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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das?« flüsterte er, tödliche Drohung in der Stimme. Niemand antwortete.
    Ich befand mich unterdessen außerhalb seines Blickfeldes hinter einer dicken Marmorsäule. Sorgfältig untersuchte ich das Zepter des Sonnenkönigs, und schließlich entdeckte ich, daß sich das Oberteil drehen ließ. Ich schraubte es ab und blickte auf ein winziges Gerät, nicht größer als ein Fingerglied und doch voller kompliziertester positronischer Schaltkreise.
    Das mußte der Übeltäter sein, der den Widerstandswillen gegen die Psychodeformierung eingeschläfert und damit die Wirklichkeitsentfremdung indirekt herbeigeführt hatte. Jemand war sehr daran interessiert, Rhodans Sohn von Imperium-Alpha fernzuhalten und damit seinen zweifellos genialen Geist an positiven Aktivitäten zu hindern.
    Ich warf das Gerät auf den Boden und zertrat es mit dem Absatz. Danach schraubte ich das Oberteil des Zepters wieder auf und kehrte, diesmal ganz offen und für alle sichtbar, zum Thron zurück.
    Roi Danton blickte mir entgegen. Sein Gesicht war noch immer wutverzerrt, aber im Hintergrund seiner Augen dämmerte bereits die Ahnung dessen, was wirklich mit ihm und seinen Freifahrern geschehen war.
    »Hier haben Sie Ihren Narrenstab zurück, Majestät«, sagte ich mit ätzendem Spott. »Möchten Sie auch die Perücke und den übrigen Firlefanz wiederhaben, Roi Danton?«
    »Tatcher!« rief Rorvic warnend.
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, Sir. Ich glaube nicht, daß Michael Rhodan mich mit dem Schwert des Sonnenkönigs durchbohren wird. Immerhin hätte er selbst darauf kommen sollen, daß etwas nicht stimmte. Die Ursache des Alptraums verbarg sich in diesem Zepter, ein positronisches Gerät, das zweifellos der Lähmung der Willenskraft diente und außerhalb des Thronsaales nur noch schwach wirkte.«
    Roi preßte die Handflächen gegen seine Schläfen. »Tatcher?« flüsterte er erschüttert. »Sie sind Tatcher a Hainu? Dann ist dieses fette Individuum, das sich mir als Moliere vorstellte, Dalaimoc Rorvic?«
    »So ist es«, sagte Rorvic. Seine Zunge war vom Alkoholgenuß schwer. Er riß sich die Perücke vom Kopf. »Beim Schrein von Kapilavastu! Ich habe zuletzt selbst geglaubt, ich sei Moliere.«
    Er blickte mich strafend an. »Warum haben Sie dieses Possenspiel zugelassen, Sie nichtsnutziger Marshammel? Wahrscheinlich haben Sie sich noch daran ergötzt, wie wir uns entwürdigten.«
    »Sir«, erwiderte ich steif. »Sie vergessen, daß ich dieses Possenspiel beendet habe.«
    Der Tibeter seufzte tief und produzierte einen scheinheiligen Augenaufschlag.
    »In der Tat, aber nicht, indem Sie einen logisch fundierten Plan ausarbeiteten, ihn dem Hauptquartier in siebenfacher Ausfertigung zur Billigung vorlegten und ihn dann Punkt für Punkt systematisch erfüllten, sondern wieder einmal auf Ihre extravagante spontane Tour. Captain Hainu, geht es denn nicht in Ihren nutzlosen Marsianerschädel hinein, daß ein Offizier der Solaren Flotte streng nach Vorschrift zu handeln hat?«
    »Haben Sie etwa streng nach Vorschrift gehandelt?« fragte ich zurück. »Sie sind, voll wie ein Schnapsfaß, hier hereingewankt, haben dem Sonnenkönig die Füße geküßt und allerlei alberne Floskeln mit ihm getauscht.«
    »Genug!« unterbrach das Scheusal mich grob. »Ich kann nichts dafür, daß Sie nicht fähig sind, ein sauberes psychotaktisches Manöver als solches zu erkennen. Sie hätten mir mit Ihren albernen Diebereien beinahe das Konzept verdorben.«
    Roi Danton sah mich streng an, doch um seine Mundwinkel zuckte es.
    »Sie also haben mich heimlich eines Teils meiner Kleidung beraubt, Captain!« Er krümmte die nackten Zehen. »Wirklich eine reife Leistung. Gelegentlich müssen Sie mir einmal einige Ihrer Tricks beibringen.«
    »Zu gefährlich«, erwiderte ich. »Nachher machen die Freifahrer den galaktischen Meisterdieben noch Konkurrenz. Aber ich denke, Sie sollten sich jetzt um Ihre Leute kümmern und anschließend mit nach Imperium-Alpha kommen. Die Lage ist ernst.«
    »Wann war sie das nicht!« Roi seufzte schwer. »Bitte, geben Sie mir wenigstens die Beinkleider und Schuhe zurück, Captain a Hainu. Ich möchte meinen Freifahrern ins Gewissen reden; das würde aber im kurzen Hemdchen nicht wirken.«
    Ich holte die Sachen aus ihrem Versteck. Nachdem Roi Danton sich angekleidet hatte, versammelte er im Schloßhof alle seine Getreuen um sich, klärte sie über die Lage und über die Psychosomatische Abstraktdeformation auf und forderte von ihnen, sie sollten

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