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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pioniere im letzten Moment hatten zurücklassen müssen, nach dem Geruch ihrer ehemaligen Herren.
    Und dann kam das Startzeichen. Die CALDERON hob als erstes Schiff vom Boden ab. Dann erst folgten die anderen.
    Der alte Mann hatte die Augen geschlossen. Er dachte daran, daß nun seine ganze Habe, alles, was ihm noch mit diesem Planeten verband und in dem großen Schrankkoffer untergebracht war, daß dies nun alles in den Impulsstrahlen der Triebwerke verging. Es war, als ziehe er damit einen Schlußstrich unter sein früheres Leben.
    Und der Junge, der einen Platz an einer Luke ergattert hatte, um seinen Liebling vielleicht noch einmal sehen zu können, wurde Zeuge, wie sein Hund von Flammen und Rauch verschluckt wurde.
    Die CALDERON und die neun anderen Frachtraumschiffe durchstießen die Lufthülle der Pionierwelt und erreichten den freien Raum.
    »Hier ist Kapitän Choreistan! Ich begrüße Sie an Bord der CALDERON und wünsche Ihnen eine angenehme Reise. In vier Stunden wird die erste Linearetappe eingeleitet. Ich bitte Sie, bis dahin alle Ihre Plätze zu behalten.«
    Die achttausend Pioniere rührten sich nicht vom Fleck. Dicht gedrängt hockten, lagen oder standen sie, schwiegen ergriffen, diskutierten oder beteten. Aber wie sie sich auch gaben, euphorisch oder besinnlich, sie dachten alle an das eine: zurück zur Heimat unserer Vorfahren!
    Und dann war es soweit, die erste Linearetappe wurde in Angriff genommen. Nach diesem ersten Flug durch den Zwischenraum hatten sie dreitausend Lichtjahre zwischen sich und ihre Wahlheimat gebracht. Sie waren ihrem Ziel um dreitausend Lichtjahre näher gekommen!
    »Hier ist Kapitän Choreistan!« ertönte es aus den Lautsprechern der Rundrufanlage. Die Pioniere lauschten seiner Stimme gespannt, als handle es sich um die Stimme eines gottbegnadeten Propheten. Der Kapitän fuhr fort: »Wir werden an diesen Koordinaten einen Aufenthalt haben. Aber wir warten nur so lange, bis die Schiffe von Emeron, Kauttolin, Cysanthom und Fiering zu uns stoßen. Dann werden wir den Flug gemeinsam fortsetzen   – als eine Flotte von hundert Raumschiffen.«
    Ein Jubelgeschrei brach los, das das Schiff erbeben ließ.
    Der zweite Tag des Pilgerflugs war angebrochen   – nur noch 48 Stunden Standard-Zeit, dann waren sie an ihrem Ziel. Die Flotte war inzwischen auf 1 . 500 Schiffe aller Größenordnungen angewachsen.
    Die Stimmung an Bord des Schweren Kreuzers OMAHA war nach wie vor gut   – obwohl die Lebensmittelversorgung zu wünschen übrigließ, obwohl die sanitären Anlagen für die dreitausend an Bord befindlichen Menschen nicht ausreichten.
    Die Luft war kaum mehr atembar. Die Krankenstation war hoffnungslos überbelegt, es fehlte an Medikamenten. Die Bilanz der ersten beiden Tage: acht Geburten, davon eine Totgeburt, und 95 Todesfälle. Bei den Toten handelte es sich überwiegend um ältere Leute, die den Strapazen einfach nicht gewachsen waren.
    Es kam zu Auseinandersetzungen um Liegeplätze, man raufte um die Essenrationen, und man prügelte sich grundlos   – Raumkoller. Viele der Pioniere, die es nicht gewohnt waren, mit so vielen Menschen auf engstem Raum zusammenzuleben, drehten durch.
    Zum Glück war an Bord noch keine Seuche ausgebrochen   – wenn man davon absah, daß sie eigentlich alle PAD-verseucht waren. Aber dessen waren sie sich nicht bewußt.
    Der 500-Meter-Kreuzer OMAHA war eines von zwanzig Wachraumschiffen, die von der Solaren Flotte zum Schutz der Pionierwelt Applus-Tando abgestellt worden waren. Da Applus-Tando nahe dem Blues-Gebiet lag, war es schon öfter zu Zwischenfällen gekommen. Doch seitdem die zwanzig Schweren Kreuzer in diesem Sektor Patrouille flogen, war es zu keinen Übergriffen der Blues mehr gekommen.
    Aber die Anwesenheit der zwanzig Flottenschiffe bekam in diesen Tagen eine neue, besondere Bedeutung. Sie übernahmen die Beförderung der Pioniere von Applus-Tando, die praktisch von der Zivilisation abgeschnitten waren. Wie hätten sie sonst jemals auf Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches, die Wiege der Menschheit aufzusuchen, hoffen dürfen?
    Es war ein Wunder, daß die zwanzig Einheiten gerade zur Stelle waren, als das Verlangen der Applus-Tandorer, zur Urheimat aller Menschenvölker zu pilgern, übermächtig wurde. So sahen es zumindest die Pioniere.
    Sintus Cervex, Erster Offizier an Bord der OMAHA und im Range eines Oberleutnants stehend, sah es jedoch anders. Seiner Meinung nach war es ein Verbrechen, die Menschen auf engstem Raum über

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