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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Exota Alpha …
    Ein schöner, fast jungfräulicher Planet. Die Bewohner waren, von Ausnahmen abgesehen, friedlich und arbeitsam, die Natur gab ihnen alles, was sie brauchten. Ein Planet ohne stinkende Essen und mit einem milden, ausgeglichenen Klima, das in weiten Teilen zweifache oder dreifache Ernten gestattete. Und eine Zivilisation, die eine seltsame Mischung war zwischen der Stufe, die Terra anfangs des Mittelalters erreicht haben mochte, und vereinzelten Vorposten des galaktischen Zeitalters.
    Sandal sah eine Vision: Burg Crater, neu aufgebaut und viel schöner und heller als je zuvor, war das Zentrum. Ein großer Raumhafen wurde gebaut, eine Stadt entstand, Handel mit fremden Welten wurde getrieben. Ein Freihandelsplatz? Warum nicht? Seine Freunde würden ihm mit Rat und Tat beistehen. Er brauchte nur eine Pionierflotte und einige Millionen Roboter … Die Vision zerstob: Es würde langsam und hart aufwärtsgehen, unterbrochen von vielen Rückschlägen und vielen Sorgen.
    Sandal erwachte aus seinem Traum und wandte sich wieder Chelifer zu. »Wirst du mit mir fliegen?« fragte er leise.
    »Selbstverständlich!« sagte sie heiter. »Was ist schon eine Karriere als Robotpsychologin gegen den Status einer Duodezfürstin?«
    »Du sagst es!« rief er und zahlte.
    Sie verließen ihre Plätze und wurden wieder zu Teilen des Fußgängerstroms, der sich durch die schmalen Gassen dieses Viertels schob. Als Sandal durch die Bäume eines Parks hindurch ein großes Handelsraumschiff starten und im Himmel verschwinden sah, wußte er endgültig, daß sein Traum in Erfüllung gehen würde. Nach Jahren …
    »Was tun wir jetzt?« fragte er.
    »Dasselbe wie vorher!« meinte Chelifer. »Wir bummeln, bis wir müde sind.«
    Sie machten einen ausgedehnten Spaziergang durch das Viertel, sahen fremde Menschen und nichtmenschliche Fremde und stiegen schließlich, gegen Mitternacht, in das unterirdische Verkehrsmittel, das sie in die Nähe des Hauses brachte, in dem sie wohnten.
    Im Wohnraum blieb Sandal vor seinem Schreibtisch stehen und betrachtete nachdenklich das unaufgeräumte Durcheinander von Karten und Plänen.
    »Ja«, sagte er. »Das alles bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Bis jetzt ist es Spiel gewesen. Ab heute wird es Ernst.«
    Chelifer schmiegte sich an ihn und entgegnete behutsam: »Hast du nicht ein bißchen Angst, Sandal?«
    »Wovor?«
    »Du bist noch nicht einmal fünfundzwanzig Jahre alt. Jemand, der sich eine solche vergleichsweise gigantische Aufgabe stellt, ist normalerweise älter. Denk an Sandal, den Großvater!«
    Sandal zeichnete mit dem Finger den Ring des Kraters nach, der im Mittelpunkt einer Karte lag.
    »Ich denke häufig an Großvater«, sagte er. »Wir fangen ganz klein und in einem überschaubaren Rahmen an, Chelifer. Und dann ziehen wir immer größere Kreise. Bei dieser Arbeit werde ich älter und weiser.«
    Sie nickte und deutete auf die Hunderte von Lesespulen und die Projektoren in verschiedenen Größen.
    »Und außerdem wächst der Mensch mit seiner Aufgabe!«
    »Das will ich meinen!« bestätigte Sandal. Als er zur Hausbar ging und gerade die beiden Gläser in den Fingern hielt, summte das Visiphon.
    »Wer mag das sein?« Chelifer hob fragend die Brauen.
    »Ein später Gast«, murmelte Sandal, »ist selten Last.«
    Chelifer schaltete den Schirm ein; es war Edmond Pontonac. »Ich versuche«, sagte er nach der Begrüßung, »schon den ganzen Abend lang, euch zu erreichen. Eben erfuhr ich, daß Sandal zusammen mit Atlan einen Einsatz hinter sich gebracht hat. Es gibt viele interessante Neuigkeiten zu berichten.«
    Im Sichtbereich der Linsen schaltete Sandal eine Lampe an und schenkte die beiden Gläser voll. Dann hob er eines davon und blickte Edmond an.
    »Aufregende Neuigkeiten?« fragte er.
    »Ja. Ich habe nun endlich, nach vielen Eingaben, den gesammelten Urlaub der letzten Jahre bekommen. Fängt in zwei Wochen an.«
    Sie sahen sich an. Pontonac gehörte zu den nicht sehr zahlreichen, aber dafür um so besseren Freunden, die Chelifer und Sandal hatten. Mit der Klugheit, seiner Erfahrung und schwachen Mutanten-Begabung war Pontonac für Sandal in der ersten Zeit so etwas wie ein Vorbild gewesen. Pontonac hatte beobachten können, wie aus dem wilden, starken Barbaren unter Chelifers Anleitung ein natürlicher, wenn auch manchmal etwas zu ernster junger Mann mit einer umfangreichen, aber unsystematischen Bildung und Ausbildung herangereift war. Pontonac, der offensichtlich die

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