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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bordingehirn. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so ein Exemplar gesehen zu haben.«
    »Nein«, sagte der andere nachdenklich. »Es ist nicht besonders groß, aber gut ausgebildet. Es sieht gut aus. Ich glaube, daß es ein Ceynach ist.«
    Der jüngere Mann wich einen Schritt zurück. »Ein Ceynach – hier?«
    »Warum nicht? Es kommt immer wieder vor. Aber wir werden erst sicher sein, wenn wir es genau untersucht haben.«
    »Sie wollen es also kaufen?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte der Ältere zögernd. »Ich möchte zunächst mit ihm sprechen. Mit fremdartigen Gehirnen soll man vorsichtig sein. Es kann zu unliebsamen Zwischenfällen kommen, wenn man sie in einen Körper einpflanzt.«
    Rhodan hörte fasziniert zu. Er fragte sich, ob sich etwas von seiner inneren Erregung auf die beiden Besucher übertrug. Spürten sie nicht, wie er jedes ihrer Worte gierig in sich aufnahm?
    »Zweifellos ist es ein überdurchschnittlich intelligentes Gehirn, Spercamon. Das beweist schon die Tatsache, daß es uns auf sich aufmerksam gemacht hat.«
    Rhodan spürte, wie ein Schauer durch sein Gehirn lief. Der fremde alte Mann hatte sofort erkannt, welches Spiel das Gehirn getrieben hatte. Dieses Wesen mußte ein Wissenschaftler sein, der sich schon lange mit Gehirnen beschäftigte. Es würde schwer sein, diesen Mann zu täuschen. Der Yaanztroner war vorsichtig und mißtrauisch.
    »Was sagen Sie, Doynschto?« stieß der Jüngere hervor. »Sie meinen, daß es absichtlich mit den Bordingehirnen über abstrakte Probleme sprach?«
    »Das ist doch offensichtlich«, erwiderte Doynschto. »Wenn es so intelligent ist, um über Nullzeitenergie zu diskutieren, muß es auch erkannt haben, daß solche Begriffe für Bordingehirne völlig abstrakt sind. Dieses Gehirn verfolgt einen bestimmten Plan. Ich frage mich, woher es kommt und was es beabsichtigt.«
    »Unglaublich«, sagte Spercamon.
    »Es hört uns zu«, vermutete Doynschto. »Wahrscheinlich haben wir es verunsichert.«
    »Werden Sie mit ihm reden?«
    »Ja«, sagte der Ältere.
    Er ließ sich jedoch Zeit. Rhodan glaubte sicher zu sein, daß das zu der Taktik dieses Yaanztroners gehörte.
    Inzwischen waren auch ein paar andere Gehirne auf die beiden Besucher aufmerksam geworden.
    »Sie interessieren sich für dich, Danro«, meldete sich Rhodans Nachbar.
    »Ich weiß es nicht«, gab Rhodan mit gespielter Gleichgültigkeit zurück. »Warum sollten sie ausgerechnet mich kaufen wollen?«
    »Du bist interessant. Vor allem Wissenschaftler interessieren sich oft für Ceynachgehirne.«
    »Es steht nicht fest, daß ich ein Ceynach bin.«
    Rhodan wünschte, das andere Gehirn hätte geschwiegen. Er wollte sich völlig auf die beiden Besucher konzentrieren. Andererseits durfte er seinen Nachbarn nicht verärgern, denn es war noch keineswegs sicher, ob er die Halle verlassen konnte. Vielleicht mußte er noch Wochen oder Monate hier zubringen, dann brauchte er den Kontakt zu den anderen.
    »Wenn ich jemals einen Ceynach kennengelernt habe, dann bist du es«, meinte das Bordingehirn. Rhodan konnte Mitleid aus den Worten des anderen heraushören.
    »Mit Ceynachgehirnen wird oft experimentiert«, erklärte der Bordin. »Du mußt aufpassen, wenn sie dich wirklich kaufen sollten.«
    Für Rhodan kam diese Auskunft nicht überraschend. Er konzentrierte sich wieder auf die beiden Besucher, die sich noch immer miteinander unterhielten.
    »Ich habe schon Hunderttausende von Gehirnen gesehen«, sagte Doynschto gerade. »Ich kann mich jedoch nicht erinnern, daß eines darunter war, das so ausgesehen hat wie dieses.«
    »Was schließen Sie daraus?« wollte Spercamon wissen.
    »Nichts«, erwiderte der Ältere. »Jedenfalls jetzt noch nicht. Man kann bestenfalls ein paar Vermutungen anstellen. Entweder gehörte der Besitzer dieses Gehirns zu einem kleinen, uns noch unbekannten Volk, oder das Gehirn wurde aus Gebieten nach Yaanzar gebracht, die von uns noch nicht erforscht wurden.«
    »Unter diesen Umständen verstehe ich nicht, daß Sie noch immer mit einem Kauf zögern.«
    Doynschto lachte lautlos.
    »Ich kann Ihre Ungeduld verstehen, Spercamon. Natürlich möchten Sie das Rätsel dieses Gehirns möglichst schnell lösen. Ich muß Sie jedoch zur Vorsicht mahnen. Vielleicht wurde dieses Gehirn absichtlich hier abgestellt, um mich oder einen anderen Wissenschaftler zum Kauf anzuregen. So ein Gehirn kann eine Zeitbombe sein. Wenn wir es kaufen, ist es durchaus möglich, daß wir den Tod mit in die Klinik

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