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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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viertausend Schiffe angewachsen, und wir müssen damit rechnen, daß sich die Anzahl der Pilgerschiffe bei Erreichung unseres Zieles verdoppelt hat. Uns stehen aber bisher nur 54 Kampfeinheiten zur Verfügung. Es ist müßig, über eine ausreichende Verteidigung dieser gigantischen Flotte zu sprechen. Wenn es hart auf hart käme, stünden wir auf verlorenem Posten. Aber es ist andererseits gar nicht damit zu rechnen, daß starke Verbände der Blues oder meinetwegen auch der Arkoniden angreifen. Der Feind, wenn ich so sagen darf, erwartet uns am Ziel der langen Reise.«
    Wieder folgte zustimmendes Gemurmel, lediglich Major Holms blieb zurückhaltend.
    »Wir werden unsere Forderungen nur durchsetzen können, wenn wir wie ein Mann zusammenstehen. Und deshalb müssen wir die vorhandenen Kräfte koordinieren. Wir müssen alle Kampfeinheiten einem Oberbefehlshaber unterstellen. Was sagen Sie dazu, Major Holms?«
    »Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu«, meinte Holms. »Zumindest in dem Punkt, daß wir alle zusammenhalten müssen. Aber ein militärischer Zusammenschluß gefällt mir weniger, schon allein deshalb nicht, weil wir mit Waffengewalt nichts ausrichten könnten.«
    »Unsere Absicht ist nicht, Kampfhandlungen zu provozieren, sondern die Einigkeit aller Pilger zu demonstrieren und unsere Forderungen mit Nachdruck zu stellen«, betonte Oberst Trattin. »Sie sind doch nicht so naiv anzunehmen, daß man uns auf Terra mit offenen Armen empfängt, Major Holms?«
    »Keineswegs«, antwortete Holms. »Ich bin sogar sicher, daß man uns die Einreiseerlaubnis verweigern wird.«
    »Eben.« Oberst Trattin lächelte. »In Ihrem Fall ist sogar die Möglichkeit gegeben, daß man Ihnen befehlen wird, mit Ihren zwanzig Schiffen Terra fernzubleiben. Ja, es könnte sogar sein, daß Sie den Befehl erhalten, gegen die Pilger vorzugehen. Denn Sie gehören der Solaren Flotte an. Wie werden Sie sich verhalten, wenn von Terra der Befehl kommt, auf die Pionierschiffe zu schießen, Major Holms?«
    Der Kommandant der OMAHA wurde nervös. »Dieser rein theoretische Fall wird nie eintreten«, sagte er unsicher. »Großadministrator Rhodan würde nicht so weit gehen, auf Menschen schießen zu lassen.«
    »Auch dann nicht, wenn die Pioniere sich mit guten Worten nicht davon abhalten lassen, der Erde einen Besuch abzustatten?« erkundigte sich Oberst Trattin. »Glauben Sie, Rhodan wird zig Millionen Menschen die Landung auf einer Erde gestatten, auf der zur Zeit eine Völkerwanderung ohnegleichen stattfindet? Glauben Sie das, Major Holms?«
    »Nein«, sagte Major Holms leise.
    Oberst Trattin nickte zufrieden. »Gut. Dann sagen Sie mir jetzt, wie Sie sich verhalten werden, wenn Rhodan Ihnen befiehlt, gegen die Pilger vorzugehen. Werden Sie als Angehöriger der Solaren Flotte Ihre Pflicht erfüllen? Oder werden Sie für die verständlichen und berechtigten Forderungen der Pilger eintreten?«
    Major Holms überlegte lange, bevor er sagte: »Ich werde mich auf die Seite der Pilger stellen.«
    »Dann sind Sie ein Deserteur!« rief Oberst Trattin.
    »Der Wunsch, die Ursprungswelt der Menschheit aufzusuchen, ist stärker als der Eid, den ich der Solaren Flotte geleistet habe«, sagte Major Holms. »Ich gebe mich Ihnen geschlagen, Oberst Trattin. Sie haben recht. Wenn wir eine Chance haben wollen, terranischen Boden zu betreten, dann müssen wir unsere Kräfte zusammenschließen. Die Frage ist nur, wer den Oberbefehl über die Kampfeinheiten übernehmen soll.«
    Oberst Trattin lächelte. »Das liegt doch auf der Hand. Ich stelle mit dreißig Kampfschiffen das stärkste Kontingent. Also haben Sie sich mir zu unterstellen. Nicht zuletzt bin ich der ranghöchste Offizier.«
    Major Holms nickte. Er war nicht glücklich darüber, seine Schiffe unter den Befehl eines Offiziers zu stellen, der nicht der Solaren Flotte angehörte. Aber Oberst Trattins Ansprüche waren berechtigt.
    »Verfügen Sie über mich und meine Schiffe«, sagte Major Holms.
    »Danke.«
    Oberst Trattin atmete auf; er hatte sich die Verhandlungen schwieriger vorgestellt.
    Als im Laufe dieses Tages noch weitere acht Kampfschiffe zu der Pilgerflotte stießen, hatte Oberst Trattin leichtes Spiel, sie unter seinen Oberbefehl zu bekommen.
    »Wir kommen, Erde!« sagte er, als sie die nächste und vorletzte Linearetappe vornahmen.

11.
    Rhodan wurde blaß.
    Die ersten Aufnahmen der gigantischen Pilgerflotte trafen von den solaren Außenringstationen ein. Die Ortungsergebnisse wiesen aus, daß es sich

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