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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verhalten gefällt mir überhaupt nicht. Wir sollten verschwinden, bevor er zurückkommt. Wer weiß …«
    Rhodan winkte ab. »Wir werden auf seine Rückkehr warten. Dann wissen wir, woran wir mit ihm sind.«
    »Sie mißtrauen ihm also auch?«
    »Mehr noch als Sie, Gleynschor. Ich bin sicher, daß er uns schon längst an die Ycras verraten hat. Möglicherweise ist er gar nicht allein, wenn er zurückkommt.«
    »Und dennoch wollen Sie seelenruhig auf seine Rückkehr warten?« wunderte sich Schilnitin.
    »Wir könnten gar nicht hinaus, ohne das Schloß aufzubrechen«, erinnerte ihn Rhodan. »Wenn Croyoro zurückkommt und die Tür unversehrt vorfindet, muß er der Meinung sein, daß wir noch hier sind. Wir aber … Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, daß die Verbindungswände unglaublich dünn sind, Schilnitin?«
    »Das schon, aber …«
    Rhodan hörte ihm nicht mehr zu. Er ging wortlos zu der einen Seitenwand und fuhr mit der Hand darüber. Die beiden Duynter kamen interessiert näher und sahen, daß sich an einer Stelle der Wand Risse zeigten.
    Rhodan bedeutete ihm zu schweigen und raunte ihnen zu: »Croyoro hatte ständig Angst, daß seine neidischen Nachbarn in seine Wohnung eindringen und sein Geheimnis entdecken könnten. Da die Tür jedoch ein unüberwindbares Hindernis für sie darstellt, versuchen Sie, die trennende Kunststofflegierung zu durchbrechen. Immer wenn Croyoro zur Arbeit geht, machen sie sich ans Werk …«
    Rhodan schwieg, und in die folgende Stille drang ein leises Scharren. Jetzt verstanden die beiden Duynter und erkannten auch Rhodans Absicht.
    Schilnitin ergriff seinen Lähmstab und schlug mit dem Lauf wuchtig gegen jenen Teil der Wand, wo sich die Risse zeigten. Die Wand barst, als sei sie aus Papier. Dahinter ertönte ein mehrstimmiger Aufschrei, als Schilnitin einen breitgefächerten Lähmstrahl durch die Öffnung schickte. Wenig später war es ruhig.
    Rhodan erblickte in dem angrenzenden Raum vier männliche und zwei weibliche Raytaner, die zwischen den Kunststofftrümmern paralysiert am Boden lagen.
    Schilnitin vergrößerte mit dem Kolben seiner Waffe die Öffnung und kletterte dann hindurch. Rhodan folgte ihm nach und ließ sich von Gleynschor die Sauerstoffflaschen mit den Atemmasken reichen.
    Schilnitin hatte inzwischen die Tür erreicht und versuchte sich daran. Sie ließ sich mühelos öffnen.
    Sie kamen in einen winkeligen Korridor hinaus, der wohl ziemlich breit war – Rhodan schätzte die Breite auf vier Meter –, in dem man sich aber dennoch kaum bewegen konnte, weil sich hier Massen von Raytanern drängten, die in verschiedene Richtungen wollten. In dem herrschenden Stimmengewirr war eine Verständigung nur durch Schreien möglich. Rhodan erfaßte erst jetzt so richtig, welche Oase des Friedens und der Ruhe Croyoros Wohnung eigentlich war, denn durch die schalldichten Wände war kein Laut gedrungen und von dem im Korridor herrschenden Chaos hatte man nur beim Öffnen der Tür einen Geschmack bekommen. Aber wie es hier wirklich zuging, hätte Rhodan nicht einmal in seinen wildesten Träumen erahnen können.
    Plötzlich wurde der Tumult noch größer, das Stimmengewirr schwoll an, während das Gedränge seltsamerweise nachließ. Rhodan sah, wie die Passanten wahllos Türen zu Wohnungen öffneten und hineindrängten. Er erkannte dafür auch schnell den Grund.
    »Ycras!« Dieser Ruf verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
    »Verteilt euch links und rechts von Croyoros Wohnung!« befahl Rhodan den beiden Duyntern. »Ich werde mich gegenüber postieren. Falls es zu Kampfhandlungen kommt, so wartet auf meinen Einsatz. Sollte Croyoro auftauchen, dann möchte ich, daß er nach Möglichkeit nicht paralysiert wird.«
    Schilnitin drängte sich mit den letzten Passanten in einen Raum, der links von Croyoros Wohnung lag. Gleynschor zwängte sich rechts davon in eine Tür.
    Rhodan gelang es gerade noch, durch die Schiebetür der gegenüberliegenden Wohnung zu schlüpfen. Er stellte seinen Fuß dazwischen, damit die Tür nicht ganz zugeschoben werden konnte. Das trug ihm die herbe Kritik der anderen Schutzsuchenden ein, was ihn aber kaltließ.
    Plötzlich lag der Wohntrakt, in dem es noch vor wenigen Minuten wie in einem Ameisenhaufen zugegangen war, still und verlassen da. Aber nicht lange, denn schon waren schwere Schritte zu hören, die sich rasch näherten. Durch den Türspalt sah Rhodan, wie eine Abteilung von sechs Ycras vor Croyoros Wohnung anhielt. Croyoro, am ganzen Körper zitternd,

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