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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aß. Dann setzte er sich vor den Bildschirm und berührte den Sensor, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.
    Ein Bordin erschien auf der Mattscheibe und fragte nach seinen Wünschen. »Kann ich eine Verbindung mit Ronkaschs Diener, Iskla-Oom, bekommen?«
    »Dem Poynkorer?«
    »Richtig.«
    »Warum suchen Sie ihn nicht einfach auf? Der Bild-Interkom ist dienstlichen Zwecken vorbehalten. Der Mißbrauch ist strafbar.«
    »Ich bin erst zwei Tage hier und wußte das nicht. Entschuldigen Sie, bitte.« Der Bildschirm wurde wieder dunkel.
    Mit persönlicher Freiheit schien es im Drycnasch nicht weit her zu sein. Immerhin schien es erlaubt zu sein, sich vor Einbruch der Nacht nach Belieben innerhalb der Gebäude zu bewegen oder doch zumindest innerhalb des eigentlichen Wohnblocks.
    Dann mußte er eben den Poynkorer in seinem Zimmer aufsuchen, dessen Kennzeichennummer er sich gemerkt hatte. Es lag zwei Stockwerke höher und auf der anderen Seite. Natürlich war es ungewöhnlich, einen nahezu Unbekannten einfach abends zu besuchen, aber Rhodan ahnte, daß die Zeit drängte. Sein Plan, in das galaktische Archiv einzudringen, erforderte außerdem noch weitere Vorbereitungen, die Tage dauern konnten. Die große Frage war nur: Würde Iskla-Oom bereit sein, ihm zu helfen?
    Er verschloß sein Zimmer und glitt auf einem Rollstreifen in das übernächste Stockwerk. Es war nicht schwer, sich zurechtzufinden. Vor der Tür hielt er an und drückte leicht auf den Signalknopf.
    Es dauerte eine Weile, ehe vorsichtig geöffnet wurde. Als Iskla-Oom seinen Besucher erkannte, trat er überrascht einen Schritt zurück. Rhodan vermeinte aber auch eine gewisse Erleichterung bei dem Poynkorer festzustellen.
    »Hatten Sie jemand anderen erwartet?«
    »Kommen Sie herein, bitte«, sagte Iskla-Oom fast hastig und schloß die Tür. »Ich habe niemanden erwartet, aber ich werde oft von den Bordins belästigt. Sie mögen uns Poynkorer nicht.« Er bot Rhodan einen Platz an. »Ich wollte mich gerade hinlegen, denn heute ist kein Nachtdienst.«
    »Ich muß mit Ihnen reden, Iskla-Oom.«
    Die Wohnung war ähnlich eingerichtet wie die Rhodans. Nur einige der Möbel waren kleiner und zierlicher, nicht für die großen Bordins bestimmt.
    »Ja?«
    »Als erstes eine Frage: Warum belästigen die Bordins Sie? Ist das eine rassisch bedingte Abneigung, oder gilt der Haß nur Ihnen persönlich?«
    »Sie haben mich vom ersten Tag an nicht gemocht, weil ich bei Ronkasch einen guten Vertrag erhielt. Sie sind neidisch, und oft genug bereue ich, überhaupt hierhergekommen zu sein. Ich hätte nicht auf den Anatomen hören sollen, aber der meinte es gut mit mir.«
    »Sie meinen den Roten Anatomen?«
    Iskla-Oom nickte erstaunt. »Sie kennen ihn?«
    »Er hat mir geraten, Verbindung mit Ihnen aufzunehmen. Deshalb bin ich hier.«
    »Berichten Sie! Der Rote Anatom tut nichts ohne Grund.«
    »Sind wir hier sicher? Kann uns niemand hören?«
    »Vollkommen sicher«, beruhigte Iskla-Oom. »Ich habe die Räume gründlich untersucht. Man interessiert sich nicht für das, was die Diener in ihrer Freizeit tun.«
    Rhodan erzählte, wie er den Roten Anatomen aus den Händen des Roboters befreit hatte und schließlich mit ihm nach dem Diebstahl der ID-Marke aus dem Tempel der klagenden Gehirne geflohen war. Er ließ kein Detail aus und schloß mit der Bemerkung, daß es seine feste Absicht war, einen Blick in das galaktische Archiv zu werfen und dann zu fliehen. Dann sah er Iskla-Oom an.
    »Der Anatom versicherte mir, daß ich in Ihnen einen Freund finden würde. Wenn Sie mir schon nicht helfen wollen, so darf ich wohl annehmen, daß Sie mich wenigstens nicht verraten.«
    Der Poynkorer schwieg fast eine volle Minute, dann sagte er: »Ich bin schon ein Jahr hier, aber die Bordins machen mir das Leben schwer. Ich werde ebenfalls fliehen, und zwar mit Ihnen. Der Rote Anatom wird uns weiterhelfen. Nur begreife ich nicht, warum Sie das galaktische Archiv interessiert. Es sind nur Bilder mit fremden und unendlich weit entfernten Galaxien. Wer kann sich dafür schon so interessieren, daß er sein Leben aufs Spiel setzt?«
    »Jemand«, erklärte Rhodan, »dessen Heimat eine dieser Milchstraßen ist.«
    Iskla-Oom starrte ihn mit seinen Glotzaugen verblüfft an. »Sie sind ein Ceynach, ein gestohlenes Fremdhirn?«
    »Ja, ich bin kein Bordin.«
    Wieder dachte der Poynkorer nach. Dann streckte er Rhodan die Hand entgegen.
    »Gut, wir wollen Freunde sein. Ich werde dir helfen. Von Ronkasch kann ich den

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