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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gestritten wird. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß sich im Innern des Planeten die fürchterlichsten Waffen befinden, die wir uns vorzustellen vermögen – wenigstens glauben wir, das herausgefunden zu haben. In einem Akt der Verzweiflung wäre es den Priestern wahrscheinlich möglich, den ganzen Planeten zu sprengen.«
    Icho Tolot machte aus seinen Zweifeln keinen Hehl. »Das wäre absolut unlogisch und widerspräche der Handlungsweise intelligenter Lebewesen. Warum sollten sie Selbstmord begehen, nur um den Verlust einer relativ geringen Menge des lebenswichtigen PEW-Metalls zu verhindern? Sie würden nichts erreichen! Gar nichts!«
    Ich mußte ihm recht geben. Was Betty berichtete, war zwar sehr aufschlußreich und technisch imponierend, aber es ergab keinen Sinn. Warum sollte sich jemand selbst vernichten, nur um einen anderen daran zu hindern, einen Bruchteil des PEW-Metalls für Forschungszwecke zu benutzen? Einen Bruchteil, der das Leben auf Pordypor in keiner Weise durch sein Fehlen beeinflussen würde?
    Betty versuchte, ihren Standpunkt zu berichtigen: »Sie würden es nicht absichtlich tun, aber ich kann mir vorstellen, was passieren würde, wenn jemand von den führenden Paramags der Priestergruppe durchdreht. In einem solchen Fall gibt es keinen Platz mehr für die Logik. Eine Maschinerie wird in Gang gesetzt und kann nicht mehr aufgehalten werden. Ich weiß es aus den mentalen Diskussionen der Paramags unter sich. Es besteht keineswegs die Absicht, planetarischen Selbstmord zu begehen, aber jeder weiß, daß ein solcher geschehen wird, wenn man die gebändigten Kräfte der Antimaterie frei macht.«
    Es war bereits später Nachmittag geworden, als Betty und Tako ihren Bericht beendeten.
    Icho Tolot gab keinen Kommentar. Er zog sich wieder ein wenig in die umliegende Steppe zurück, um sein Planhirn einzusetzen. Wie ich ihn kannte und auch aus seinen Gedanken erfuhr, beschäftigte er sich mit dem aufgeworfenen Problem. Er berechnete die Chancen nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit und versuchte herauszufinden, wann die Katastrophe, von der wir definitiv wußten, daß sie stattfinden würde – denn sonst gäbe es ja später kein Trümmersystem –, erfolgte.
    Kitai Ishibashi entzündete ein Feuer in dem neuen Steinherd. Tama Yokida hatte ein kleines Tier erlegt, das Fell abgezogen und es zerlegt. Mit Widerwillen bemerkte ich, daß er sich anschickte, es über dem Feuer zu braten. Wie jedermann weiß, bin ich Vegetarier, auch wenn ich nichts dagegen habe, wenn jemand Fleisch genießt. Nur hatte ich die letzten Lebenssekunden des armen Opfers telepathisch miterlebt. Daher wäre mir ohnehin der Appetit vergangen.
    Ich machte mich wortlos auf die Suche nach geeigneten Pflanzen, um nicht wieder auf den Trockenbrei angewiesen zu sein. Als ich einen halben Kilometer von der Höhle entfernt auf einem Hügel stand, kam mir die ganze Sinnlosigkeit unserer Situation zum Bewußtsein. Da saßen wir, hundertzehntausend Jahre in der Vergangenheit, auf einem Planeten, der jeden Augenblick in die Luft fliegen konnte. Wir würden nichts dagegen tun können, denn Pordypor mußte zerplatzen, sonst könnte es in der Zukunft niemals das Trümmersystem geben.
    Ich hatte es aber selbst gesehen, und es war zum Ausgangspunkt unseres Abenteuers geworden. Die Frage war nur, ob nun nicht wir der Anlaß sein würden, daß es überhaupt entstand. Ein Zeitparadoxon?
    Neben dem Hügel, auf dem ich stand, wuchsen knollenartige Pflanzen, die mir recht appetitlich vorkamen. Vorsichtig zog ich eine von ihnen aus dem festen Boden, reinigte sie und brach ein Stück ab. Ich kostete und stellte fest, daß sie zwar nicht gerade besonders schmackhaft, dafür aber ungiftig war. Darin täusche ich mich selten. Es konnte durchaus sein, daß sie über dem Feuer zubereitet und entsprechend gewürzt ganz ausgezeichnet mundete. Besser jedenfalls als der terranische Trockenbrei, den sie Lebensmittelkonzentrat nannten.
    Ich sammelte ein halbes Dutzend und teleportierte der Einfachheit halber in unser Lager zurück. Dort wusch ich meine erbeuteten Knollen, schnitt das Grünzeug ab und legte sie in die noch vorhandene Glut des Herdes. Kurz danach drang mir ein aromatischer Duft in die Nase, und dann lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich hatte mal wieder eine gute Nase gehabt.
    Einen Tag lang taten wir nichts, aber am dritten Tag unseres Aufenthaltes auf Pordypor entschloß ich mich, etwas zu unternehmen. Ich hatte eine kurze Unterredung mit

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