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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen Schwall verbrauchter Luft ins Gesicht. Danach atmete er mit geblähten Nasenflügeln ein, öffnete die Augen und sagte dumpf: »Sie sind unschuldig wie die Vögel in den Wäldern, und die Tautropfen im Gras sind für sie eine größere Kostbarkeit als alles Gold des Universums.«
    »Von wem sprechen Sie, Sir?« fragte ich.
    Der Tibeter öffnete die Augen, sah mich an und meinte: »Von den Wesen, die den Käfig der technischen Überzivilisation zerbrachen, um die Freiheit wiederzugewinnen.«
    »Meinen Sie die Tsittoks, Sir?« erkundigte sich Major Dragomir Borstow.
    Rorvic lächelte undefinierbar und schwieg. Major Borstow drang nicht weiter in ihn. Für die meisten Menschen war der rotäugige Tibeter so etwas wie eine heilige Kuh. Sie kannten ihn eben nicht so gut wie ich, der seine Launen ertragen mußte, ohne zu murren.
    Inzwischen hatte sich die PORTO CERVO dem Planeten weiter genähert. Wir empfingen die Peilsignale des kleinen Senders, den terranische Techniker vor einiger Zeit auf dem Platz installiert hatten, der als einziger Raumhafen Tsittoks diente. Der Planet gehörte nicht zum Solaren Imperium, aber er war auf Rhodans Weisung unter den Schutz des Imperiums gestellt worden. Die solare Menschheit beanspruchte aus ihrer Schutzmachtrolle keine Vorrechte; sie schützte lediglich die Eingeborenen vor Übergriffen von Raumfahrern aus allen Zivilisationen und garantierte, daß die Tsittoks frei über ihr eigenes Schicksal und ihren Planeten entscheiden konnten.
    Hin und wieder landete ein Raumschiff auf Tsittok und brachte ein paar Forscher oder Großwildjäger. Wenn die Eingeborenen es erlaubten, durften diese Leute eine begrenzte Menge Großwild abschießen oder ihren Forschungen nachgehen. Waren die Tsittoks dagegen, mußten sie unverrichteter Dinge wieder abfliegen. Perry Rhodan vertrat den Standpunkt, daß niemand auf einer Fremdwelt etwas zu suchen hatte, wenn die Bewohner jener Welt es nicht wollten und ihrerseits keine Gefahr für andere Zivilisationen darstellten.
    Meiner Meinung nach war das ein ganz vernünftiger Standpunkt. Vielleicht spielte auch die Überlegung dabei eine Rolle, daß es besser war, wenn nicht zu viele Menschen an Ort und Stelle erfuhren, daß andere Intelligenzen auch ohne technische Zivilisation glücklich waren.
    »Wir tauchen in zehn Minuten in die Planetenatmosphäre ein«, gab Kommandant Borstow bekannt.
    Die PORTO CERVO bremste mit hohen Schubwerten ab, und als sie in die Atmosphäre eintauchte, hatte sie fast keine Fahrt mehr. Mit Hilfe der starken Antigravprojektoren sank das Schiff so lautlos wie ein Ballon, aus dem langsam die Luft abgelassen wird. Auf den Bildsektoren der Subbeobachtung sahen wir unter uns einen großen Kontinent. Er war zur Hälfte von Dschungel bedeckt; die andere Hälfte waren Savannen und kleine Binnenseen.
    Direkt unter der PORTO CERVO lag ein kreisrunder Fleck in der Savanne am Ufer eines Sees. In einiger Entfernung von ihm waren zweihundert Meter hohe starke Wälle aus Glasfaserbeton errichtet worden. Sie schützten die Umwelt vor den Druck- und Hitzewellen, die ein startendes Raumschiff in der Phase des Starts erzeugte, in der die Impulstriebwerke die Massenträgheit zu überwinden hatten.
    »Demnächst werden dort unten Projektoren zur Erzeugung energetischer Start- und Landegerüste aufgebaut«, teilte Major Borstow uns mit. »Bis vor kurzem haben die Tsittoks die Genehmigung dazu verweigert.«
    Wir setzten einige hundert Meter neben der Space-Jet auf, die die drei Urlauber für den Flug nach Tsittok gemietet hatten. Danach befahl Dragomir Borstow seinem Cheffunker, die Urlauber mit dem starken Bordtelekom anzurufen.
    »Sie melden sich nicht«, erklärte der Funker eine Viertelstunde später.
    Der Kommandant stieß eine Verwünschung aus und meinte: »Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als Suchtrupps zu bilden und ausschwärmen zu lassen. Leider benötige ich dazu die Erlaubnis der Eingeborenen.«
    »Ich kann keinen Tsittok sehen, Major«, warf ich ein.
    »Wenn einer da wäre, würden Sie ihn bestimmt sehen, Tatcher«, sagte Rorvic phlegmatisch. »Mit einer durchschnittlichen Körpergröße von drei Metern sind die Tsittoks unübersehbar.«
    »Ich werde die Außen-Illumination einschalten lassen«, sagte der Kommandant. »Das lockt bestimmt ein paar Tsittoks an.«
    »Das wäre viel zu aufwendig«, meinte der Tibeter. »Bedenken Sie nur den Stromverbrauch. Ich kenne eine viel einfachere Methode, Kontakt zu den Eingeborenen

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