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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen spannte. Im ersten Augenblick fühlte sich Rhodan in ein Planetarium versetzt, und dieser Eindruck verstärkte sich noch mehr, als er das mattschimmernde Material betrachtete, aus dem die Decke bestand.
    Ein gigantischer Bildschirm!
    Ringsum verlief konform mit der Wandrundung ein einziger breiter Tisch, auf dem in Abständen von zwei Metern Kontrollen zu erkennen waren.
    Iskla-Oom sagte: »Ich war erst einmal in Begleitung meines Herrn hier und weiß, wie man die gewünschten Bilder abrufen und auf den Schirm projizieren kann. Das System ergibt eine extreme Vergrößerung. Natürlich muß man wissen, welche Galaxis man studieren möchte, sonst wird die Suche endlos.«
    Es war aussichtslos, das wußte Rhodan schon jetzt. Selbst wenn er für jedes einzelne Foto nur dreißig Sekunden benötigte, würden gut zwei Monate vergehen, ehe er alle gesehen hatte.
    Aber er mußte es versuchen. Wenn er Glück hatte, erkannte er schon auf dem zehnten Bild die heimatliche Milchstraße. Dann brauchte er nur noch die offizielle Bezeichnung, um ihre Position von Naupaum aus gesehen festzustellen. Wenn er Glück hatte!
    »Zeig mir, wie es geht! Wir haben nicht viel Zeit.«
    Iskla-Oom führte ihn an eine Stelle des Tisches und drückte auf mehrere Knöpfe, die den Schirm aktivierten. Der mattschimmernde Himmel – die Decke des Archivs – wurde dunkler, dann lichtlos schwarz. Nur die Kontrollen auf dem Ringtisch wurden durch kleine Lämpchen notdürftig beleuchtet, so daß man die Bezeichnungen lesen konnte. Ein Knopfsystem ermöglichte wie bei einem Computer die Herstellung jeder gewünschten Zahlen- und Buchstabenkombination. Die auf jedem Tischabschnitt vorhandenen Möglichkeiten gingen in die Tausende.
    Iskla-Oom stellte wahllos eine Kombination her. An der Decke leuchtete eine Galaxis auf, so, wie sie aussah, wenn man sie von Naupaum aus betrachtete. Obwohl man sie in Wirklichkeit vielleicht nur als verwaschenen Nebelfleck beobachten konnte, stand sie nun klar und fast in alle ihre Sterne aufgelöst über Rhodan, der die eigene Milchstraße schon oft genug vom Leerraum aus hatte sehen können. Allein die ungewöhnlichen Farben sagten ihm sofort, daß es sich nicht um die eigene Welteninsel handelte.
    »Weiter!« bat er, wie von einem Fieber gepackt.
    Iskla-Oom verlor keine Sekunde. Er hatte längst das Rechenexempel begriffen, um das es ging. Die Betrachtungszeit mußte stark reduziert werden.
    Rhodan hatte sich auf den Rücken gelegt, denn der Boden der Projektionsarena war mit dicken Polstern bedeckt. Ganz ruhig lag er da und schaute zur Decke empor. Bild auf Bild entstand über ihm, und immer sah er auf den ersten Blick, daß es das falsche war.
    Nicht nur die Farben, auch die Form bildete ein Problem. Viele Galaxien hatten die Form der Milchstraße, von der Seite gesehen eine flache Linse und von oben betrachtet ein vielarmiges Ungeheuer. Von schräg sah sie wieder anders aus.
    Wie aber sah die Milchstraße von Naupaum aus, wenn man sie überhaupt sah?
    Stunde um Stunde verging, und nur zweimal hatte Rhodan das Bild anhalten lassen, um die betreffende Galaxis länger betrachten zu können. Die Formen schienen vertraut, aber die Sicherheit der Bestimmung fehlte. Er notierte sich die astronomische Bezeichnung.
    Schließlich, als sie schon beim dritten Pult angelangt waren, schaltete Iskla-Oom ab.
    »Wir müssen für heute aufhören, sonst werden wir entdeckt. Wir machen morgen weiter, wenn ich keinen Nachtdienst habe. Ich besorge dir Kleinkopien der beiden fraglichen Galaxien, das ist leicht und fällt nicht auf. Mehr können wir jetzt nicht tun, ohne uns in größte Gefahr zu begeben, oder willst du heute schon fliehen?«
    »Nein. Ich muß erst wissen, wo meine Galaxis ist.«
    »Gut, dann komm!«
    Sehr gut wurde das Drycnasch nicht bewacht, denn sie begegneten keinem einzigen Wächter auf dem langen Weg zurück in ihren Wohnblock. Der Abschied war kurz und hastig. Morgen würden sie sich wiedersehen. Nein, heute schon, denn draußen dämmerte bereits der Tag.
    Rhodan konnte nicht so schnell einschlafen. Immer wieder entstand vor seinen Augen das Bild der beiden Galaxien, die der seinen so ähnlich gesehen hatten. Welche von beiden war es, die er suchte – wenn es überhaupt eine von ihnen war?
    Neben der einen hatte ein winziger Nebelfleck geschwebt, ganz dicht am Rand. Das konnte M-13 sein, der Sternhaufen außerhalb der Milchstraße, der auch Arkon beherbergte. Aber es konnte natürlich auch ein Zufall sein. Der

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