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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Begleitung Ronkaschs war ich einmal dort. Ehrlich gesagt, sie sehen fast alle gleich aus, bis auf geringfügige Unterschiede, aber das ist ein Eindruck, der täuscht. Im Grunde genommen gleicht keine Galaxis der anderen vollständig.«
    »Vielleicht kann ich Hantscho bitten, mir das Archiv zu zeigen.«
    »Es gehört nicht zu seiner Abteilung.«
    Rhodan wollte sich auf keinen Fall verdächtig machen, wenigstens nicht, bevor er mit Iskla-Oom im Vertrauen gesprochen hatte. Dazu war es heute zu spät. Morgen vielleicht.
    Rhodan schützte nach einiger Zeit Müdigkeit vor und bat Ronkasch, in seine Wohnung zurückkehren zu dürfen. Er bedankte sich höflich für die erwiesene Freundlichkeit und erbot sich, gern mit Iskla-Oom hin und wieder die Nachtwache im Observatorium zu übernehmen.
    Er fand den Weg leicht und schnell, nutzte jedoch die Gelegenheit, sich zu ›verirren‹. Am ersten Tag konnte das kaum auffallen.
    Er begegnete niemandem, als er sich dem Rechenzentrum näherte, dessen Ausmaße jedoch viel größer waren, als er angenommen hatte. Mehr als einmal endete der Weg vor verschlossenen roten Metalltüren, hinter denen die für Diener verbotenen Räume lagen. Hinter einer dieser Türen mußte sich auch das galaktische Archiv befinden. So kam er nicht weiter.
    Kurz bevor er seinen Wohnkomplex erreichte, kam ihm auf dem Hauptkorridor ein Bordin entgegen, musterte ihn mit mißtrauischen Blicken und hielt ihn schließlich an.
    »Was suchen Sie hier um diese Zeit? Ich bin Wachdiener 17.«
    Rhodan blieb höflich und zurückhaltend.
    »Ich bin erst einen Tag im Drycnasch und hatte Nachtdienst im Observatorium. Nun suche ich meine Wohnung.«
    »Sie kommen aber aus einer ganz anderen Richtung.«
    »Ich hatte mich verlaufen.«
    Der Wach-Bordin schien sich mit der Antwort zufriedenzugeben, notierte sich aber Rhodans ID-Marke. Dann deutete er in die Richtung, aus der er gekommen war.
    »Ich werde den Vorfall melden müssen. Gehen Sie weiter, der dritte Gang links, dann finden Sie Ihre Zimmer.«
    Rhodan atmete auf, als er die Tür hinter sich schloß. Abgesehen davon, daß seine Aufgabe schon vom astronomischen Standpunkt aus schier unlösbar war, erwarteten ihn noch andere Schwierigkeiten. Wie sollte er jemals unbemerkt in das verbotene Archiv gelangen? Und wie sollte er dann, wenn er entdeckt wurde, das Drycnasch ungeschoren verlassen können? Der Energieschirm verhinderte die Flucht mit einem gestohlenen Gleiter. Blieb nur der Lift hinab ins Tal.
    Er legte sich angezogen auf sein Bett und schlief erst ein, als draußen auf dem Plateau der Morgen graute.
    Hantscho rief ihn erst am frühen Nachmittag zu sich. »Sie waren gestern lange im Observatorium, Panart, darum habe ich Sie schlafen lassen. Wann haben Sie es verlassen?«
    »Ich habe nicht auf die Uhr gesehen, aber es war spät.«
    »Als der Wächter Ihnen begegnete, war es jedenfalls eine volle Stunde später. Alabrysch meldete mir den Vorfall und bat um Aufklärung.«
    Abermals erklärte Rhodan, daß er sich auf dem Rückweg verlaufen und lange gebraucht habe, sich wieder zurechtzufinden. Das Gegenteil konnte ihm niemand beweisen, aber der Hauch eines Verdachtes blieb. Hantscho ließ sich zwar nichts anmerken, aber Rhodan hatte den Eindruck, daß er nicht ganz so freundlich war wie am Vortag.
    Die Rechenzentrale war eine gigantische Anhäufung miteinander gekoppelter Computer, Auswertungszentralen und Speicherbänke. Nur wenige Wissenschaftler arbeiteten hier, da fast alle Arbeitsvorgänge von einem Kommandoraum aus gesteuert wurden.
    »Die Feinsortierung nach der Auswertung und Speicherung muß heute von uns durchgeführt werden, Panart. Keine Maschine ist so vollkommen, daß sie uns ersetzen könnte. Oft sind es nur geringfügige Unterschiede im Spektrum oder der Oberflächenstruktur des betreffenden Planeten oder eines Sterns, die von der Automatik nicht mehr registriert werden. Manchmal gibt es überhaupt keine Unterschiede, dann müssen wir ein anderes Unterscheidungsmerkmal finden, um die betreffenden Körper bezeichnen zu können.«
    Es handelte sich demnach um das Archiv für Sterne und Planeten der Galaxis Naupaum, stellte Rhodan enttäuscht fest. Aber auch das war eine interessante Aufgabe, wenn er damit seinem Ziel auch nicht viel näher kam. Er begriff schnell, worum es ging, und als Hantscho am Abend die Arbeit einstellte, schien er wieder ganz zufrieden zu sein und den nächtlichen Vorfall vergessen zu haben.
    Rhodan ging auf seine Zimmer, wusch sich und

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