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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beherrschte sie wie Marionetten.
    Froun Raboura holte aus und schlug Onacro die Waffe aus der Hand. Onacro wich entsetzt zurück.
    Die schweigende Prozession folgte ihm. Er wurde bis zum Antigravlift getrieben und dann in den Schacht gedrängt. Während er hinaufschwebte, sah er, daß sich die Wissenschaftler ebenfalls in den Schacht begaben.
    Onacro wollte in der vierten Etage den Lift verlassen. Aber dort stand ein Roboter und versperrte ihm den Weg. In den anderen Geschossen erging es ihm nicht anders. Erst in der achten Etage konnte er den Schacht verlassen.
    Er sah, daß an den Seitengängen und an den Türen überall Roboter postiert waren. Er konnte weder nach links noch nach rechts ausweichen. Zurück konnte er auch nicht mehr, denn hinter ihm kamen bereits die ersten von Corello beeinflußten Wissenschaftler aus dem Antigravschacht und drängten ihn auf die Hauptschaltzentrale zu, wo ihn bereits Corello auf seinem Tragerobot erwartete.
    Onacro konnte die geistige Bedrohung förmlich spüren, die von dem Mutanten ausging. Nun war es aus mit seiner Freiheit. Er würde nicht mehr tun und denken können, was er wollte, sondern eine geistig versklavte Kreatur wie Alaska Saedelaere und die 592 Wissenschaftler sein.
    Er bereitete sich auf einen vehementen parapsychischen Angriff vor, als er Corello erreichte. Doch es kam anders.
    Die beiden Gelenkarme von Corellos Tragerobot schossen vor und umklammerten Onacros Hals mit tödlichem Griff.
    Onacro rang verzweifelt nach Atem. Er bekam keine Luft. Er fühlte seine Kräfte schwinden, und ihm wurde schwarz vor den Augen.
    Während er vergebens versuchte, gegen die Dunkelheit anzukämpfen, hörte er Corello mit schriller Stimme sagen: »Erinnern Sie sich, daß ich Ihnen den Tod angedroht habe, falls Sie mich zu hintergehen versuchen? Jetzt ist es soweit!«
    Vauw Onacro glaubte zu fallen. War es der endgültige Sturz in den Tod? Hatte man dieses Gefühl, in die Tiefe zu fallen, wenn man vom menschlichen Dasein in eine andere, körperlose Existenzform überwechselte?
    Seltsamerweise verspürte Onacro einen stechenden Schmerz, als er aufprallte. Er besaß also noch einen Körper. Er lebte.
    Als die Benommenheit etwas von ihm abgefallen war und er klarer denken konnte, öffnete er die Augen.
    Er befand sich immer noch in der Hauptschaltzentrale. Über ihm türmte sich der Trageroboter auf, und hoch oben, wie das lebende Denkmal eines Dämons, saß Ribald Corello.
    »Ich will gnädig sein!« ertönte die schrille Stimme des Mutanten. »Sie sollen am Leben bleiben, Onacro.«
    Corellos Stimme tat ihm in den Ohren weh. Onacro erhob sich mühsam. Seine Augen sahen noch nicht ganz klar, sie vermittelten ihm nur ein verschwommenes Bild des Mutanten.
    »Wieso dieser Gesinnungswandel, Corello?« erkundigte sich der Biogenetiker. Seine eigene Stimme klang ihm fremd in den Ohren.
    »Forschen Sie nicht nach den Gründen, sondern seien Sie froh, daß Sie leben«, erwiderte Corello. »Wenn Sie sich schwach fühlen oder Schmerzen haben, sagen Sie es. Dann werde ich Sie von meinem Roboter behandeln lassen. Er ist entsprechend ausgerüstet. Wenn das nicht nötig ist, dann gehen Sie wieder an die Arbeit.«
    Das war es also!
    Onacro gelang ein spöttisches Lachen, als er zu Corello sagte: »Sie benötigen mich, deshalb haben Sie mich am Leben gelassen. Sie müssen befürchten, daß Sie ohne mich die acht Normalsynthos nicht innerhalb von fünf Tagen bekommen. Und Sie haben damit recht, Corello! Ich bin für Sie unentbehrlich, deshalb können Sie mich nicht töten.«
    »Seien Sie nur nicht zu sicher«, entgegnete Corello. »Ich habe noch immer Ihre Kollegen, die Ihnen kaum nachstehen.«
    Onacro sah den Wissenschaftlern nach, die sich aus der Hauptschaltzentrale zurückgezogen hatten und den beiden Antigravliften zustrebten.
    »Einst waren sie alle fähige Wissenschaftler«, sagte Onacro. Er blickte zu Corello auf. »Aber Sie haben ihnen ihre Persönlichkeit genommen und Roboter aus ihnen gemacht. Jetzt sind sie willenlose Sklaven, sonst nichts, und können nicht mehr als solche leisten. Aber selbst wenn Sie ihnen die Zügel lockern, können sie Ihnen keinen Erfolg bringen. Denn keiner von ihnen ist in der Lage, nicht einmal Lowo Phantroc, das Extreme Notprogramm durchzuführen. Das kann nur ich. Deshalb müssen Sie mich am Leben lassen.«
    Corello nickte leicht mit dem riesigen Kopf – ohne ihn jedoch aus der Stütze zu heben.
    »Zugegeben, Onacro, aber ich kann Ihnen dieses Leben zur Hölle

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