Aber das mißlang kläglich. Immer wenn er glaubte, einen Teil der fremden Macht unter Kontrolle zu haben, löste sich das Fragment in Nichts auf.
    Er setzte seine Fähigkeit als Individualauflader ein, um die Schutzschirme seines Trageroboters zu verstärken und so die auf ihn einwirkenden Geisteskräfte abzuhalten oder zumindest abzuschwächen. Aber das kostete ihn so viel Kraft, daß er bald davon abließ.
    Schließlich war Corello schon so geschwächt, daß er sich eine kurze Ruhepause gönnen mußte, um sich zu sammeln. Das wurde ihm zum Verhängnis.
    Gerade als er das Ende des Transportschachtes erreichte, überfielen ihn die Bilder mit bisher noch nie erreichter Intensität.
    Er fand sich plötzlich in einem Dschungel aus seltsam geformten Gebilden. Sie lösten sich von den Wänden, wuchsen aus dem Boden und fielen wie riesige Tropfen von der Decke – während des Falles wurden sie größer und bekamen Schwingen, mit denen sie ihren Flug stoppten und sich in der Schwebe hielten. Jedes dieser konturenscharfen und doch so formlosen Gebilde schien Milliarden

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