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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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laut vor sich hin.
    Dann fiel sein Blick auf die umfangreichen Vorstudien, die er bereits um sich herum aufgestapelt hatte. Die Arbeit der vielen freien Stunden seit Monaten, dachte er.
    Er zog die Schultern hoch und sagte: »Aber ich glaube, die Waagschale senkt sich bereits. Langsam, aber in einer sicheren Bewegung.«
    Er stand auf.
    »Es wird Zeit«, meinte Sandal. »Ich fragte Rhodan, wie lang er mich brauchen werde. Er sprach von einer Woche. In einer Woche bin ich also zurück.«
    Er trat hinter Chelifers Sessel, und sie lehnte sich schwer gegen ihn. »Darf ich in der Zwischenzeit deinen Schreibtisch aufräumen?« fragte sie leise.
    »Untersteh dich!« grinste er. »Das darf nur ich.«
    Er zog sich um und steckte die einzelnen Teile seiner Ausrüstung ein. Den Köcher warf er über die Schultern, Handschuhe und Armschutz verstaute er in dem runden Fach des Köchers. Dann warf er einen letzten Blick auf das Panorama des lebensfrohen Stadtteils Atlan Village.
    »Ich gehe«, sagte Sandal und zog Chelifer näher zu sich heran. »Vielleicht ist es das letztemal, daß du warten mußt. Ich kann dich verstehen.«
    Sie entgegnete: »Du wirst es kaum für möglich halten, Liebster … aber ich glaube, ich verstehe dich auch!«
    Sie küßten sich, und Sandal ging.
    Auf dem Weg zum wartenden Gleiter überlegte er, daß seine Äußerung mit großer Sicherheit richtig war. Zwar stand er noch immer am Scheideweg, aber inzwischen blickte er ziemlich deutlich in eine der beiden Richtungen. Diese Richtung versprach, ähnlich wie bei Herakles, viel Arbeit und viel Schweiß, viele Wunden und Anstrengungen, aber auch sehr viel Ehre und Ruhm.
    »Hoffentlich«, sagte er sich, »habe ich nicht auch denselben Tod wie Herakles.«
    Dann fuhr er, um Rhodan zu treffen.

16.
    Diese unförmigen Korbhüte kommen jetzt in Mode; es ist nicht auszudenken, welche Torheiten diese Touristen noch anstellen werden, dachte der Hafenkapitän von Quartu Sant'Elena. Er beobachtete den Mann, der diesen Hut trug, eine helmartige Scheußlichkeit, deren Wirkung noch von einer großen dunklen Brille mit viereckigen Gläsern und von einem Sommeranzug mit langen Ärmeln und hochgezogenem Kragen verstärkt wurde. Ende Mai in Sardinien, dazu noch an der Südspitze, gegen Afrika hin, das war ein Rekord törichter Art, denn die Sonne stach herunter und alles und jeder schwitzte.
    Der Mann verließ das Tragflügelboot, blieb kurz an dem Steg stehen und studierte die Anschlagtafel. Ein schweigender Mann mit hängenden Schultern und vorsichtigen Bewegungen, als laboriere er an einigen schlecht heilenden Knochenbrüchen. Dann erlosch das Interesse des Hafenkapitäns.
    Östlich von Cagliari gelegen, besaß Quartu erst seit wenigen Jahrzehnten einen kleinen, aber bildschönen Hafen. Er war künstlich angelegt, beherbergte jetzt erst wenige Schiffe, war in den Sommermonaten aber der Treffpunkt aller sportlichen Menschen, die auf höchst altertümliche Weise den Wind als Energie ausnutzten und versuchten, im Mittelmeer mit viel Spaß zu segeln. Einige halbversteckte Apartmenthäuser, die Hafenkommandantur, viele neugepflanzte Bäume – die herbe Landschaft hatte nicht gelitten durch diesen Eingriff.
    Der Mann mit dem bemerkenswerten Korbhut nickte kurz und ging den Steg entlang, stieg langsam eine Treppe hoch und blieb vor der Glaskugel stehen, die halb aus dem Boden ragte und nichts anderes darstellte als den Eingang zu einer meist unterirdischen Schnellbahn, die nach Cagliari führte.
    Der Mann wandte sich an einen Jungen, der auf einem Steinblock saß, der noch aus der Zeit Roms stammte und diesen Umstand auch nicht verbergen konnte. »Das ist richtig hier, nach Cagliari?« fragte er und schien zu gähnen. Jedenfalls verbarg er die untere Hälfte seines Gesichtes hinter der vorgehaltenen Hand.
    »Sie meinen – nach Cagliari?« fragte der Junge zurück. Er betonte das Wort richtig auf der ersten Silbe und verwandelte die vierten und fünften Buchstaben in ein J.
    »Das meine ich!« sagte der Mann.
    »Sie sehen krank aus, mein Herr!« meinte der Junge nach einigen Sekunden. »Wenn Sie die Klinik von Gianni Degosciu suchen, müssen Sie eine Station vorher aussteigen.«
    »Danke«, antwortete der Mann, ging die Stufen hinunter und stieg in den wartenden Robotwagen des Schnellwegs ein. Zwei andere Passagiere starrten seinen verwegenen Hut an; der Fremde sah hinaus durch das transparente Material des geschoßähnlichen Bahnelements.
    Er stieg aus, als die bezeichnete

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