Silberband 065 - Die Altmutanten
kaum«, entgegnete Atlan.
Wieder schoß er auf einen Kampfroboter, der über den Trümmern auftauchte. Ein Energiestrahl zuckte an dem Arkoniden vorbei. Er traf genau die Stelle, an der Gucky vor einer Sekunde noch gestanden hatte. Jetzt war der Mausbiber verschwunden.
Betroffen blickte Atlan sich nach ihm um. Er wußte nicht, wie er allein verhindern konnte, daß die Roboter bis zu den erkrankten Mutanten vordrangen.
»Wir haben alles versucht«, erklärte Betty Toufry. »Wir haben mehr getan, als man eigentlich von uns erwarten kann.«
»Das ist richtig«, entgegnete Wuriu Sengu.
»Jetzt wird es Zeit für den Plan Phönix. Wenn wir länger warten, könnten wir alles gefährden.«
Das ›Gespräch‹ fand auf einer parapsychologischen Ebene statt, die selbst einem Mutanten wie Gucky nicht zugänglich gewesen wäre. Die Bewußtseinsinhalte der Mutanten, die in den Synthokörpern lebten, konnten sicher sein, daß niemand ihren Gedankenaustausch abhören konnte.
»Bisher hat niemand gemerkt, wie es wirklich um uns steht«, stellte Betty fest. »Ich bin ein wenig überrascht.«
Sowohl den Ärzten als auch dem überaus aufmerksamen Perry Rhodan war entgangen, in welchem Umfang sich die Mutanten geistig wirklich erholt hatten. Voraussetzung für die fast rasante Entwicklung war die Zellstabilisierung der Synthokörper. Als ihr Verfall – wenigstens vorläufig – gestoppt wurde, setzte auch eine überaus kräftige Genesung der Mutanten-Wachbewußtseine ein.
»Das ist richtig«, stimmte Wuriu Sengu zu. »Wir haben jetzt ein Stadium erreicht, in dem wir geistig fast völlig gesund sind. Damit sind die besten Voraussetzungen für den Plan Phönix geschaffen.«
»Das sollte uns vielleicht veranlassen, noch einmal mit Perry zu sprechen. Hat sich die Situation nicht doch ein wenig auch für ihn geändert?« fragte Tako Kakuta.
»Nein«, entschied Betty Toufry. »Er würde seine Meinung doch nicht ändern. Vielleicht würden wir den Plan Phönix gefährden.«
»Die Klinik wird angegriffen«, berichtete Wuriu Sengu. »Roboter versuchen, hier einzudringen. Sie wollen uns töten.«
Diese Nachricht rief keinerlei Aufregung bei den anderen Mutanten hervor. Man hatte festgestellt, daß draußen gekämpft wurde. Das genügte. Man konnte nichts tun, also war es besser, sich auf den Mutantenplan Phönix zu konzentrieren.
Die Mutanten strebten ein außerordentlich kühnes Ziel an: Sie wollten Psi-Materie schaffen und sich mit ihrer Hilfe selbst retten.
Betty Toufry war es gewesen, die als erste auf diese Idee gekommen war. Bisher hatten sie keine Möglichkeit gehabt, sie zu verwirklichen, denn sie waren noch viel zu verwirrt und verstört gewesen. In ihrem bisherigen Zustand hätten sie sich niemals so konzentrieren können, wie unbedingt notwendig, wenn der Plan gelingen sollte.
Jetzt aber war die entscheidende Wandlung eingetreten. Sie waren geistig fast gesund.
»Wir werden es versuchen«, kündigte Betty Toufry an, »aber das hätte jetzt nur wenig Sinn. Die Zeit ist zu kurz. Die Matten-Willys halten nicht mehr lange durch. Ihre Körper haben sich bereits sehr stark verfärbt. Uns bliebe höchstens noch eine Stunde in ihnen, und während dieser Zeit ist der Plan nicht durchzuführen.«
»In einer Stunde treffen die neuen Matten-Willys ein«, teilte Wuriu Sengu mit. »Wir müssen den Wechsel nutzen und einen Vorsprung gewinnen. Im entscheidenden Augenblick muß alles blitzschnell gehen, sonst werden uns die Mutanten von der MARCO POLO einen Strich durch die Rechnung machen.«
»Wir werden vorzeitig um eine Auswechslung der Matten-Willys bitten«, schlug Betty vor. »Ich bin auf einen Gedanken gekommen, den ich für gut halte.«
»Berichte!« bat Tako Kakuta. »Was sollen wir tun?«
»Wir müssen zuerst einmal hier heraus und uns der Aufsicht der Ärzte entziehen«, entgegnete Betty. »Das ist überhaupt die Voraussetzung für den Plan Phönix. Hier kommen wir nicht zum Ziel.«
Sie lauschte mit ihren Sinnen nach draußen, wo noch immer gekämpft wurde. Dann erläuterte sie ihre Überlegungen.
Perry Rhodan sah zwei Roboter, die auf unsichtbaren Antigravfeldern über die Trümmer einiger anderer Automaten hinwegflogen, die von Atlan zerschossen worden waren. Jetzt bemühten sie sich, mit Hilfe ihrer Energiestrahler, eine Wand der Klinik aufzubrennen, um so besser eindringen zu können. Zugleich griffen drei weitere Roboter den Haupteingang an, wo der Arkonide kämpfte.
Der größte Teil der feindlichen
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