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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte, dann wollten sie ihn lebend greifen. Nur seine Leute befanden sich in Lebensgefahr, nicht er selbst. Wenn er sie dicht genug um sich scharte, bot er ihnen damit Schutz. Sie gehorchten seinem Befehl. Das Kampfboot stieß auf die dicht zusammengedrängte Gruppe herab und schoß darüber hinweg, ohne einen Schuß abzufeuern.
    Bevor der Feind zum drittenmal angreifen konnte, erreichten die Gleitbalken den Felsen. Heltamosch setzte sein Gefährt hastig ab und sprang aus dem Sattel. Die Fahrzeuge des Gegners hatten sich inzwischen neu gruppiert. In etwa zwanzig Metern Höhe bildeten sie einen weiten Kreis um den Monolithen. Die Duynter waren gefangen. Heltamosch hatte es, als er den Vorstoß plante, nicht für nötig gehalten, schwere Waffen mitzunehmen. Die Männer waren nur mit Nadlern ausgerüstet.
    Draußen im freien Gelände, etwa zweihundert Schritte entfernt, lag der abgestürzte Gleitbalken und um ihn herum verstreut die reglosen Gestalten der Männer, die er beim Aufprall von sich geschleudert hatte. Heltamosch zog in Erwägung, Priatosch mit seinen Landebooten zu Hilfe zu rufen; aber er verwarf den Gedanken wieder, weil er dem Feind damit den Umfang seiner Streitmacht verraten hätte. Selki-Loot hätte, wenn er seines Opfers nicht habhaft werden konnte, keinen Augenblick gezögert, die Behörden darauf aufmerksam zu machen, daß Heltamosch, der Regierungschef von Duynt, widerrechtlich auf Yrvytom gelandet sei. Das mußte vermieden werden.
    Die Kampfboote würden noch eine Zeitlang um den Felsen kreisen; aber schließlich würden sie doch landen müssen. Dann, wenn der Feind sich in Person zeigte, würden die Nadler in Aktion treten und das ungleiche Kräfteverhältnis ausgleichen.
    Es zeigte sich bald, daß Heltamosch ein wenig zu optimistisch gewesen war. Der Gegner hatte zwar unzweifelhaft den Auftrag, sich der Person des Mato Pravt unversehrt zu bemächtigen. Aber er verstand es, Heltamoschs Taktik des Dicht-aneinander-Hängens unwirksam zu machen. Heltamosch wurde zuerst durch den Schreckensruf eines seiner Leute darauf aufmerksam gemacht, daß eines der Kampfboote sich herabgesenkt und zwei Mitglieder seiner Besatzung an der nahezu senkrechten Wand des Monolithen abgesetzt hatte. Heltamosch hatte mit einem Vorstoß aus dieser Richtung nicht gerechnet. Aber die Geschöpfe, mit denen er es zu tun hatte, waren Navater, deren Beine in kleinen Saugnäpfen endeten, die ihnen das Begehen auch schwierigsten Terrains ermöglichten.
    Gleichzeitig landeten drei weitere Boote rings um den Monolithen herum. Jedem Fahrzeug entstiegen drei Navater. Sie trugen schwere Strahlwaffen und hielten sie schußbereit, während sie den Kreis um die Duynter ständig verengten. Es war ein lautloser, unheimlicher Vorgang. Außer der einen Salve, die den vordersten Gleitbalken zum Absturz gebracht hatte, war noch kein Schuß gefallen. Langsam näherten sich die Angreifer der Linie, innerhalb deren die Nadler der Verteidiger ihre Wirksamkeit entfalten konnten. Die Duynter scharten sich dichtgedrängt hinter ihrem Anführer, der sie mit seinem Körper gegen die tödlichen Salven der Strahler zu decken versuchte. Aber wie konnte ihm das gelingen? Er wurde von zwei Ebenen her angegriffen.
    Die neun Navater, die den Felsen umringt hatten, blieben plötzlich stehen. Eine hohe Stimme im typisch zischelnden navatischen Tonfall erklang: »Ergeben Sie sich, Mato Pravt, und es wird niemand etwas geschehen!«
    Lügner, dachte Heltamosch zornig. Ihm würden sie das Gehirn austauschen, und seine Leute würden sie umbringen, damit sie niemand etwas davon verraten konnten.
    »Ziehen Sie sich zurück und lassen Sie uns in Frieden!« rief er zur Antwort. Und um ihnen sein Selbstbewußtsein zu zeigen, fügte er hinzu: »Lassen Sie sich nicht auf eine Sache ein, die Ihnen allen letzten Endes das Genick brechen wird.«
    Die Antwort der Navater bestand darin, daß sie sich wieder in Bewegung setzten. Verzweiflung befiel den Mato Pravt. Er hielt die Waffe in der Hand. Die vordersten Angreifer waren bereits in Schußweite. Er drückte auf den Auslöser. Der giftige Pfeil durchdrang den naturgewachsenen Panzer des Insektenabkömmlings und brachte den Navater zu Fall. Im gleichen Augenblick fauchte es von der Höhe des Felsens herab. Im hintersten Glied der Verteidiger stürzten zwei Männer zu Boden. Die Strahlsalven hatten sie getötet.
    Da ging der Zorn mit Heltamosch durch. Er sprang zwei Schritte nach vorn. Der Finger der rechten Hand ruhte fest auf

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