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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beschleunigte mit Höchstwerten und vergrößerte den Abstand zu den Verfolgern ohne Mühe.
    »Zwei Kilometer, Sir!« rief Mentro Kosum.
    Unwillkürlich hob Perry Rhodan die Hand zur Stirn, um die Augen zu schirmen. Unten, in der Tiefe, entstand ein greller Feuerball, der sich blitzschnell ausbreitete und die Nacht über dem riesigen Raumhafen in hellen Tag verwandelte. In gespenstischem Licht, von scharfen Schlagschatten begleitet, erschienen die Leiber der Schiffe, die auf dem Landefeld standen.
    »Wirkungstreffer, Sir!« meldete Kosum.
    »Können Sie den Schaden abschätzen?«
    »Das Schiff steht noch, Sir. Anscheinend haben sie in den letzten Sekunden ein paar Schirmfelder aktivieren können. Aber die Bordwand ist an einer Stelle aufgerissen, und von Raumtüchtigkeit ist im Augenblick keine Spur mehr.«
    Perry Rhodan atmete auf. Das Flaggschiff des Gegners war lahmgelegt. Das einzige Raumschiff dieser Galaxis, das er zu fürchten hatte, weil es dem seinen ebenbürtig war, würde sich vorerst an der Verfolgung nicht beteiligen können. Erst jetzt hatten die Flüchtenden das Recht, sich einigermaßen sicher zu fühlen.
    Perry Rhodan sah auf. Der Feuerball war in sich zusammengesunken. Eine breite Fläche dunkelrot glühenden Materials umgab den Punkt, auf dem die andere MARCO POLO stand. Das Schiff der Fliehenden hatte mittlerweile eine Höhe von zwanzig Kilometern erreicht. Aus diesem Abstand war das mächtige Flaggschiff des Gegners nur noch ein schwarzer Fleck in der Nacht, der die dunkelrote Glut drohend und düster reflektierte.
    Die Kreuzerflottille geriet durch den unerwarteten Feuerüberfall durcheinander. In offensichtlicher Verwirrung glitten die einzelnen Fahrzeuge hierhin, dorthin und feuerten einige Salven ab, die wirkungslos verpufften.
    Hier, überlegte Perry Rhodan, endete die Planung. War es ihnen schon im Gefängnis in der Ausstellungshalle als optimistisch erschienen, an einen Erfolg des Ausbruchsversuches zu glauben, so hatten sie noch viel weniger den Mut gefunden, Pläne zu machen, die über die Wiedereroberung der MARCO POLO und den Start vom Raumhafen hinausgingen.
    Der weitere Plan ergab sich nun aus dem Gebot der Stunde. Das fliehende Schiff mußte soviel Abstand wie möglich zwischen sich und die Erde legen. Ein Ort mußte gefunden werden, an dem die MARCO POLO sicher landen konnte und wo sich den achttausend Mann unter Rhodans Kommando die Möglichkeit bot, ihre Lage zu überdenken, sich zu orientieren und über Wege und Mittel nachzusinnen, wie die Heimkehr zur eigenen Bezugsebene bewerkstelligt werden konnte.
    Finsternis liegt über der Tiefe.
    Plötzlich: das Licht eines Gedankens.
    »Der Effekt hat nun begonnen …«
    Ein zweiter Gedanke antwortet.
    »Halten Sie sich in Ihren Grenzen. Ich warne Sie im voraus …!«
    Die Gedankenlichter erlöschen. Finsternis breitet sich von neuem über die Tiefe.

6.
    Ein nasser Lappen klatschte in sein Gesicht, aber der Schock, der Ras Tschubai zusammenzucken ließ, wurde nicht von der Berührung ausgelöst, sondern von einem bösartigen Gelächter, das ihr vorausging. Obwohl er gerade erst aus tiefer Bewußtlosigkeit erwacht war, erkannte Tschubai das Wesen, das da lachte, sofort.
    Es war Gucky.
    Tschubai schlug die Augen auf. Er lag auf einem flachen, aber breiten Bett inmitten eines hell beleuchteten Raumes, von dessen Decke ein paar verschlungene Kabel herabhingen. Neben dem Bett standen Fellmer Lloyd, Balton Wyt, Irmina Kotschistowa und Gucky.
    »Hallo!« sagte Ras matt.
    Er schloß die Augen wieder, um sich zu konzentrieren. Er befand sich nicht an Bord der MARCO POLO. Seine Gedanken eilten in die Vergangenheit zurück.
    Er erinnerte sich, daß er von Rhodan zurückgeschickt worden war, um eine Bombe an Bord der anderen MARCO POLO zu deponieren. Dabei war er in ein Feuergefecht geraten und von seinen eigenen Leuten paralysiert worden. Die gegnerischen Truppen hatten seine beiden Begleiter getötet und die Bombe entschärft. Offenbar hatten sie nicht erkannt, daß Tschubai und sie zusammengehörten.
    Was war inzwischen geschehen?
    »Du hast jetzt genug geschlafen!« klang Guckys Stimme auf, wieder mit dem Gelächter.
    Tschubai war sensibel genug, um die unterschwellige Angriffslust in der Stimme des Ilts herauszuhören.
    Er begriff sofort, daß er nicht den liebenswerten Gucky vor sich hatte, den er seit Jahrhunderten kannte. Das Wesen neben seinem Bett war Gucky II.
    Daraus konnte er schließen, daß die drei anderen Mutanten ebenfalls zur

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