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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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behandelte den Kristallprinzen mit Pinseln, Tüchern, Kompressen, Salben, Pasten und Lotions. Liman Hambug war fest davon überzeugt, daß der Fürst aus dem Clan der Poynor ohne diese Pflege seines Gesichts und seines Körpers noch unendlich viel häßlicher gewesen wäre.
    »Nun rede schon, Dummkopf!« drängte Poynor 52. »Oder willst du mich, den Göttlichen, warten lassen?«
    »Keineswegs, Kommender«, antwortete der Terraner eilig. Am liebsten hätte er den Neuarkoniden gepackt und durchgeschüttelt, um ihm dann ins Gesicht zu schreien, daß er alles andere war, nur nicht der kommende Herrscher über die Milchstraße.
    Davon aber war der Neuarkonide fest überzeugt. Er hielt sich für den Nabel der Galaxis und übersah dabei geflissentlich, daß er im Grunde nur von der Gnade der Akonen lebte, die ihn aus wirtschaftlichen, politischen und militärischen Gründen schalten und walten ließen.
    Der völlig verweichlichte Schiffseigner schob den Roboter zur Seite. Jetzt öffnete er seine wäßrigen Augen ganz und blickte Hambug ängstlich an. Offenbar erinnerte er sich endlich daran, weshalb der Terraner bei ihm war.
    »Also – was ist, Überflüssiger? Was haben die Ärzte gesagt?«
    Liman Hambug biß sich auf die Lippen. Wiederum handelte er nicht so, wie er es am liebsten getan hätte. Die Ärzte dieser Welt ließen Poynor 52 wissen, daß er sich zum Teufel scheren sollte. Seine Hautveränderungen in den Augenlidern und den Wangentaschen konnte jeder Schiffsarzt ausreichend behandeln. Damit mußte man nicht Ärzteteams behelligen, die ohnehin stark überlastet waren.
    »Hm, die Ärzte lassen Sie ehrerbietig grüßen, Erhabener«, log der zwanzigjährige Hambug. »Sie bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, daß sich zur Stunde kein Arzt auf Tahun aufhält, der edelblütig genug wäre, Euer Allmächtigkeit zu behandeln.«
    Poynor 52 sank verblüfft auf sein Lager zurück, von dem er sich in seiner ersten Überraschung aufgerichtet hatte.
    Jetzt wußte er wohl nicht, wie er reagieren sollte. Die Antwort des Terraners ließ ihm keinen Raum für einen Wutausbruch, obwohl sie eine glatte Absage an ihn bedeutete.
    »Ich glaube nicht, daß das stimmt«, behauptete er endlich. Dann folgten eine Reihe von absolut sinnlosen Worten.
    Liman Hambug unterdrückte nur mühsam ein Lächeln. Das kannte er schon. Da Poynor 52 an die Traumprogramme von zwei Sendern gleichzeitig angeschlossen war, brachte er alles durcheinander. Hambug wußte nicht, ob der Arkonide absichtlich so handelte, um Zeit zu gewinnen, oder ob er tatsächlich die Übersicht verloren hatte.
    »Das ist eine bösartige Intrige von Atlan, diesem Verräter«, fuhr Poynor 52 endlich fort. »Er fürchtet, daß ich die Macht über die Galaxis schon jetzt übernehmen will, und er glaubt, mich mit derartigen Methoden behindern zu können. Er soll sich getäuscht haben. Er soll mich kennenlernen, mich, den Allmächtigen, den einzig Göttlichen. Richte ihm das aus! Und jetzt verschwinde endlich! Ich habe zu träumen!«
    Er schloß die Augen und atmete tief durch, offensichtlich erschöpft von der anstrengenden Unterredung.
    »Geh zu Atlan und sage ihm, daß ich ihn hier erwarte! Er darf jetzt mit mir sprechen. Aber er soll schnell kommen. Meine Geduld ist bald erschöpft.«
    Liman Hambug zog sich langsam zurück. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen. Was sollte er jetzt tun? Den Befehl von Poynor 52 mußte er irgendwie ausführen, wenn er nicht brotlos werden wollte. Zugleich aber konnte er sich sehr gut vorstellen, was geschehen würde, wenn er tatsächlich mit Atlan sprach und diesem die Wünsche des Neuarkoniden mitteilte.
    Als er an dem Naat vorbeiging, versetzte er ihm einen leichten Tritt gegen die Beine.
    »Ja, Herr?« fragte der Wächter unterwürfig. »Was darf ich für dich tun?«
    »Laß mich in Ruhe!« antwortete Hambug verärgert.
    Er glitt in den Liftschacht. Omniophone Musik brach donnernd und kreischend über ihn herein. Er stöhnte gequält auf und schwor sich erneut, dieses Höllenschiff so schnell wie möglich für immer zu verlassen.
    Lordadmiral Atlan, der bisher an der Wand dicht neben dem Eingang zur Behandlungsstation gelehnt hatte, ging zu Perry Rhodan und legte ihm die Hand auf die Schultern.
    »Perry«, sagte er in mildem Ton. »Paih Terzyu hat sehr zurückhaltend gesprochen. Sagen wir es deutlicher: Die Mediziner von Tahun sind mit ihrem Latein am Ende.«
    Rhodan blickte erst auf den Ara-Mediziner, dann auf die acht Matten-Willys, welche die

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