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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiter. Sein Arm lag über ihrer Schulter.
    »So ist es, Mann von Exota Alpha!« sagte sie.
    Er ließ eine wirkungsvolle Pause verstreichen, ehe er erwiderte: »Ich habe mich entschieden!«
    Sie fuhr herum. »Nein!« rief sie überrascht.
    Sandal steuerte die Treppe an, die in ein kleines Restaurant hinaufführte, von dem aus sie das Treiben auf einem Platz gut beobachten konnten.
    »Doch!« widersprach er.
    »Ich bin … nun, ich bin glücklich«, flüsterte die Frau mit den grünen Augen. »Wofür hast du dich entschieden, Sandal?«
    Er grinste. »Du hast es eigentlich immer geahnt, nicht wahr?« fragte er und schob ihr den Stuhl zurecht.
    Sie nickte und sah ihn mit leuchtenden Augen an. »Ja!«
    »Ich habe mich entschieden, zurück nach Exota Alpha zu gehen. Und dort werde ich einen Planeten so weit bringen, daß er sich der galaktischen Zivilisation anschließen wird. Ich werde der Fürst – oder wie immer ich das bezeichnen will – dieses Planeten werden. Und du bist die Fürstin.«
    »Das ist nicht gerade ein kleines Vorhaben, Sandal.«
    »Ich weiß das sehr genau.«
    Sie gaben die Bestellung auf, und der Robotkellner schwebte im Zickzack sicher zwischen den Tischen hindurch. Überall saßen Menschen und unterhielten sich, diskutierten, sahen einander zu und taten all die nutzlosen und lustigen Dinge, die man zu dieser Zeit an einem solchen Ort tun konnte.
    »Das da werde ich vermissen!« sagte Sandal Tolk leise.
    Er deutete auf den Platz, auf die Arkaden und auf die eckigen und runden Formen der farbigen und lichtdurchfluteten Schaufenster. Atlan Village, rund um den Handelshafen Terrania Citys gebaut, war ein erstaunlicher Stadtteil, in dem nur Individualisten und Studenten zu wohnen schienen.
    Exotische Schiffsbesatzungen verkehrten hier ebenso wie die leichten Mädchen. Fremde Wesen von bekannten und unbekannten Planeten erhielten hier ihren Eindruck von terranischer Zivilisation, Kunst und Kultur. Der Trubel und der Wirrwarr begannen am späten Vormittag, erreichten um Mittag einen zweiten und jetzt, im sinkenden Abend, einen dritten Höhepunkt. Die Betriebsamkeit nahm erst in den frühen Morgenstunden ab.
    Hunderte von kleinen Cafés, ebenso viele Bars und Restaurants, die für jeden Geschmack und Gaumen etwas boten, luden ein. Menschenmassen schoben sich durch die Grünanlagen, über Treppen und Rampen, über Brücken und Stege, wogten hin und her. Es war ein unvergleichliches Bild, das vor Lauten, Farben und Bewegungen barst.
    »Ich nicht weniger!« stimmte Chelifer Argas zu.
    Ihr Essen kam; es waren nur ein paar Kleinigkeiten.
    »Merkwürdig«, schränkte Sandal irgendwann ein, »ich wurde mir eigentlich erst zu einem sehr späten Zeitpunkt darüber einig, was ich wollte, welchen Weg ich einschlagen würde.«
    »Wann?«
    Sandal trank vorsichtig einen Schluck des heißen Kaffees und erwiderte: »Ich saß mit Atlan nach dem Verlassen des Unterwasserhauses und der langen Strecke unter Wasser auf dem Schiff dieses rasenden Bootsbesitzers. Wir unterhielten uns, während wir auf Informationen warteten, über einige Begriffe wie Verantwortung, Sinnlosigkeit und so weiter. Und da sagte Atlan etwas Merkwürdiges. Er meinte, daß die Position eines Menschen, der viele andere Menschen führt, keineswegs zu beneiden ist. Seine Stärke hält man für Machtlust, seine Schwächen werden ausgenutzt, seine Güte wird für Dummheit gehalten.«
    »Das mag sein. Aber was hat das mit deinem Entschluß, Exota Alpha zu zivilisieren, zu tun?«
    »Einiges«, sagte er und schnitt das Fleisch auseinander. »Einiges. Ich weiß seit einiger Zeit, daß ich Hilfe brauche. Zunächst einmal deine Hilfe; das ist das wichtigste.«
    »Sandal«, sagte sie, freudig erschrocken, »was ist über dich gekommen? Du machst ja direkt Komplimente.«
    »Feststellungen sind's«, korrigierte er gutgelaunt. Jetzt, da er sich eindeutig entschieden hatte, waren sämtliche Zweifel wie weggewischt. Als hätten sie niemals bestanden. Er sah sein Ziel und seine Aufgabe klar vor sich.
    »Auch gut. Wen oder was brauchst du noch?«
    Er hob die Schultern. »Ich denke da an meinen Freund Atlan, der mir sicher helfen wird. Und dann Joaquin Manuel Cascal und Edmond Pontonac. Und natürlich Rhodan. Ich werde mit ihnen allen reden. Schließlich bringe ich irgendwann einen Planeten in das Imperium ein, mit allen Vorzügen und Nachteilen.«
    »Das ist wahrscheinlich«, sagte Chelifer.
    Sandal dachte sehnsüchtig an die Welt, die er vor Jahren verlassen hatte.

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