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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herangezogen werden.
    Onacro wartete einen günstigen Zeitpunkt ab, dann stellte er eine Verbindung zur Ortungszentrale her und schaltete die Energie-, Masse- und Elementetaster durch Funkbefehl ein. Er brauchte die Reichweite der Geräte gar nicht weit auszudehnen und hatte bereits nach wenigen Sekunden ein Ortungsergebnis auf dem Bildschirm.
    Dabei konnte es sich nur um eine der von Saedelaere erwähnten Unterwasserstädte handeln. Die Stadt, deren Umrisse Onacro auf dem Bildschirm sah, besaß riesige Ausmaße und war groß genug, um gut einer Million Menschen Platz zu bieten. Entsprechend gewaltig war auch die Energieentwicklung.
    Onacro ließ von der Positronik blitzschnell einige Auswertungen vornehmen und Berechnungen anstellen, dann unterbrach er den Kontakt zur Ortungszentrale, bevor Corello Verdacht schöpfen konnte.
    Für Onacro war nun alles klar: Die Ortungsergebnisse zeigten ihm deutlich, daß sich sein Vorhaben im Augenblick noch nicht durchführen ließ.
    Die Unterwasserstadt verfügte selbst über eine Vielzahl gigantischer Kraftwerke, die auf Hochtouren liefen. Die Energietaster hatten eine zehnfache Kapazität der stationseigenen Kraftwerke angemessen. Selbst wenn es in der Unterwasserstadt noch so empfindliche Ortungsgeräte gab, konnten sie die Energieimpulse der biologischen Station nicht orten, weil sie von den Energien der eigenen Kraftwerke überlagert wurden.
    Die Ortungsergebnisse waren für Onacro eine einzige Enttäuschung, aber er wollte das begonnene Vorhaben deshalb nicht gleich abbrechen.
    Bestimmt läßt der Energieverbrauch in der Unterwasserstadt zur Schlafenszeit nach, sagte er sich – und ließ das nächste Kraftwerk anlaufen.
    »Wann geben die Schnellbrüter die Normalsynthos endlich frei?« erkundigte sich Corello ungehalten.
    »Überhaupt nicht«, sagte Onacro. Er begann zu schwitzen. Er hoffte, daß Corello auf sein Täuschungsmanöver einging. Denn wenn er darauf bestand, in Retorte-1 Einblick zu nehmen, dann war er endgültig verloren. Diesmal würde Corello bestimmt nicht zögern, ihn zu töten.
    »Was wollen Sie damit sagen?« herrschte der Mutant ihn an.
    »Nichts weiter, als daß die Normalsynthos mitsamt den Retorten zu den Ato-Mol-Beschleunigern überstellt werden«, sagte Onacro. Er blickte Corello überrascht an. »Wußten Sie nicht, daß die neugeborenen Normalsynthos nicht den normalen Umweltbedingungen ausgesetzt werden dürfen? Retortenkinder besitzen viele jener natürlichen Abwehrstoffe nicht, die im Mutterleib groß gewordene Kinder haben.«
    »Das mag schon sein«, gab Corello zu. »Ich verlange auch nicht mehr, als zu sehen, ob die Retorten gesunde und überlebensfähige Menschen produziert haben. Sagen Sie nicht, daß sich das nicht machen läßt.«
    »Doch, es geht, aber nicht durch Fernbedienung«, antwortete Onacro. »Entlassen Sie Phantroc aus Ihrer Gewalt, dann kann er zwei oder drei Stichproben machen.«
    »Es hat mit Gewalt nichts zu tun – es ist Dressur«, entgegnete Corello. »Es besteht für mich keine Veranlassung, Phantroc aus der Dressur zu entlassen. Ich werde Gorlan Lym befehlen, die nötigen Schaltungen vorzunehmen.«
    Onacro starrte gebannt auf den Bildschirm. Dort sah er den jungen Biochemiker unbeteiligt vor den Armaturen sitzen. Jetzt wandte er den Kopf in Richtung der Aufnahmekameras und zwinkerte Onacro vertraulich zu.
    Dann nahm er einige Schaltungen vor. Die Energieglocken von drei Retorten wurden transparent – und zwar die Nummern zwei, vier und sieben. In jedem Schnellbrüter lag, auf ein Energiekissen gebettet, ein neugeborener Normalsyntho; die Anschlüsse an den künstlichen Blutkreislauf, an das Atemgerät und die übrigen technischen Anlagen waren bereits durchtrennt; die Kontrollgeräte zeigten an, daß die Neugeborenen geistig und körperlich völlig gesund waren.
    Onacro nahm davon keine Notiz. Er dachte über Gorlans seltsames Verhalten nach. War er einer Täuschung zum Opfer gefallen, oder hatte ihm Gorlan tatsächlich zugezwinkert?
    Wenn er sich nicht getäuscht hatte, konnte das nur bedeuten, daß Gorlan von Corello nicht völlig beherrscht wurde.

7.
    Gorlan Lym erfuhr auf eindrucksvolle Weise, was eigentlich hinter Onacros Einei-Sechs-Projekt steckte.
    Es war bald danach, als er merkte, daß Phantroc, Nyva und Parolar Uym von Corello geistig versklavt wurden. Gleichzeitig spürte er in seinem Gehirn eine seltsame Leere, die von fremden Befehlsimpulsen angefüllt wurde. Aber während die anderen drei

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