Silberband 068 - Anti-Universum
Brust zu setzen. Mit einem Ruck drückte er Danton II nach hinten. Im gleichen Augenblick wälzte er sich herum. Er warf sich auf Danton II, der jedoch blitzschnell zur Seite auswich. Mit einer Hand bekam Atlan einen Arm Rois zu fassen. Er riß den anderen mit sich. Wieder stürzten sie nebeneinander auf das Eis. Die Schutzanzüge behinderten sie in ihren Bewegungen. Trotzdem kam Roi schnell wie eine Katze wieder hoch und rammte den Kopf in Atlans Magengegend. Atlan wurde zurückgeworfen. Die Luft wich pfeifend aus seinen Lungen. Er torkelte rückwärts. Danton II stürmte auf ihn zu. Atlan ließ sich fallen und packte dabei den angreifenden Gegner an den Händen. Er schleuderte Roi mit der Kraft des eigenen Schwungs über sich hinweg.
Danton II prallte heftig auf das Eis und blieb einen Augenblick wie benommen liegen. Mit einem Satz war Atlan über ihm.
Durch die Sichtscheiben ihrer Helme starrten sie sich an. Das Gesicht Dantons war verzerrt. Atlan glaubte Todesangst darin zu erkennen.
Danton II versuchte Atlan hochzustemmen, aber der Arkonide hatte in unzähligen Kämpfen so viel Erfahrung gewonnen, daß er genau wußte, wie er diesen Angriff parieren mußte. Er gab dem Druck von Dantons Armen scheinbar nach und stieß dann mit beiden Fäusten zu. Danton II gab einen erstickten Laut von sich. Er wurde sich der Gefahr bewußt, in der er sich befand. Das verlieh ihm ungeahnte Kräfte.
Er stieß Atlan weg und kroch auf allen vieren davon. Sein Ziel war Atlans Strahler, der ein paar Schritte entfernt auf dem Boden lag.
Bevor er ihn erreicht hatte, war Atlan schon wieder über ihm und hielt sich an den Anschlüssen des Rückentornisters fest.
Danton II reagierte instinktiv. Sein Wunsch, die Waffe unter allen Umständen zu erreichen, wurde ihm zum Verhängnis. Er warf sich mit einer verzweifelten Anstrengung nach vorn.
Atlan klammerte sich an den Anschlüssen fest. Durch den heftigen Ruck, mit dem Roi sich nach vorn bewegte, lastete Atlans volles Körpergewicht am Rückentornister. Der Arkonide spürte, daß die Anschlüsse nachgaben und sich lösten.
Danton II sank in sich zusammen. Er begann, konvulsivisch zu zucken.
Atlan richtete sich auf. Danton II hörte auf sich zu bewegen.
Der Lordadmiral beugte sich zu ihm hinab und drehte ihn auf den Rücken. Er warf einen Blick auf Rois Gesicht. Roi war erstickt.
Atlan durchsuchte seinen toten Gegner, fand aber nichts, was von Bedeutung gewesen wäre. Er nahm Rois Vielzweckgerät an sich und hob seine eigene Waffe auf.
Ein paar Minuten stand er noch da und überlegte. Dann packte er Danton II an den Beinen und zog ihn zu einem großen Erdloch. Er ließ die Leiche hineingleiten. Überall lagen Felsbrocken herum, so daß es ihm nicht schwerfiel, den Toten mit Steinen zuzudecken. Diese Arbeit dauerte eine halbe Stunde.
Nachdenklich stand der Arkonide schließlich vor dem Grab. Er hatte es nicht fertiggebracht, Danton II zwischen den Felsen liegenzulassen.
Vielleicht, überlegte er, gab es zwischen dem Toten und ihm doch eine Bindung, die über Feindschaft und Tod hinaus wirksam war.
»Du bist nicht Roi«, sagte Atlan leise. »Der richtige Roi ist noch am Leben.«
Er schaltete sein Flugaggregat ein. Eine Zeitlang kreiste er über der Grabstelle, als würde es ihm schwerfallen, sich von dem Toten zu trennen.
Seine Gedanken beschäftigten sich jedoch bereits mit Perry Rhodan.
Er wußte, daß er die beiden großen Gegenspieler nicht mehr einholen konnte. Der Vorsprung der beiden Männer war zu groß.
Vielleicht, überlegte Atlan, hatten Rhodan I und Rhodan II ihren Kampf ebenfalls schon entschieden.
Der Arkonide flog davon. Er hoffte, die Berge möglichst schnell überqueren zu können. Über das große Eismeer würde er sich dann Station Wasserball nähern.
Er fragte sich, ob er versuchen sollte, Rhodan über Funk zu erreichen. Unbewußt empfand er eine gewisse Scheu davor.
Er war nicht sicher, welcher Rhodan ihm antworten würde …
Die Grenze des Eismeers wurde von einer fast einhundert Meter breiten Erdspalte gebildet, die sich kilometerweit durch das Land zog. Diese Spalte bildete gleichzeitig den Anfang eines besonders schroffen Landstrichs.
Als Rhodan I und Rhodan II noch ungefähr zweieinhalbtausend Kilometer vom USO-Stützpunkt Wasserball entfernt waren, konnten sie aufgrund der ihnen vorliegenden Anpeilwerte zum erstenmal entscheidende Kurskorrekturen vornehmen.
Dabei stellte sich schnell heraus, daß Rhodan I bisher den günstigeren Kurs geflogen
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