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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war bei ihnen. Der eine Uniformierte gab ihm einen Wink, und Croyoro schloß seine Wohnung mit unsicheren Händen auf.
    »Keine Gefahr, ich bin es!« rief er dabei durch die aufgehende Tür. Er hatte es kaum gesagt, da wurde er zur Seite geschleudert; zwei der Uniformierten richteten ihre Lähmstäbe in den Raum und bestrichen ihn mit paralysierenden Strahlen.
    Rhodan stieß die Schiebetür vollends auf und trat in den Korridor. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die beiden Duynter ebenfalls ihre Verstecke verließen.
    »Ihr könnt Energie sparen!« rief Rhodan den Ycras zu und drückte auf den Auslöseknopf des Lähmstrahlers.
    Croyoro floh aus der Schußrichtung, so daß auch Gleynschor freies Feld hatte. Die Ycras brachen lautlos zusammen.
    »Sie kommen mit uns, Croyoro!« entschied Rhodan, während er den Paralysierten ihre Energiewaffen abnahm und Gleynschor und Schilnitin je eine zuwarf.
    »Ich bin unschuldig«, jammerte Croyoro. »Wenn ich nicht getan hätte, was sie mir befahlen, dann hätten sie mich getötet.«
    »Sie kommen dennoch mit«, sagte Rhodan und schleifte ihn am Arm in die Richtung, aus der die Ycras gekommen waren. Sie kamen schnell voran, weil sich die Passanten immer noch nicht aus ihren Verstecken wagten.
    »Kennen Sie den Weg zum Dschent Raytor Dschenedo?« fragte Rhodan den zitternden Raytaner. Als dieser bestätigend nickte, fügte er hinzu: »Dann werden Sie uns hinführen.«
    »Sie werden Ihr Ziel nie erreichen, Hactschyten«, sagte Croyoro weinerlich. »Nicht nur die Ycras machen Jagd auf Sie, sondern auch die regulären Polizeieinheiten sind hinter Ihnen her. Und viele Bürger, die mit den Extremisten sympathisieren, wollen sich die Belohnung verdienen, die Ycranter auf Ihren Kopf ausgesetzt hat.«
    »Wenn ich den Extremisten in die Hände falle, ist das Ihr Tod, Croyoro«, sagte Rhodan hart. »Fällt Ihnen keine Möglichkeit ein, um den Ycras doch aus dem Weg zu gehen?«
    »Wir könnten über die Sub-Stadt ausweichen, aber …«
    »Sie meinen, wir könnten den Patrouillen der Ycras in der Tiefe entgehen? In Ordnung. Wir versuchen es.«
    Croyoro wurde blaß, sein Kopfpelz sträubte sich. Er wurde plötzlich in Rhodans Arm schwer. Gleynschor sprang hinzu und stützte den Raytaner.
    Sie hatten inzwischen eine belebtere Zone erreicht. Der Korridor war in einen großen, geradlinigen Tunnel gemündet, in dem ein reges Treiben herrschte. Hier tummelten sich nicht nur Raytaner, sondern Angehörige der verschiedensten Völker waren zu sehen. An den Reklameschriften und den illuminierten Fassaden erkannte Rhodan, daß sie sich in einer subplanetaren Geschäftsstraße befanden. Es herrschte ein solcher Lärm, daß er meinte, das Trommelfell würde ihm platzen. Die Luft war schlecht, es stank erbärmlich.
    »Ich ersticke«, röchelte Croyoro.
    Rhodan preßte ihm die Atemmaske seiner Sauerstoffflasche an den Mund und schleppte ihn weiter.
    Rhodan lernte auf dem Weg in die Tiefen der Sub-Stadt viele Eigenheiten und Auswüchse einer fremden Zivilisation kennen.
    Das Naupaumsche Raytschat war ein Sternenreich wie das Solare Imperium und auch etwa so groß, was die interstellare Ausweitung betraf. Doch innenpolitisch herrschte ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.
    Ausschlaggebend für alle Probleme und die politischen Spannungen, die Krisen und den Zerfall des inneren Gefüges war die Raumnot.
    Die Situation im Naupaumschen Raytschat – und in der Galaxis Naupaum überhaupt – war bevölkerungspolitisch katastrophal, und es mußte unweigerlich zu einer Katastrophe kommen, wenn sich nicht bald eine Lösung fand.
    Die Konservativen sahen sie darin, daß sie alles so beließen, wie es war, und eine strenge Geburtenkontrolle einführten. Aber ganz abgesehen davon, ob das für die Raytaner ethisch und moralisch vertretbar war, würde dadurch der augenblickliche Zustand nicht verbessert werden.
    Rhodan konnte sich nicht vorstellen, daß es viele im Naupaumschen Raytschat gab, die mit ihrem augenblicklichen Leben einverstanden waren und Trost in dem Gedanken finden konnten, daß sie keine Verschlechterung ihres Status zu befürchten hatten. Zumindest konnte das für die meisten Bewohner von Rayt kein Trost sein, denn die Lage in anderen Städten war noch schlechter als in der Hauptstadt Maczadosch.
    Rhodan hatte den Luxus erlebt, der in den obersten Stockwerken der Hochhäuser geboten wurde – und den sich einer von hunderttausend in Maczadosch leisten konnte. Verglichen damit lebte eine

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