Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gestalt verschwand und wurde schließlich, nach einer Reihe schneller Zickzacksprünge durch den großen Raum, vor der Auskunftei sichtbar. Viele Namen ertönten.
    Schließlich, bevor die Gestalt sich abermals in Luft auflöste, sagte die Auskunftei laut: »Perry Rhodan, Großadministrator. Visiphonanschluß …«
    Rhodan nickte. Sein vager Verdacht hatte sich bewahrheitet. Er sagte abschließend: »Ich weiß Bescheid. Danke.«
    Er schnallte die Waffe ab, nickte dem fassungslos dreinblickenden Ara freundlich zu und verließ dann mit eckigen Bewegungen und starrem Gesicht den Raum. Er ging zu der Schnellbahnkabine, nannte sein Ziel und war zwei Minuten später dort. Sein Weg führte durch eine Schaltstation, in der fast alle Menschen nach etwas suchten, was sie kaum finden würden. Ein Mutant, der sich praktisch ohne Zeitverlust von einem Ort zum anderen bewegen konnte, wobei Entfernungen kaum eine Rolle spielten, war schwer zu fangen. Rhodan wußte es.
    Er drückte seinen Daumen an die Schaltleiste, die Tür rollte langsam auf. Der Raum war fast dunkel, nur der Fenster-Bildschirm zeigte die Silhouette Terrania Citys und darüber den Sternenhimmel mit dem Mond.
    Rhodan fühlte die Tür hinter seinem Rücken zurollen, fuhr mit der Hand über den Kontakt und unterbrach einen unsichtbaren Strahl. An vier Punkten des Zimmers flammten Lichtinseln auf.
    »Ich habe Sie erwartet!« sagte Rhodan ruhig und ging näher.
    Hinter der leeren Schreibtischplatte, zwischen dem Schaltkasten für ein akustisches Kommunikationsgerät, einem Modell der STARDUST und dem Interkom saß eine Gestalt, die merkwürdig genug aussah. In der rechten Hand, von der eine Binde sich über die Tischplatte ringelte wie eine Schlangenhaut, ruhte Rhodans schwerer Strahler. Die Mündung des Projektors deutete auf Rhodans Brust.
    »Bleiben Sie stehen!« sagte Tako Kakuta.
    »Ich möchte mich wenigstens hinsetzen – nach all dem Schrecken«, erwiderte Rhodan und setzte sich in den Besuchersessel. Er sah den Kopf des Mutanten an.
    Kakuta war von den Zehen bis zu den letzten Haarwurzeln in breite Binden gehüllt. Er sah aus wie eine Mumie. Dort, wo die Augen waren, ließen die Binden einen gut daumenbreiten Streifen frei. Man sah die Nasenlöcher und die Klammer für die Halterung der Flüssignahrung-Schläuche. Der Mund war ein schwarzes Oval. Der untere Teil des Strahlers, der Griff, ruhte auf der Tischplatte, und der Lauf zitterte ein wenig und bewegte sich mit jeder Bewegung Rhodans mit.
    »Was wollen Sie?« fragte Rhodan und starrte in die Augen, die keinen Ausdruck erkennen ließen.
    »Mit Ihnen reden.«
    Kakutas Stimme war die eines Mannes, der aus der Hölle zurückgekehrt war, erfüllt mit Milliarden von unbeschreiblichen Eindrücken. Dann sagte sich Rhodan, daß dies weder die Stimme eines lebenden Menschen noch die Kakutas war – es handelte sich hier um die Stimme eines gezüchteten Körpers.
    »Das tun Sie bereits. Was wollen Sie also?« Rhodan bereitete sich auf einen verrückten und zum größten Teil sinnlosen Dialog vor.
    »Warum hetzen Sie uns?«
    »Ich hetze niemanden. Ich habe mehrmals versucht, mit Ihnen zu reden. Um Sie zu retten, mußten wir Sie haben. Wir haben Sie. Alle acht Mutanten!«
    »Was ist los? Warum bin ich hier?«
    »Weil Sie aus dem einzig sicheren Ort geflohen sind!« sagte Rhodan hart. »Aus der Klinik. Wollen Sie mich umbringen?«
    »Ich will nur verhindern, daß Sie oder Ihre Freunde mich umbringen. Uns umbringen.«
    Rhodan hob die Schultern. »Das hätten wir schon mehrmals tun können. Das wissen Sie genau. Wir wollen im Augenblick nichts anderes als Sie retten. Wenn Sie noch länger hier sitzen, erkälten Sie sich. Dann kommt auch noch eine Grippe dazu.«
    Kakuta reagierte auf diesen ironischen Einwurf fassungslos. Er keuchte: »Uns retten?«
    »Mann!« sagte Rhodan. »Ich würde nicht mit Ihnen reden, wenn ich nicht genau wüßte, daß Ihr Verstand ebenso glänzend funktioniert wie immer. Ihre Freunde und Sie haben vielleicht noch sieben Tage zu leben, wenn Sie hier in denkbar günstigen Umständen in der Klinik schweben. Warum sollten wir Sterbende töten wollen? Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »Was geschieht mit uns?«
    Rhodan fühlte einen sehr bestimmten Ärger in sich aufsteigen. Er berücksichtigte die Verwirrung, unter der Kakuta handelte. Gleichzeitig fand er es rührend, daß er sich trotz seines Zustandes – er schien sich tatsächlich leicht erholt zu haben – Sorgen um das Schicksal der

Weitere Kostenlose Bücher