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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unterwasserhauses.
    Alaska fing einen warnenden Blick von Kakuta auf und nickte. Dann ging er an die Tür und öffnete.
    Ein kleiner Roboter schwebte vor der Druckplatte des Schotts. In seinem Innern lief eine Automatik an. Er schnurrte mit höflicher Stimme: »Die gewünschten Waren, mein Herr, sind in dem Tragekorb auf meiner Rückenplattform. Würden Sie bitte quittieren? Guten Tag.«
    Alaska unterdrückte ein Schmunzeln; die einprogrammierte Stimme des Robots sprach mit italienischem Akzent. Wäre die Lage nicht so hoffnungslos gewesen, hätte sich Saedelaere über die Aufmerksamkeit der Verwaltung freuen können.
    Er dirigierte den Robot in die Küche, packte aus und schob seine Identifikationskarte in den Zahlschlitz. Irgendwo registrierte eine Biopositronik den Betrag und buchte ihn auf das Konto der fraglichen Mietwohnung.
    »Danke, mein Herr«, sagte die Maschine mit ausgesuchter Höflichkeit und verließ das Haus. Verwundert sah Alaska, daß der Greifarm des Robots sogar die Sicherheitsschaltung des Druckschotts betätigte. Bei einem plötzlichen Wassereinbruch – was hierzulande noch niemals vorgekommen war – besaß dieses Schott lebensrettende Wichtigkeit.
    Langsam kam Alaska zurück und blieb vor der angelehnten Tür des Zimmers stehen, in dem Ribald Corello und sein Tragerobot untergebracht waren. Corello erholte sich gerade und lag, seinen gewaltigen Kopf durch einen Berg Schaumstoffteile und Kissen gestützt, auf der Couch. Er betrachtete die großen Fischschwärme, die vor dem Fenster schwammen. Das Fenster war mehr ein Teil der Konstruktion; die nicht lichtdurchlässigen Teile hatten die Funktion von Stützelementen.
    »Es geht Ihnen gut?« erkundigte sich Alaska, der seit dem Zeitpunkt nicht mehr unter Corellos Kontrolle stand, als sich die Geister der acht Mutanten in ihre Synthokörper begeben und Corello ihrerseits freigegeben hatten – bis sie ihn wieder brauchten.
    »Angemessen. Den Umständen entsprechend«, sagte Corello. Er wußte genau, daß er einen lebenden Fluchtpunkt darstellte; unfähig, sich zu wehren, wenn sich die Mutanten retten wollten.
    »Ich sehe nachher wieder nach Ihnen«, schloß Saedelaere und ließ die Tür zugleiten.
    An der Stimmung der vier Mutanten und an ihrem hoffnungslosen Zustand hatte sich nichts geändert. Alaska bemerkte mit einem Blick, daß ein Zusatzschirm eingeschaltet worden war, dessen Aufnahmeoptik sich auf die jetzt geschlossene Schleuse des Unterwasserhauses richtete.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte Saedelaere traurig. »Ich verrate Sie nicht.«
    Tama Yokida nickte schwach aus seinem Sessel hervor. »Wir haben keine Angst, denn wir könnten Sie töten, ehe Sie Verrat begehen. Wir sind nur wachsam.«
    Tako Kakuta stöhnte tief und langgezogen.
    »Es geht ihm sehr schlecht. Er braucht Hilfe«, meinte Sengu voller Mitleid, obwohl es ihm nicht viel besser ging. Auch sein Körper befand sich im fortgeschrittenen Stadium der Auflösung. Die dünnen Kleider verbargen die gräßlichsten Anblicke.
    »Wie mag es den anderen gehen?« erkundigte sich Ishibashi.
    Alaska zuckte mit den Achseln. Die Gruppe hatte sich getrennt, und er kannte den Aufenthaltsort der Frau und der drei anderen Männer noch nicht. Jedenfalls würde auch der zweite Schlupfwinkel völlig sicher sein, wenigstens eine Zeitlang, denn er besaß den Vorteil der besten Tarnung: Ein einzelner Mensch verbarg sich in einer größeren Menge Menschen, die zudem ständig in Bewegung waren, am besten.
    Alaska setzte sich, nachdem er aus der Küche ein großes Glas Fruchtsaft mit belebenden Zusätzen geholt hatte, in einen bequemen Sessel und blickte hinaus in das smaragdfarbene Wasser.
    Langsam, im Rhythmus der Sonnensicheln auf den Wellen der Oberfläche, mit Hilfe der dahindriftenden Fische, der weit entfernten Taucher in ihren farbigen Anzügen, die lange Ketten von Luftblasen hinter sich herzogen, beruhigten sich die Gedanken des Mannes.
    Wieder begann Tako Kakuta zu stöhnen. Es klang wie das Stöhnen eines Sterbenden, der sich gegen das Schicksal aufbäumte.
    Inzwischen kam die Suche nach den acht Geistermutanten an einen toten Punkt. Niemand wußte weiter, jede Spur schien endgültig verlorengegangen zu sein.
    Die zweite Gruppe, deren Zustand nicht weniger kritisch war, schien ebenfalls vom Erdboden, genauer gesagt: von dem Planeten Terra, verschwunden zu sein. Der Hypno André Noir gehörte zu ihr, zusammen mit Betty Toufry, Ralf Marten und Son Okura.
    Sie hatten ebenfalls die

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