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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich durch den schmalen Gang vor zur Pilotenkanzel. Er kannte die Konstruktion ungefähr, denn er hatte die Kontrollen beim Herflug genau studiert. Es handelte sich um einen ähnlichen Typ.
    Iskla-Oom schloß die Tür, kam nach und nahm neben ihm Platz.
    Mit einigen Handgriffen aktivierte Rhodan den Antigrav. Der Gleiter wurde schwerelos und stieg mit ein wenig Schub langsam in die Höhe. Erste Energieschüsse wurden aus zu großer Entfernung abgegeben und verfehlten ihr Ziel. Rhodan verstärkte den Schub, der Gleiter stieg nun schneller. Die Siedlung mit ihren Lichtern fiel nach unten weg, aber die Verfolger würden nicht so schnell aufgeben.
    Sie mußten fünf Kilometer steigen, um den Ostriegel überfliegen zu können, und dann lagen noch sechshundert Kilometer vor ihnen, bis sie den Stadtrand von Nopaloor erreichten. Die Verfolger würden mit Sicherheit nicht damit rechnen, daß die geflohenen Diener ausgerechnet in der Hauptstadt Schutz suchten.
    Iskla-Oom, der den Posten des Beobachters übernommen hatte, sagte aufgeregt: »Die ersten Gleiter steigen auf. Wenn sie bewaffnet sind, haben wir bald einige Sorgen. Wir sind nicht bewaffnet.«
    »Wir haben den Handstrahler«, entgegnete Rhodan. »Öffne die Oberluke und versuche, die Verfolger aufzuhalten. Sobald wir den Riegel überflogen haben, nehme ich Kurs nach Nordosten, in die Berge. Vielleicht können wir dort erst einmal für einige Zeit verschwinden. Es wird dort Täler geben.«
    »Alle bisher entflohenen Diener wurden zuerst in den Bergen gesucht«, meldete Iskla-Oom seine Bedenken an. »Wohin sollten sie sonst fliehen?«
    Rhodan gab keine Antwort. Er erhöhte die Steiggeschwindigkeit, als die ersten besser gezielten Energiebündel den Gleiter fast streiften. Die Verfolger holten schneller auf, als ihm recht war. Sie mußten doch die besseren Fahrzeuge haben …
    Was dann geschah, konnte Rhodan später nicht mehr genau rekonstruieren, denn er war zu sehr mit den Kontrollen seines Gleiters beschäftigt. Jedenfalls stellte er mit einem schrägen Blick nach links oben fest, daß der gesamte Plateaukomplex des Drycnasch hell erleuchtet war. Der elf Kilometer hohe Gipfel war von einer Lichtkrone umgeben, die alle Sterne erlöschen ließ.
    Und insgesamt sieben Gleiter verfolgten die beiden Flüchtlinge.
    Iskla-Oom, so konnte sich Rhodan später noch erinnern, stand aufrecht in der Kanzel auf dem Sitz des Kopiloten, die Oberluke geöffnet und somit halb im Freien. Der Luftzug war so stark, daß er den kleinen Poynkorer fast umwehte. Mit einer Hand hielt sich der tapfere kleine Kerl fest, mit der anderen visierte er den ersten Verfolger an und eröffnete das Feuer.
    Rhodan sah den Riegelkamm dicht vor sich und zog den Gleiter zum letzten Mal hoch. Die Luft war bereits so dünn, daß er sehr schnell atmen mußte, um genügend Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Lange hielt er das nicht mehr aus. Aber der fünf Kilometer hohe Riegelkamm war nicht sehr breit. Einmal darüber hinweg, konnte er den Gleiter zurück in die dichteren Luftschichten stürzen lassen.
    Der Handstrahler war in seiner Wirkung im Vergleich zu den eingebauten Energiekanonen des schnell aufkommenden Polizeigleiters ein Kinderspielzeug. Die anderen sechs Gleiter schienen Zivilfahrzeuge zu sein und waren nicht bewaffnet.
    Die ersten Schüsse des gefährlichen Verfolgers verfehlten ihr Ziel abermals. Dafür war Iskla-Oom insofern erfolgreich, als er einen weiter hinten fliegenden Gleiter rein zufällig traf und zum Absturz brachte. Der Polizeigleiter wurde nun ernsthaft gefährlich.
    »Nimm ihn unter Feuer!« empfahl Rhodan verzweifelt. »Wenn er näher kommt, sind wir erledigt.«
    Er hatte keine Zeit mehr, sich weiter um die Verteidigung zu kümmern. Der Hang vor ihm fiel endlich steil nach unten, und er konnte tiefer gehen. Bald konnte er auch wieder besser atmen und bekam mehr Sauerstoff. Ein Energiestrahl streifte fast den Gleiter, und Iskla-Oom feuerte ununterbrochen auf den näher rückenden Verfolger. Dann stieß er plötzlich einen Schrei aus.
    Rhodan sah aus den Augenwinkeln heraus, wie der Poynkorer von einer grellen Flamme eingehüllt wurde und aus der Oberluke ins Freie geschleudert wurde. Sich ständig überschlagend, stürzte er brennend in die Tiefe, bis er im Dunkel der Nacht verschwand.
    Iskla-Oom war tot. Er hatte die gewagte Flucht mit seinem Leben bezahlt.
    Eine unbeschreibliche Wut stieg in Rhodan hoch. Allein und ohne Waffen saß er in dem Gleiter, dessen Kontrollen durch den

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