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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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heraus und stelle dann eine Verbindung her.«
    »Der Rote Anatom!« stieß Percto hervor. »Sie sollten mit solchen Wesen keine Geschäfte machen.«
    »Das ist meine Sache!« fuhr Doynschto auf. Er wunderte sich über seine Reizbarkeit. Warum war er plötzlich so erregt? Die Karte vor ihm auf dem Tisch bewies schließlich überhaupt noch nichts.
    Er schaltete das Bildsprechgerät ein. »Du mußt es so lange versuchen, bis du ihn erreicht hast!« befahl er seinem Diener. »Er ist viel unterwegs. Es kann sein, daß wir warten müssen.«
    Er warf alle Karten bis auf die eine zurück in den Korb. Als er aufblickte, sah er das fremdartige Gesicht des Roten Anatomen auf dem Bildschirm. Der Rote Anatom war kein Yaanztroner. Wie immer, wenn er dieses Wesen sah, fühlte Doynschto sich abgestoßen.
    »Doynschto der Sanfte!« rief der Rote Anatom überrascht. »Was verschafft mir die Ehre, daß mich der Hexenmeister der Transplantation zu sprechen wünscht? Brauchen Sie Material für Ihren nächsten Artikel, in dem Sie gegen Organschmuggler und illegale Transplantationen zu Felde ziehen werden?«
    Vor ein paar Jahren wäre Doynschto nach einer solchen Bemerkung noch aufgebraust, jetzt winkte er nur müde ab.
    »Lassen wir das! Ich weiß ohnehin, was ich von Ihnen zu halten habe.«
    »Was wollen Sie?« fragte der Rote Anatom.
    »Haben Sie ein Gehirn abgestoßen?«
    Das Wesen auf dem Bildschirm lächelte. »Ich besitze keine Gehirne!«
    »Das können Sie dem GOK erzählen! Ich habe den Verdacht, daß Sie ein krankes Gehirn abgestoßen haben. Natürlich haben Sie es dorthin bringen lassen, wo es am wenigsten Verdacht erweckt: auf den Markt!«
    »Danke für den Tip!« sagte der Rote Anatom.
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Doynschto starrte auf den Bildschirm. Er hatte das Gefühl, einen schweren Fehler begangen zu haben.
    Doch noch besaß er die Datenkarte des rätselhaften Gehirns. Der Rote Anatom genoß nicht den Vorzug, über alle Neuzugänge informiert zu werden. Er mußte zwischen Zehntausenden von Gehirnen suchen. Es war unwahrscheinlich, daß er auf Anhieb Erfolg haben würde.
    »Ich verlasse die Klinik«, sagte er zu Percto. Er schob die Karte in die Tasche seiner Toga. »Du kannst Spercamon sagen, daß er mich begleiten soll.«
    Spercamon war ein junger Yaanztroner, der in der Transplantationsklinik des Wissenschaftlers arbeitete. Obwohl Spercamon nicht als Transplantator ausgebildet war, hatte er unter der Anleitung Doynschtos in den letzten Monaten viel gelernt. Zweifellos war Spercamon talentierter als mancher ausgebildete Assistent des Wissenschaftlers. Vor allem besaß er Selbstbewußtsein und eine unerschütterliche Ruhe. Doynschto hoffte, daß der junge Mann eines Tages die Großen Prüfungen nachholen und zu seinem Nachfolger avancieren würde.
    Nachdem Percto gegangen war, um Spercamon zu informieren, begann Doynschto mit den Vorbereitungen für den Besuch des Marktes. Er packte alle notwendigen Instrumente ein, mit deren Hilfe er ein Gehirn untersuchen konnte. Trotz seines Reichtums war Doynschto ein umsichtiger und kritischer Käufer. Er hatte bisher kaum Schwierigkeiten mit kranken Kunden gehabt.
    Spercamon kam herein. Er war einen halben Kopf größer als Doynschto und wesentlich kräftiger. Sein Haarkleid leuchtete hellgrün.
    »Wir gehen zum Markt der Gehirne«, erklärte Doynschto ohne Umschweife. »Ich möchte, daß Sie mich begleiten. Es wird Zeit, daß Sie sich dort einmal umsehen.«
    Die Augen des Jüngeren leuchteten auf. Es war das einzige Anzeichen für seine Begeisterung.
    Doynschto reichte Spercamon die Tasche mit den Instrumenten. »Nehmen Sie das. Es kann sein, daß wir sie brauchen.«
    Spercamon wollte zum Ausgang gehen, doch Doynschto rief ihn zurück. »Wir benutzen den Hinterausgang und verlassen die Klinik heimlich«, kündigte er an.
    Auf Spercamons hoher Stirn erschien eine steile Falte. »Darf ich fragen, was das bedeutet?«
    »Es ist eine Vorsichtsmaßnahme!«
    »Und weshalb?«
    Doynschto der Sanfte sah den Jüngeren nachdenklich an.
    »Es kann sein, daß wir beobachtet werden. Ich vermute, daß ein besonderes Gehirn aufgetaucht ist. Vielleicht wartet jemand nur darauf, daß wir ihn zu diesem Gehirn führen – jemand, der keinen Einblick in die Datenkarten erhält.«
    Der junge Yaanztroner schüttelte ungläubig den Kopf. »Niemand würde es wagen, Doynschto dem Sanften heimlich zu folgen und ihn zu beobachten.«
    Der Wissenschaftler mußte lachen. »Diese Welt ist nicht so, wie

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