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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Chance haben«, sagte er heftig. »Er muß einfach. Hier auf der Erde schert man sich wenig um unsere sozialen Probleme. Deshalb hoffe ich auch, daß man sich von dem Intrigenspiel nicht beeinflussen läßt.«
    »Sie haben recht«, entgegnete der Sekretär, »vorausgesetzt, daß dieses vorgebliche Falschspiel aus den Unterlagen ersichtlich ist. Das scheint mir jedoch nicht der Fall zu sein.«
    »Dann sieht es übel aus.«
    Wieder lächelte der Sekretär. »Sie sollten sich dennoch nicht unnötig aufregen. Wie ich gerade sehe, hat der Rat der juristischen Berater Rhodans bereits seine Empfehlung gegeben. Danach sieht es nicht schlecht aus.«
    »Das heißt … man empfiehlt eine Begnadigung?«
    »Darauf kann ich Ihnen nun wirklich nichts mehr sagen.« Der Alte tat ihm leid. Er fühlte, daß er Trost brauchte, und er wollte ihn nicht unnötig auf die Folter spannen. »Bedenken Sie bitte, daß der Großadministrator in nur ganz wenigen Fällen ein Gnadengesuch abgelehnt hat. Soweit ich mich entsinne, ging es dabei aber um ganz andere Dinge als hier.«
    Über einer der getäfelten Türen leuchtete ein Licht auf. Er nickte dem Alten zu und verschwand durch die Tür.
    Andro-Rhodan saß hinter seinem Arbeitstisch. Er wirkte ruhig und konzentriert wie fast immer. Ihm war nicht anzusehen, ob ihn die Konferenz angestrengt hatte oder nicht. Dabei wußte der Sekretär, daß niemand so zielstrebig zu arbeiten pflegte wie er, wenn derartige Besprechungen angesetzt wurden. Der Terminkalender Rhodans war bis auf die letzte Minute gefüllt.
    »Darf ich Sie bitten, Sir, diesen Fall abzuzeichnen?« Er legte ihm das Gnadengesuch vor.
    Unerwartet nahm der Großadministrator die Akte auf und las sie sorgfältig durch. Diese Haltung überraschte den Sekretär. Im allgemeinen verließ sich Rhodan auf seine Berater und begnügte sich damit, sich in solchen für ihn relativ unwichtigen Fällen oberflächlich zu informieren. Unbehaglich wartete der Sekretär. Plötzlich befürchtete er, daß Rhodan anders entscheiden könnte als sonst.
    Bevor er etwas sagen konnte, machte der Großadministrator einen handschriftlichen Vermerk und unterschrieb. Er reichte die Akte zurück. Betroffen blickte sein Mitarbeiter auf die Unterschrift.
    »Abgelehnt, Sir? Damit nehmen Sie dem Verurteilten jede Chance. Er hat nicht einmal die Möglichkeit, sich zu rehabilitieren.«
    Rhodan griff kühl nach einem anderen Schriftstück und las es durch.
    »Sie machen es sich leicht, Sir, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich weiß nicht, wie ich dem Vater Ihre Haltung erläutern soll.«
    »Das ist Ihr Problem.«
    Der Sekretär legte die Akte auf den Arbeitstisch zurück. »Ich werde mich in einen anderen Arbeitsbereich versetzen lassen, Sir.«
    Der Großadministrator antwortete nicht. Konzentriert bearbeitete er die Papiere, die vor ihm lagen. Er schien nicht zu bemerken, daß noch jemand im Raum war. Erst als sich die Tür hinter dem Sekretär geschlossen hatte, blickte er kurz auf. Ein sardonisches Lächeln umspielte seine Lippen.
    Naupaum
    Rhodan blieb in der offenen Tür stehen. Er beobachtete Doynschto den Sanften, der ein narkotisiertes Versuchstier operierte. Nur eine Glasscheibe trennte die beiden Männer voneinander.
    Der Terraner fühlte sich jetzt besser. Der Schwächeanfall war vorüber, dennoch war er nach wie vor stark beunruhigt.
    Doynschto lächelte, als er Rhodan bemerkte, und er gab ihm mit einer Geste zu verstehen, daß er den Operationsraum betreten könnte.
    »Ich habe meine Untersuchung bereits abgeschlossen«, sagte er, als Rhodan neben ihm stand. Von seinem geplanten Experiment mit Rhodan hatte er inzwischen nicht mehr geredet.
    »Ich hoffe, Sie sind zu dem erhofften Ergebnis gekommen«, entgegnete der Terraner im Körper des Bordins höflich.
    »Ich bin zufrieden.«
    Der Wissenschaftler vernähte die Schnitte und legte das Tier dann in seinen Käfig zurück. Dabei blickte er Rhodan mehrmals prüfend an. Offensichtlich wartete er darauf, daß dieser endlich etwas sagte.
    »Ich muß etwas mit Ihnen besprechen, Doynschto«, sagte Rhodan.
    Der Kliniker schien nicht überrascht zu sein. Mit einer fast vertraulichen Geste nahm er Rhodans Arm.
    »Kommen Sie! Wir können uns in der diagnostischen Sektion besser unterhalten. Ich habe bereits bemerkt, daß etwas nicht in Ordnung ist. Wollen Sie mir nicht lieber gleich sagen, was es ist?«
    »Sie wissen es doch schon«, antwortete Rhodan mit einem schwachen Lächeln.
    Sie erreichten die

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