Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Bildschirm weckte ihn. Schnell erhob er sich und schaltete das Gerät ein. Es war Hantscho, sein Herr.
    »Melde dich nach dem Essen bei mir in der Rechenzentrale, Panart. Wir haben Arbeit.«
    Hantscho duzte ihn plötzlich. Alle Herren duzten ihre Diener, aber bisher hatte er es nicht getan. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Er würde Iskla-Oom fragen müssen.
    »Ich werde dasein, Hantscho, pünktlich.«
    Der Bildschirm wurde dunkel. Rhodan legte sich wieder aufs Bett. Er verspürte noch keinen Hunger. Die Uhr im Wohnzimmer verriet ihm, daß er noch eine Stunde Zeit hatte.
    Später aß er eine Kleinigkeit und machte sich dann auf den Weg zum Rechenzentrum. Er hatte keine Gelegenheit, vorher mit Iskla-Oom zu sprechen.
    Der Rest des Tages verlief ereignislos, aber am Abend kam ihn der Poynkorer besuchen. Er teilte Rhodan erfreut mit, daß er heute keinen Nachtdienst habe und somit zur Verfügung stünde. Mit einer triumphierenden Gebärde zeigte er den Impulsschlüssel vor.
    »Hat Ronkasch den Verlust noch nicht bemerkt?«
    »Zum Glück nicht. Ich habe ihn eigentlich noch nie so arbeitsfreudig gesehen. Den Schlüssel scheint er völlig vergessen zu haben.«
    »Das geht nicht ewig so.«
    »Wir wollen ja auch nicht ewig hier bleiben.«
    Wieder hielten sie sich die ganze Nacht im galaktischen Archiv auf, und diesmal fand Rhodan fünf Bilder, deren Daten er sich notierte. In keinem Fall jedoch war er sicher, daß es sich um die Milchstraße handelte.
    In der dritten Nacht jedoch, nach ihrem Dienst im Observatorium, gab es einen Zwischenfall, der ihre Pläne mit einem Schlag änderte.
    Ungeschoren waren sie ins galaktische Archiv gelangt und begannen sofort mit der Suche. Rhodan hatte bereits eine derartige Übung, daß meist nur zwei Sekunden genügten, das Bild in sich aufzunehmen. Iskla-Oom drückte Kombination nach Kombination, und an der Projektionsdecke wechselten die Galaxien wie bei einem zu langsam laufenden Film.
    Dann war plötzlich ein ungewohntes Geräusch hinter Rhodan, der wieder auf dem Rücken lag, das Gesicht dem Kontrollpult und Iskla-Oom zugewandt. Er sah, wie der Poynkorer an ihm vorbeisah, die Augen vor Schreck weit aufgerissen, und gleichzeitig wußte er auch, was das Geräusch bedeutete.
    Die Tür zum Archiv hatte sich geöffnet.
    Langsam richtete er sich auf und drehte sich um.
    In der Tür stand Ronkasch, in der Hand einen zweiten Impulsschlüssel. In der anderen hielt er einen Energiestrahler.
    »Was soll das bedeuten?« fragte er, während sich die Tür hinter ihm schloß. »Ich erwarte eine Erklärung.«
    Rhodan warf Iskla-Oom einen fragenden Blick zu. Der Poynkorer sagte: »Es ist zwar verboten, das Archiv zu betreten, aber wer seine Kenntnisse in Astronomie vervollkommnen möchte, muß auch die fremden Galaxien sehen. Um Ihnen keine Schwierigkeiten zu bereiten, habe ich Ihnen den Schlüssel entwendet. Was werden Sie nun mit uns machen?«
    Ronkasch blieb in sicherer Entfernung. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Ratlosigkeit ab.
    »Ich werde Sie beide zur Meldung bringen müssen, und was das bedeutet, wissen zumindest Sie, Iskla-Oom. Es tut mir leid, einen so guten und fähigen Diener zu verlieren. Hantscho wird den Verlust Panarts ebenfalls bedauern.«
    »Warum müssen Sie uns melden? Vergessen Sie den Vorfall«, riet Rhodan.
    »Unmöglich, Panart, ich muß mich an die Vorschriften halten.«
    »Wir haben kein Verbrechen begangen. Ist es denn so schlimm, wenn wir uns das Archiv ansehen? Bilder, nichts als Bilder …«
    »Sie können Ihre Argumente morgen dem Prüfer vortragen«, unterbrach ihn Ronkasch nicht gerade freundlich. »Er wird entscheiden, was mit Ihnen zu geschehen hat.« Er winkte mit seinem Strahler. »Kommt mit, ihr beiden!«
    Iskla-Oom desaktivierte die Anlage, bevor er sich in Richtung Tür in Bewegung setzte. In seinen Augen leuchtete es kurz auf, als er an Rhodan vorbeikam, der seine rechte Hand langsam in die Tasche schob. Vorsichtig entsicherte er seinen ›Schreibstift‹.
    Zu Ronkasch gewandt sagte er: »Bestellen Sie Hantscho, daß es mir leid tut, wenn ich ihn enttäuschen mußte, er war mir ein guter Herr. Aber ich habe eine Aufgabe und mein Leben hängt davon ab, ob ich sie erfüllen kann oder nicht. Ihnen möchte ich auch für Ihre Güte danken und betonen, daß ich Ihnen Ihre jetzige Handlungsweise nicht verüble. Sie haben keine andere Wahl. Ich leider auch nicht.«
    Beim letzten Wort zog Rhodan den schmalen Silberstift aus der Tasche und richtete die

Weitere Kostenlose Bücher