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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verständliche Möglichkeit und Sehnsucht moderner Menschen ausgenutzt, den Wohnort oder Aufenthaltsort innerhalb eines bestimmten Rahmens zu wechseln. Überall auf dem Planeten, dessen Wohnkultur inzwischen dank zahlreicher Umstände einen Höhepunkt an Schönheit, Bequemlichkeit und Gesundheit erreicht hatte, gab es leerstehende Wohneinheiten.
    Je nach Geschmack konnte man zwischen wohl allen denkbaren Versionen wählen. Es gab Unterwasserhäuser in landschaftlich und submarin interessanten Gebieten, und es gab für Menschen mit etwas exotischerem Geschmack, abgesehen von herkömmlichen und weiter entwickelten Anordnungen, sogar vorsichtig antikisierte Behausungen. Von denen wiederum schienen die Felsennester im tibetischen Hochland die am meisten exotischen zu sein.
    Dorthin, in eine künstlich auf alt eingerichtete Wohnung, hatten sich die anderen vier Mutanten zurückgezogen. Sie waren hier ebenso sicher wie ihre Freunde in Sardinien.
    Die Telepathin und Telekinetin Betty Toufry war die erste, die nach den Anstrengungen der Flucht aus dem Strahlenhagel der Geschütze Bount Terheras das Schweigen brach. »Vorübergehend sind wir hier sicher!« sagte sie.
    Solange sie in der Wohnung blieben, fielen sie nicht auf. Aber ihre Gesichter waren derart gezeichnet, daß sie sich kaum in die Öffentlichkeit wagen durften. Zwar würde sie kaum jemand direkt ansprechen, aber aufgrund der zahllosen Meldungen mußte jemand, der Bescheid wußte, sie erkennen.
    »Vorübergehend ja«, meinte Okura, der Frequenzseher.
    Die Synthokörper, Züchtungen aus der lemurischen Unterwasserstadt, verfielen mehr und mehr. Schmerzen und körperliche Unbeweglichkeit waren die Folge. Auch für diese Gruppe galt, daß die schlummernde Energie zwar einige Spitzenleistungen hervorbringen konnte, in Todesnot etwa oder im Fall direkter Bedrohung, aber alle körperlichen Funktionen waren die eines Todkranken.
    »Was können wir tun?« murmelte Noir. »Was können wir tun? Wir wären beinahe von den Truppen Terheras umgebracht worden!«
    »Beruhige dich!« tröstete ihn Betty. »Ich glaube, daß Rhodan guten Willens war. Aber auch er hat Gegner und Feinde – nicht nur wir.«
    Wie wahr! dachte Ralf Marten.
    Sie befanden sich in einer der Höhlenwohnungen. Geschäftstüchtige Manager hatten in steilen und unzugänglichen Felswänden Höhlen ausbrechen lassen. Der Blick aus den Fenstern und den Galerien aus durchsichtigem Panzerplast war atemberaubend schön, aber es interessierte keine der vier Personen. Es interessierte sie auch nicht, daß diese Felshöhlen, deren Bestandteile wie Kanzeln an den Steilwänden hingen, in den wichtigen Bereichen wie Toiletten und Küchen hochmodern eingerichtet waren, verziert mit Stilelementen einer weit zurückliegenden Epoche. Auch die Inneneinrichtung folgte dieser Maxime; kahle Wände, grob verputzt unter der technisch wirksamen Isolationsschicht, weiß gestrichen, mit einigen echt antiken tibetischen Dekorationen und ansonsten Einrichtungsgegenständen, die schmuck- und zeitlos waren.
    Betty schleppte sich zum Fenster und warf einen Blick hinaus auf die kahlen Felsen, die sonnendurchglühten Hochfelder und die breiten grünen Vegetationsstreifen, die sich überall dort ausbreiteten, wo man durch unterirdische Rohrsysteme Wasser pumpte, mit Nährstoffen angereichert.
    »Flucht!« sagte Betty. »Flucht. Wohin können wir fliehen?«
    Ihre Hirne waren gesund. Ihr Verstand arbeitete völlig klar. Sie sahen ein, daß sie in ihrer verzweifelten Eile einen Fehler begangen hatten, der sie bald das Leben kostete. Nicht direkt ihr eigenes Leben, sondern das der Wirtskörper. Starben aber diese Versorgungssysteme, starben auch die Hirne – damit wäre dies ihr endgültiger Tod. Keiner von ihnen konnte damit rechnen, daß ein zweites Mal ein ebenso unglaublicher Effekt auftreten würde.
    Trotz ihres Zustandes, dem Sterben näher als dem Leben, fürchteten sie sich davor, ein zweites Mal als Energiestruktur innerhalb des Hyperraumes umherzuschweben wie losgerissener Tang im Meer.
    Betty sagte leise und zweifelnd: »Ich glaube, wir werden uns Rhodan stellen müssen. Ich sehe ein Ende dieser Art voraus.«
    Ralf Marten keuchte auf. »Nicht, solange ich lebe!« versicherte er.
    Zuerst war es für sie wichtig, sich auszuruhen, die rasenden Gedanken unter Kontrolle zu bekommen und den geschundenen Körpern Zeit zu gönnen, sich wieder ein wenig zu erholen. Falls dies noch möglich war.
    Zur gleichen Zeit, in Atlan Village, nur ein

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