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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie sein sollte, Spercamon. Sie werden noch früh genug erfahren, welche abstoßenden Geschäfte oft mit Gehirnen und Organen betrieben werden. Meine Vorsichtsmaßnahmen sind durchaus begründet. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.«
    Sie begaben sich in die Kellerräume der Klinik und gingen durch einen langen Tunnel. Der Tunnel endete an einem Lift, mit dem man nach oben fahren konnte.
    Wenig später standen sie in einer Lagerhalle, die ebenfalls zur Klinik gehörte. Doynschto ging zur Tür und blickte hinaus. Er winkte Spercamon zu.
    »Kommen Sie! Es ist alles in Ordnung. Percto hat bereits einen Gleiter bereitgestellt. Inzwischen fliegt Percto mit meinem Privatgleiter ein paar Runden über den Markt der Gehirne, um eventuelle Beobachter irrezuführen.«
    Spercamon biß sich auf die Unterlippe. Der Wissenschaftler sah ihn von der Seite her an und lächelte verständnisvoll.
    »Das hört sich alles sehr abenteuerlich an, aber es gehört in diesem Fall zum Geschäft. Natürlich kann die Spur, der ich folge, falsch sein.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Außerdem bin ich nicht der einzige Yaanztroner, der die Datenkarten erhält. Vielleicht ist das von mir entdeckte Gehirn bereits von jemandem als eine Besonderheit erkannt und gekauft worden.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand vor Ihnen Besonderheiten eines Gehirnes entdecken kann.«
    »Danke!« sagte Doynschto trocken. Er war ein bißchen außer Atem, denn das letzte Stück zum Gleiter hatten sie schnell zurückgelegt.
    Doynschto ließ sich in den Nebensitz sinken. »Fliegen Sie!« befahl er Spercamon. »Ich bin erschöpft. Auf dem Markt muß ich mich konzentrieren können.« Der Gleiter war dreiecksförmig, mit zwei schalenförmigen Ausbuchtungen nach oben und unten. Spercamon programmierte das Ziel und wartete, bis die Maschine in eine Richtungsschneise eingeflogen war. Von jetzt an konnte er bis zum Augenblick des Ausscheidens auf dem Leitstrahl fliegen.
    Spercamon drehte sich auf dem Sitz um und blickte durch die transparente Kuppel zurück.
    »Nervös?« fragte Doynschto der Sanfte.
    »Ich beginne, überall nach Verfolgern Ausschau zu halten.« Seine Blicke ließen Doynschto nicht los. »Warum informieren Sie nicht das GOK?«
    »Es gibt Dinge, die man besser ohne staatliche Hilfe regelt«, gab Doynschto ein wenig ärgerlich zurück, denn er hatte den Unterton von Kritik nicht überhört. »Sie werden sich daran gewöhnen müssen.«
    Rechts unter ihnen lag Nopaloor, mit 250 Millionen Einwohnern die größte Stadt von Yaanzar. Die Stadt reichte bis zum Horizont, wie ein Riesenkrake hatte sie Gebäudearme in alle Teile des Landes ausgestreckt. Nopaloor wuchs unglaublich schnell, sie war ein Symbol für die Bevölkerungsdichte auf vielen Welten in Naupaum. Jedesmal, wenn Doynschto die Stadt von oben sah, erfaßte ihn ein Gefühl qualvoller Enge. Eines Tages würde Nopaloor die gesamte Planetenoberfläche bedecken. Zu diesem Zeitpunkt würde die Natur erstickt sein, man würde eine künstliche Atmosphäre schaffen und den Bewohnern Syntho-Nahrung verabreichen müssen.
    Doynschto fürchtete den Blick in die Zukunft. Manchmal war er glücklich, ein alter Mann zu sein. Was immer geschehen würde, der Doynschto, der jetzt lebte, würde es nicht mehr erleben. Denn obwohl er ständig Gehirntransplantationen durchführte, fürchtete der Wissenschaftler die Verschmelzung seines eigenen Gehirns mit einem anderen.
    Doynschto war so in Gedanken versunken, daß er nicht merkte, wie Spercamon den Leitstrahl verließ und auf dem freien Platz vor einem ausgedehnten Park landete.
    »Wir sind da!« sagte der junge Mann.
    Der Wissenschaftler blickte hoch. »Ja, ja«, sagte er geistesabwesend. »Nehmen Sie die Tasche, junger Freund!«
    Sie verließen den Gleiter. Der Eingang zum Markt auf dieser Seite des Parks wurde von zwei leuchtenden Säulen markiert. Dort standen ein paar Roboter, die die Lizenzen der Händler und Wissenschaftler überprüfen mußten. Doynschto war sicher, daß unter den zahlreichen Besuchern auch Agenten des GOK, des Geheimen Organ-Kommandos, waren. Das Gerücht von einem großangelegten Überfall auf den Markt hielt sich schon seit Jahren. Doynschto glaubte nicht, daß es jemals zu einem Zwischenfall kommen würde, denn die Schwarzhändler profitierten schließlich von dem derzeit praktizierten System.
    Die ID-Plakette auf seiner Brust wurde überprüft. Er durfte sofort passieren. Auch Spercamon hatte keine Schwierigkeiten, nachdem Doynschto

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